Pardosa pullata: Unterschied zwischen den Versionen

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In Kreuzungsexperimenten wurde allerdings festgestellt, das sich Männchen mit Weibchen der jeweils anderen Art paaren. Bisweilen produzierten diese anschließend sich entwickelnde Eier. Falls sich beide Arten nun auch in der natürlichen Umgebung kreuzen, erklärt das möglicherweise den Umstand, dass man in der Natur mitunter auf Übergangsformen, sowohl in der Färbung wie auch in der Ausprägung der Geschlechtsorgane, zwischen diesen beiden Arten treffen kann. <ref name="British Spiders I"/>
 
In Kreuzungsexperimenten wurde allerdings festgestellt, das sich Männchen mit Weibchen der jeweils anderen Art paaren. Bisweilen produzierten diese anschließend sich entwickelnde Eier. Falls sich beide Arten nun auch in der natürlichen Umgebung kreuzen, erklärt das möglicherweise den Umstand, dass man in der Natur mitunter auf Übergangsformen, sowohl in der Färbung wie auch in der Ausprägung der Geschlechtsorgane, zwischen diesen beiden Arten treffen kann. <ref name="British Spiders I"/>
 
Ebenfalls ähnlich sind ''[[Pardosa sphagnicola|P. sphagnicola]]'' und  ''[[Pardosa fulvipes|P. fulvipes]]''.
 
  
 
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Oftmals kann man die Art am Grund von Grünland finden. Sie scheint dort die feuchteren Streuschichten zu bewohnen und kann dort leicht durch Zerpflücken des vorhandenen Materials nachgewiesen werden. (Eigene Beobachtungen {{autor|T. Bauer}})
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Oftmals kann man die Art am Grund von Grünland finden und scheint dort die feuchteren Streuschichten zu bewohnen und kann dort leicht durch Zerpflücken des vorhandenen Materials nachgewiesen werden (Eigene Beobachtungen {{autor|T. Bauer}}).
  
 
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Version vom 31. August 2017, 08:52 Uhr

Pardosa pullata (Clerck, 1757)
Kleiner Laufwolf
Pardosa pullata morka.jpg
Weibchen mit Kokon
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Lycosidae (Wolfspinnen)
Gattung: Pardosa (Laufwölfe)
Reifezeit (Nentwig et al. 2012)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:018881
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten NT
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlinh===*
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.sh== *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalensh<(↓)=*
[D] Schleswig-Holsteinsh===*
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Lycosa pullata

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 4–6 mm, Männchen 4–5 mm (Roberts 1996).

Prosoma in der Regel sehr dunkel. Ein undeutlicher, oft verwaschener hellerer Mittelstreifen dorsal auf dem Vorderleib ist meist vorhanden. Zusätzlich findet man hellere, jedoch ebenfalls undeutliche Seitenränder (andere Autoren sagen, diese Seitenbänder würden fehlen (Roberts 1996)). Das Opisthosoma ist dunkelgrau bis dunkelbraun, mitunter ist ein angedeuteter hellerer Spießfleck im vorderen Bereich vorhanden. Die lateralen Flächen können aufgehellt wirken. Die Beine sind undeutlich hell-dunkel gescheckt. (Locket & Millidge 1951).

Weibchen

Die Epigyne ist sehr charakteristisch und besitzt in der Regel einen stark geschwungenen anterioren Rand (Locket & Millidge 1951).

Männchen

Beim Männchen ist das Prosoma noch dunkler als beim Weibchen, beinahe schwarz, zuweilen mit einem Mittelstreifen. Die Beine sind jedoch einschließlich der Femora gleichmäßig hell abgesetzt. Die Medianapophyse des Pedipalpus erreicht von lateral betrachtet nicht den Rand der Cymbiumgrube (Alveolus). (Locket & Millidge 1951)

Ähnliche Arten

Pardosa pullata ähnelt Pardosa prativaga und kann auch oft mit ihr im selben Lebensraum gefunden werden. Letztere ist aber meist kräftiger gefärbt (hell-dunkel geringelte Beine) und kann genital unterschieden werden.

Pardosa pullata ist durch das Fehlen einer hakenförmigen Spitze am Ende des Tarsus von den ähnlichen Arten P. prativaga und P. sphagnicola und von P. fulvipes durch die Struktur des Pedipalpen und das Fehlen der deutlichen Ausbuchtung an der Palpenpatella abzugrenzen (Roberts 1996).

In Kreuzungsexperimenten wurde allerdings festgestellt, das sich Männchen mit Weibchen der jeweils anderen Art paaren. Bisweilen produzierten diese anschließend sich entwickelnde Eier. Falls sich beide Arten nun auch in der natürlichen Umgebung kreuzen, erklärt das möglicherweise den Umstand, dass man in der Natur mitunter auf Übergangsformen, sowohl in der Färbung wie auch in der Ausprägung der Geschlechtsorgane, zwischen diesen beiden Arten treffen kann. (Locket & Millidge 1951)

Lebensraum

Pardosa pullata kommt in einer Vielzahl von verschiedenen Lebensräumen vor (Roberts 1996).

Oftmals kann man die Art am Grund von Grünland finden und scheint dort die feuchteren Streuschichten zu bewohnen und kann dort leicht durch Zerpflücken des vorhandenen Materials nachgewiesen werden (Eigene Beobachtungen T. Bauer).

Verbreitung

Pardosa pullata ist in Europa, Rußland und Zentralasien verbreitet (World Spider Catalog 2015).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise