Salticus scenicus: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Zeichnung ist nur bei ausgewachsenen Tieren deutlich von der der anderen ''Salticus''-Arten zu unterscheiden. Jüngere Tiere sind leicht mit diesen zu verwechseln.
 
Die Zeichnung ist nur bei ausgewachsenen Tieren deutlich von der der anderen ''Salticus''-Arten zu unterscheiden. Jüngere Tiere sind leicht mit diesen zu verwechseln.
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Version vom 23. Januar 2020, 20:53 Uhr

Salticus scenicus (Clerck, 1757)
Mauer-Zebraspringspinne
Salticus scenicus female dorsal Schaefer.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Salticidae (Springspinnen)
Gattung: Salticus (Zebraspringspinnen)
Reifezeit (Nentwig et al. 2012)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:036032
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten NT
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlinmh===*
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.mh=(↓) *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalensh===*
[D] Schleswig-Holsteinh===*
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Epiblemum scenicum

Salticus scenicus war Spinne des Jahres 2005 (Jäger & Kreuels 2005).

Merkmale

Körperlänge 5 bis 7 mm (Bellmann 2001).

Markante, auffällig gezeichnete Art mit deutlichem Geschlechtsdimorphismus.

Prosoma dorsal mit dunkelbrauner bis schwarzer Grundfarbe. Pedipalpen und Gesichtsfeld weiß behaart. Zwischen dem hintersten Augenpaar liegen zwei weiße Flecken. Prosoma mit breitem weißen, sauber abgesetzten Rand der vorne mit der weißen Behaarung des Gesichtsfelds verschmilzt.

Opisthosoma dorsal braun bis schwarzbraun. Am vorderen Rand sitzt ein weißer, halbmondförmiger Querstreifen. Dahinter liegt eine markante Zeichnung aus weißen, schräg zur Mitte ausgerichteten Querbändern. Der braune Zwischenraum ist ungefähr so breit wie die Bänder. In der Regel berühren sich die Bänder nicht in der Mitte. Oftmals verläuft median ein hellerer brauner Längsstrich.

Die Beine besitzen eine lichte helle Behaarung und wirken dunkel gefleckt.

Die Männchen haben besonders große Chelizeren, die vor allem bei Kommentkämpfen verwendet werden (siehe Lebensweise). (Bellmann 2001) Dies ist allerdings ein Merkmal, das der gesamten Gattung Salticus eigen ist.

Die Zeichnung ist nur bei ausgewachsenen Tieren deutlich von der der anderen Salticus-Arten zu unterscheiden. Jüngere Tiere sind leicht mit diesen zu verwechseln.

Ähnliche Arten

Die Salticus-Arten sehen sich relativ ähnlich und sind in ihrer Zeichnung recht variabel, sodass sie nur mit viel Erfahrung und unter Einbeziehung des Fundortes habituell bestimmt werden können. Eine sichere Determination sollte über die Genitalien erfolgen. Salticus scenicus hat im Vergleich zu S. cingulatus einen höheren Schwarzanteil in der Zeichnung. S. zebraneus ist die kleinste der drei und hat den höchsten Schwarzanteil in der Zeichnung.

Lebensraum

Auf alpinen Mähwiesen (Rief & Ballini 2017). Die Art bevorzugt in der freien Natur warme Felsen. Im Siedlungsbereich an Hauswänden, Zäunen und Mauern (synanthrop). Die Art ist dort meist leicht zu finden.

Verbreitung

Salticus scenicus ist holarktisch verbreitet (World Spider Catalog 2017).

Lebensweise

Beutefang

Salticus scenicus kann oft dabei beobachtet werden, wie sie im prallen Sonnenschein an warmen Hauswänden aktiv nach Beute sucht (Roberts 1996). Nimmt sie ein potentielles Beutetier mithilfe ihrer leistungsfähigen Augen wahr, pirscht sie sich auf kurze Distanz heran und ergreift es mithilfe eines kurzen Sprungs, der durch hydraulische Streckung des dritten und vierten Beinpaares erfolgt. Dabei werden die Beine durch eine plötzliche Erhöhung des Hämolymphdruckes, nicht durch Muskelanspannung, ruckartig ausgestreckt. (Foelix 1996) Während des Sprunges ist sie durch einen Sicherheitsfaden mit dem Untergrund verbunden. Die Beute wird anschließend so lange mit den Chelizeren festgehalten, bis die Lähmung eintritt. Danach wird sie ausgesaugt, so dass nur eine leere Hülle zurückbleibt.

Fortpflanzung

Während der Paarungszeit stehen sich die Männchen oftmals in sogenannten Kommentkämpfen gegenüber. Dabei strecken sie ihre riesigen Chelizeren und bedrohen sich, bis einer schließlich die Flucht ergreift. (Bellmann 2006)

Auch während der Balz werden die Chelizeren fast waagerecht ausgebreitet, dabei sind die Giftklauen allerdings eingeklappt. Zusätzlich spreizt das Männchen seine Vorderbeine seitlich ab. (Bellmann 2010)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise