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Zwerggeißelskorpione werden in der Regel 3 bis 5 mm lang. Die größten Arten werden in Höhlen gefunden und können bis 15 mm lang werden (''Agastoschizomus lucifer'') | Zwerggeißelskorpione werden in der Regel 3 bis 5 mm lang. Die größten Arten werden in Höhlen gefunden und können bis 15 mm lang werden (''Agastoschizomus lucifer''). | ||
Der Körperbau ist schmal und schlank. Pro- und Opisthosoma sind nicht durch einen dünnen Stiel getrennt, sondern breit miteinander verwachsen. Das Prosoma besteht dorsal aus dem großen anterioren Propeltidium und zwei dahinter angeordneten freien Tergiten der Segmente 5 und 6. Augen fehlen. | Der Körperbau ist schmal und schlank. Pro- und Opisthosoma sind nicht durch einen dünnen Stiel getrennt, sondern breit miteinander verwachsen. Das Prosoma besteht dorsal aus dem großen anterioren Propeltidium und zwei dahinter angeordneten freien Tergiten der Segmente 5 und 6. Augen fehlen. | ||
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Die Pedipalpen dienen als Greifwerkzeuge, sind aber laufbeinartig ausgebildet und kaum modifiziert. Ihre Bewegungsebene ist vertikal. | Die Pedipalpen dienen als Greifwerkzeuge, sind aber laufbeinartig ausgebildet und kaum modifiziert. Ihre Bewegungsebene ist vertikal. | ||
Das 1. Beinpaar ist dünn und lang und wird antennenartig als Tastorgan eingesetzt. Die hinteren drei Beinpaare dienen der Fortbewegung. | Das 1. Beinpaar ist dünn und lang und wird antennenartig als Tastorgan eingesetzt. Die hinteren drei Beinpaare dienen der Fortbewegung. <ref name="Urania Tierreich"/> | ||
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Bei der Paarung ergreift das Weibchen das verbreiterte Ende des männlichen Flagellums und hält sich an diesem fest. Das Männchen setzt daraufhin eine Spermatophore ab und zieht das Weibchen hinter sich her bis dieses den Spermatropfen aufnimmt. Danach löst sich das Weibchen wieder vom Männchen und beide gehen getrennter Wege. <ref name="Urania Tierreich"/> | Bei der Paarung ergreift das Weibchen das verbreiterte Ende des männlichen Flagellums und hält sich an diesem fest. Das Männchen setzt daraufhin eine Spermatophore ab und zieht das Weibchen hinter sich her bis dieses den Spermatropfen aufnimmt. Danach löst sich das Weibchen wieder vom Männchen und beide gehen getrennter Wege. <ref name="Urania Tierreich"/> | ||
Zur Eiablage gräbt das trächtige Weibchen in eine rundum geschlossene Brutkammer in den Boden, deren Wände zementartig verstärkt sind. Trithyreus pentapeltis legt bis zu 30 Eier ab, die mittels Sekret an der Geschlechtsöffnung gehalten | Zur Eiablage gräbt das trächtige Weibchen in eine rundum geschlossene Brutkammer in den Boden, deren Wände zementartig verstärkt sind. ''Trithyreus pentapeltis'' legt bis zu 30 Eier ab, die mittels Sekret an der Geschlechtsöffnung gehalten werden. Die geschlüpften Jungen sitzen zuerst auf dem Opisthosoma der Mutter und bewegen sich nach einer Häutung frei in der Brutkammer. Erst nach 2,5 Monaten öffnet das Weibchen die Brutkammer wieder um die Jungen zu entlassen. <ref name="Urania Tierreich"/> | ||
==Verbreitung== | ==Verbreitung== | ||
Die Ordnung ist in den Tropen und Subtropen aller | Die Ordnung ist in den Tropen und Subtropen aller Erdteile verbreitet <ref name="Urania Tierreich"/>. Drei Arten wurden (wahrscheinlich mit Pflanzen und Bodenmaterial) auch nach Europa verschleppt und haben sich in Tropenhäusern verschiedener botanischer Gärten angesiedelt. <ref name="Blick"/> | ||
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==Quellen== | ==Quellen== | ||
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===Quellen der Nachweise=== | |||
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Aktuelle Version vom 23. Juli 2017, 17:13 Uhr
Schizomida Petrunkevitch, 1945 |
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Zwerggeißelskorpione |
Stenochrus cf. portoricensis, Hubbardiidae |
Systematik |
Klasse: Arachnida (Spinnentiere) |
Die Zwerggeißelskorpione (Schizomida) sind eine Ordnung der Spinnentiere (Arachnida). In der Vergangenheit wurden sie als Unterordnung der ehemaligen Ordnung Uropygi zusammen mit den Geißelskorpionen (Thelyphonida) betrachtet (Kaestner 1956), denen sie verwandtschaftlich sehr nahe steht. (Füller H und andere 1994)
2009 waren 38 Gattungen mit 218 Arten bekannt. Allerdings sind viele Arten noch nicht beschrieben. (Korenko et al. 2009)
Drei Arten wurden in Europa in verschiedenen Tropenhäusern nachgewiesen (Blick 2006).
Merkmale
Zwerggeißelskorpione werden in der Regel 3 bis 5 mm lang. Die größten Arten werden in Höhlen gefunden und können bis 15 mm lang werden (Agastoschizomus lucifer).
Der Körperbau ist schmal und schlank. Pro- und Opisthosoma sind nicht durch einen dünnen Stiel getrennt, sondern breit miteinander verwachsen. Das Prosoma besteht dorsal aus dem großen anterioren Propeltidium und zwei dahinter angeordneten freien Tergiten der Segmente 5 und 6. Augen fehlen.
Das Opisthosoma ist gegliedert und besitzt einen kurzen schwanzartigen Fortsatz (Flagellum), welches aus höchstens drei Segmenten besteht. Bei den Männchen ist dieser Fortsatz zu einem verbreiterten, gestielten Anhang modifiziert.
Die Cheliceren sind zweigliedrig und tragen einen beweglichen Scherenfinger. Sie werden horizontal getragen.
Die Pedipalpen dienen als Greifwerkzeuge, sind aber laufbeinartig ausgebildet und kaum modifiziert. Ihre Bewegungsebene ist vertikal.
Das 1. Beinpaar ist dünn und lang und wird antennenartig als Tastorgan eingesetzt. Die hinteren drei Beinpaare dienen der Fortbewegung. (Füller H und andere 1994)
Lebensraum
Feuchte Laub- und Bodenschichten in Wäldern und Buschwerk, unter Steinen und Höhlen. (Füller H und andere 1994)
Lebensweise
Ernährung
Zwerggeißelskorpione ernähren sich von Collembolen, Zwergfüßern (Symphyla) und anderen kleinen Gliederfüßern. (Kaestner 1956) (Füller H und andere 1994)
Fortpflanzung
Bei der Paarung ergreift das Weibchen das verbreiterte Ende des männlichen Flagellums und hält sich an diesem fest. Das Männchen setzt daraufhin eine Spermatophore ab und zieht das Weibchen hinter sich her bis dieses den Spermatropfen aufnimmt. Danach löst sich das Weibchen wieder vom Männchen und beide gehen getrennter Wege. (Füller H und andere 1994)
Zur Eiablage gräbt das trächtige Weibchen in eine rundum geschlossene Brutkammer in den Boden, deren Wände zementartig verstärkt sind. Trithyreus pentapeltis legt bis zu 30 Eier ab, die mittels Sekret an der Geschlechtsöffnung gehalten werden. Die geschlüpften Jungen sitzen zuerst auf dem Opisthosoma der Mutter und bewegen sich nach einer Häutung frei in der Brutkammer. Erst nach 2,5 Monaten öffnet das Weibchen die Brutkammer wieder um die Jungen zu entlassen. (Füller H und andere 1994)
Verbreitung
Die Ordnung ist in den Tropen und Subtropen aller Erdteile verbreitet (Füller H und andere 1994). Drei Arten wurden (wahrscheinlich mit Pflanzen und Bodenmaterial) auch nach Europa verschleppt und haben sich in Tropenhäusern verschiedener botanischer Gärten angesiedelt. (Blick 2006)
Familienspektrum
In Europa und im Maghreb kommt nach Datenlage dieses Wikis nur eine Familie der Ordnung Schizomida vor.[A]
Name | NO | SE | FI | IE | GB | GB-NIR | DK | DE | NL | BE | LU | PL | LT | LV | EE | CH | AT | LI | CZ | SK | HU |
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Hubbardiidae | ? | ? | ? | ? | × | ? | ? | × | × | ? | ? | × | ? | ? | ? | × | ? | ? | × | × | ? |
Name | PT | ES | ES-IB | AD | FR | FRH | IT | IT82 | IT88 | RO | BG | BA | SI | HR | ME | MK | RS | KV | AL | GR | GR-M |
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Hubbardiidae | ? | × | ? | ? | × | ? | ? | ? | ? | ? | ? | ? | ? | ? | ? | ? | ? | ? | ? | ? | ? |
Legende/Legend
? | Checkliste nicht verfügbar | No checklist available |
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× | Familienvorkommen bekannt | Family documented |
(×) | Familienvorkommen bekannt, keine Art etabliert | Family documented, no species established |
– | Familienvorkommen bekannt, alle Arten gestrichen | Family documented, all species removed from list |
Checkliste enthält Familie nicht | Checklist consulted, but family not found | |
Hinweise zur Nutzung der Tabellen: Die Spalten können durch Anklicken des Landeskürzels markiert werden. Durch einen zweiten Klick wird diese Markierung wieder gelöscht. |
Bilder
Quellen
- Blick T (2006): Zwerggeisselskorpione in Europa und auf den Kanarischen Inseln / Schizomida in Europe and the Canary Islands – Arachnida. AraGes. 1 Auflage, S. 2.
- Füller H und andere (1994): Urania Tierreich in sechs Bänden, Wirbellose 2 (Annelida dis Chaetognatha). Urania-Verlag Leipzig, Jena, Berlin. 1 Auflage. ISBN 3-3332-00502-2, S. 267–268.
- Kaestner A (1956): Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Teil 1: Wirbellose. Gustav Fischer Verlag, Jena. 3 Auflage, S. 603–616.
- Korenko S, Harvey MS & Pekár S (2009): Stenochrus portoricensis new to the Czech Republic (Schizomida, Hubbardiidae). Arachnologische Mitteilungen 38, S. 1–3, ISSN 1018-4171, doi:10.5431/aramit3801.
Quellen der Nachweise
- Blick T (2006): Zwerggeisselskorpione in Europa und auf den Kanarischen Inseln / Schizomida in Europe and the Canary Islands – Arachnida. AraGes. 1 Auflage, S. 2.
- Christophoryová J, Šestáková A, Krumpál M & Fenda P (2013): First record of a schizomid, Stenochrus portoricensis (Schizomida: Hubbardiidae), in Slovakia. Arachnologische Mitteilungen 45, S. 25–29, ISSN 1018-4171, doi:10.5431/aramit4506.
- Korenko S, Harvey MS & Pekár S (2009): Stenochrus portoricensis new to the Czech Republic (Schizomida, Hubbardiidae). Arachnologische Mitteilungen 38, S. 1–3, ISSN 1018-4171, doi:10.5431/aramit3801.
- Krajčovičová K, Gilgado JD, Bobbitt I & Christophoryová J (2021): New cases of introducion of Stenochrus portoricensis (Arachnida: Schizomida) in Switzerland. Biharean Biologist 15 (1), 69–70.
- Noordijk J & Heijerman T (2022): Een vondst van de exoot Stenochrus portoricensis, vertegenwoordiger van een niet eerder in Nederland aangetroffen orde van spinachtigen (Arachnida: Schizomida). Entomologische Berichten 82 (5), 178–181.
- World Pseudoscorpiones Catalog (2022): World Pseudoscorpiones Catalog. Natural History Museum Bern, online at https://wac.nmbe.ch.
- World Schizomida Catalog (2022): World Schizomida Catalog. Natural History Museum Bern, online at https://wac.nmbe.ch.
- de Armas LF & Rehfeldt S (2015): Stenochrus portoricensis, Zomus bagnallii and a new genus of schizomids (Schizomida: Hubbardiidae) from a greenhouse in Frankfurt am Main, Germany. Arachnologische Mitteilungen 49, S. 55–61, doi:10.5431/aramit4906.