Pistius truncatus

Aus Wiki der Arachnologischen Gesellschaft e. V.
Zur Navigation springenZur Suche springen
Pistius truncatus (Pallas, 1772)
Stutzkrabbenspinne
Thomisidae Pistius truncatus PB9700.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Thomisidae (Krabbenspinnen)
Gattung: Pistius (Stutzkrabbenspinnen)
Reifezeit (Bellmann 2010)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:0031005
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten VU
[CZ] Tschechien LC
[CZ] Oberschlesien ?
[D] Deutschlands=?=*
[D] Berlinss===*
[D] Brandenburg *
[D] Baden-Württemberg 3
[D] Bayern 3
[D] Bayern SL 3
[D] Bayern T/S 3
[D] Mecklenburg-Vorp.ex 0
[D] Niedersachsen G
[D] Niedersachsen (H) G
[D] Niedersachsen (T) G
[D] Nordrhein-Westfalenes===R
[D] Schleswig-Holstein????D
[D] Sachsen 2
[D] Sachsen-Anhalt 0
[GB] Großbritannien EN
[PL] Bielitz-Biala ?
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau ?
[SE] Schweden EN
[SK] Slowakei R*
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Aranea cnici
  • Filistata truncata
  • Thomisus trigonus

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 7 bis 9 mm, Männchen 4 bis 5 mm (Roberts 1996).

Prosoma dorsal braun mit den Lateralaugen auf niedrigen Hügeln (Roberts 1996), gelb oder gelbbraun gesprenkelt und mit einigen kurzen, feinen Haaren besetzt (Locket & Millidge 1951). Das Opisthosoma ist dreieckig (Roberts 1996), erweitert sich im hinteren Bereich beidseitig zu zwei winkelig augezogenen Hügeln (Heimer & Nentwig 1991) und besitzt eine undeutliche weißliche Winkelzeichnung (Locket & Millidge 1951).

Interessanterweise geht keine der bisher zitierten Arbeiten auf die besondere Beinfärbung der Art ein. Ältere Literatur (Bösenberg 1902) nennt eine Braun- bis Hellbraunfärbung der ersten beiden Beinpaare mit weißlicher Sprenkelung mancher Glieder, sowie ventral gelben Femora. Die hinteren Beinpaare werden als hellgelblichbraun mit einigen weißen Flecken bezeichnet, nur die Patellae und die apikalen Enden der Tibiae des vierten Beinpaares seien dunkelbraun. Zumindest bei lebenden Exemplaren (siehe Bilder) kann regelmäßig eine mehr oder weniger kräftige Gelbfärbung des dritten und vierten Beinpaares sowie die schon erwähnten verdunkelten Patellae und apikalen Tibienbereiche festgestellt werden.

Ähnliche Arten

Pistius undulatus ist habituell mit der hier beschriebenen Art identisch und hat ihren westlichsten Fundpunkt im Südural. Die Unterscheidung fällt auch genital nicht einfach. So sind die Arten wahrscheinlich nur nach dem Pedipalpus des Männchens zu trennen, hier ist auf die tiefe, proximale Kerbe des Embolus und eine nur niedrige, nicht dreieckige retrolaterale Ausbuchtung des Cymbiums („Tutaculum”) zu achten. Bei P. undulatus ist der Embolus proximal nur fein gekerbt und das Tutaculum dreieckig. Zu bemerken gilt, dass mitunter genitalmorphologische Abweichungen bei P. truncatus existieren, die an die östliche Zwillingsart erinnern. (Buchar & Thaler 1995).

Beide Arten scheinen ein altes paläarktisches, disjunkt verbreitetes Faunenelement ohne nähere Verwandte zu sein (Buchar & Thaler 1995).

Lebensraum

Die Art scheint in der Strauch- und Kronenschicht zu leben (Buchar & Thaler 1995).

Buchar & Thaler (1995) listen eine Reihe von Arbeiten, in denen Funde (mitunter von beachtlichen Mengen) an Eichen (v.a. aus dem Kronenbereich) genannt werden. Einzelfunde gelangen jedoch auch an anderen Bäumen und in trockenwarmen Lebensräumen wie Waldsteppen, Binnendünen oder Trockenrasen. Auch Bösenberg (1902) nennt eine Vorliebe für Eichen.

Verbreitung

Pistius truncatus ist paläarktisch verbreitet (World Spider Catalog 2015).

In Deutschland ist die Art weiträumig nachgewiesen, jedoch sind nur relativ wenige Fundpunkte eingezeichnet (Arachnologische Gesellschaft 2020). Die Art ist in Deutschland auf verschiedenen roten Listen vertreten (siehe Infobox), daher ist jeder Fund von Interesse und sollte an die Nachweiskarten weitergleitet werden, um einen besseren Überblick über die Verbreitungssituation in Deutschland zu erhalten.

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise