Sarcoptiformes: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. Oktober 2012, 21:41 Uhr
Sarcoptiformes Reuter, 1909 |
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Neoliodes sp |
Systematik |
Klasse: Arachnida (Spinnentiere) |
Die Sarcoptiformes bilden eine der artenreichste Ordnung der Milben (Acari). Seit der neuen taxonomischen Revision gehören hier die in Boden und Streu lebende, gepanzerte Hornmilben, die Hausstaubmilben, Federmilben, Grabmilben und Verwandte und die enigmatische, primitive Endeostigmata. (Parker 1982) (Woolley 1988)
Systematik
Die Ordnung gehört zur Überordnung Acariformes (syn. Actinotrichida) der Milben. Sie umfasst 2 Überordnungen mit weltweit 258 Familien mit mehr als 16 299 Arten (Stand 2011) (Walter 2006) (Zhang 2011).
Diese Ordnung besteht aus zwei sehr verschiedenen Unterordnungen: die bekannten und häufigen Oribatida (Hornmilben und Astigmatina-Milben), die früher als 2 verschiedenen Ordnungen (Oribatida und Astigmata) betrachtet wurden, und die primitive, artenarme, wenig bekannte Unterordnung der Endeostigmata (Krantz & Walter 2009) (Walter 2006).
Die Klassifizierung der europäischen Familien der Ordnung (Zhang 2011):
→ siehe Hauptartikel Klassifizierung der europäischen Familien der Sarcoptiformes
Anatomie
Körperlänge: von 0,15 mm bis 5 mm. Sarcoptiformes besitzen weder ursprüngliche stigmatale Öffnungen noch Peritremen; sekundäre Atmungsöffnungen sind manchmal vorhanden (Area porosa, Brachytracheen); Gnathosoma exponiert oder in das sog. Camerostoma zurückgezogen; Basen der Cheliceren nie von einem sklerotisiertem Ring bedeckt; Pedipalpen mit 1 bis 5 freie Segmenten; Tritosternum (drittes Sternum) nicht vorhanden; Coxen zum Körper zugewachsen. Cheliceren zweigliedrig; mit oder ohne prodorsale Trichobothrien; intercoxale Region ohne sternale oder genitale Schildelemente. (Woolley 1988) (Walter 2006)
→ siehe auch Hauptartikel Anatomie von Sarcoptiformes und
→ Hauptartikel Anatomie von Hornmilben für Oribatida (abschläglich von Astigmatina)
Biologie
Entwicklung
Ei, +/- hexapode Prelarve, hexapode Larve und 2-3 octopode Nymphenstadien (Protonymphe, +/- Deutonymphe, Tritonymphe); Genitalöffnung entwickelt sich schrittweise mit einem Paar genitaler Papillen in der Protonymphe, einem zweiten in der Deutonymphe und manchmal einem dritten in der Tritonymphe. Männchen mit einem besonderen Spermübertragungsorgan oder (in Astigmatina) einem Aedeagus (penisähnlicher Struktur), Cheliceren nie für Spermübertragung modifiziert; weibliche spermempfangende Strukturen primär oder sekundär (Astigmatina), mit Bursa copulatrix. Ernährung: die Hornmilben (Oribatida abschläglich von Astigmatina) ernähren sich von Streu, Pilze und auch von Würmer, einige Arten sind Pflanzenfresser. Die Astigmatina ernähren sich von totem Material, von Pflänzen, anderen Gliederfüsser und viele sind Parasiten. Die Ernährung von Endeostigmata ist wenig bekannt. (Woolley 1988) (Walter 2006)
Lebensraum
Sarcoptiformes sind dominante Gliederfüsser der Erde und der Streu. Einige Arten leben an der Meeresküste und einige verbringen ihr Leben unter Wasser. Andere leben in Wohnungen oder Warehäusern. Viele Astigmatina sind Parasiten auf oder in Vögeln sowie Säugetieren. (Woolley 1988) (Walter 2006)
Verbreitung
Die Sarcoptiformes ist eine weltweit verbreitete Ordnung (Woolley 1988) (Walter 2006).
Familienspektrum
In Europa kommen nach Datenlage dieses Wikis 174 Familien der Ordnung Sarcoptiformes vor.
→ siehe Hauptartikel Familienspektrum der europäischen Sarcoptiformes
Gallerie der Familien
Von den 174 Familien in Europa wurden folgende in diesem Wiki gezeigt (Zahl der heimischen Gattugen in Klammern, die Familien der wahren Hornmilben und die Astigmatina-Milben sind hier für bessere Übersichtbarkeit getrennt gezeigt) (Wojciech 2010):
Oribatida sensu stricto
Astigmatina
Bestimmung
Quellen
- Krantz GW & Walter DE [eds.] (2009): A Manual of Acarology, Third Edition. Texas Tech University Press. ISBN 978-0-89672-620-8, 807 S.
- Parker SP (1982): Synopsis and Classification of Living Organisms. McGraw-Hill, New York.
- Walter DE (2006): LucidCentral: Invasive Mite identification.
- Wojciech M [Koord.] (2010): Fauna Europaea: Oribatida. Fauna Europaea 2.3.
- Woolley TA (1988): Acarology - Mites and Human Welfare. John Wiley and Sons. ISBN 0-471-04168-8, 484 S.
- Zhang ZQ [Ed.] (2011): Animal biodiversity: An outline of higher-level classification and survey of taxonomic richness. Zootaxa 3148, S. 1–237.