Parasteatoda lunata: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 9. Februar 2021, 19:27 Uhr

Parasteatoda lunata (Clerck, 1757)
Gewöhnliche Mondspinne
Parasteatoda lunata (3).JPG
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Theridiidae (Kugelspinnen)
Gattung: Parasteatoda (Mondspinnen)
Reifezeit (Harvey 2014)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:006814
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten LC
[CZ] Tschechien ES
[D] Deutschlandh===*
[D] Berlinmh==*
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.mh=(↓) *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalenh===*
[D] Schleswig-Holsteinmh===*
[NO] Norwegen LC
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Achaearanea lunata
  • Theridion formosum
  • Theridion lunatum
  • Theridium lunatum

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 3,5 bis 5 mm, Männchen ca. 3 mm (Bellmann 2006). Roberts gibt 2,5 bis 3 mm für die Weibchen und 2,5 mm für die Männchen an (Roberts 1996).

Die Färbung und Zeichnung ist insgesamt sehr variabel.

Prosoma dorsal hellbraun bis schwarz (Le Peru 2011), leichte Radiärmarkierungen vorhanden, Sternum gelbbraun bis schwarz und bei den Männchen dunkler (Locket & Millidge 1953). Opisthosoma wesentlich höher als lang, Grundfarbe braun oder schwarz (Locket & Millidge 1953). Anterior grau bis schwarz, hinten mit zwei weißen Punkten und relativ schräg verlaufenden weißen Querlinien (Le Peru 2011). Die weißen Elemente können bis auf die Punkte reduziert sein. Zusätzlich können rote Streifen vorhanden sein. Ventral in der Regel mit zwei weißen Punkten oder querverlaufenden Linien zwischen den Spinnwarzen und der Epigastralfurche, welche bei den Männchen manchmal kaum zu erkennen sind. (Locket & Millidge 1953) Beine hellbraun bis gelb und mehr oder weniger geringelt (Le Peru 2011).

Weibchen

Epigyne mit vorderem Rand, der eine kleine, nach hinten weisende Spitze trägt (Heimer & Nentwig 1991).

Männchen

Männchen haben ein kleineres Opisthosoma (Le Peru 2011). Darüber hinaus gibt es noch eine seltene, komplett rötlich-orange bis gelblich gefärbte Variante (siehe Bilder). Mitunter sind manche Exemplare auch beinahe völlig schwarz (Roberts 1996). Konduktor des Pedipalpus um eigene Längsachse gewunden (Heimer & Nentwig 1991).

Ähnliche Arten

Genital

Achaearanea lunata vs tepidariorum 1024.jpg Die Epigyne des Weibchens ähnelt Parasteatoda tepidariorum.

Habituell

Cryptachaea riparia, Parasteatoda simulans und dunkle Exemplare von Parasteatoda tabulata ähneln einander. Die Weibchen sind aufgrund der auffälligen Färbung in der Regel habituell zu erkennen. inbesondere jedoch ältere und dunklere Männchen sind nicht leicht von Männchen der genannten Arten zu unterscheiden und sollten genital determiniert werden.

Lebensraum

Wälder, Waldränder und Heide. Auch In Schutthalden unter Steinen. (Le Peru 2011)

Verbreitung

Paläarktisch (World Spider Catalog 2016).

Lebensweise

Netzbau

Das Fangnetz besteht aus etlichen, kreuz und quer verlaufenden Fäden, meist in 1,5 bis 2 m Höhe (Le Peru 2011) an Zweigen oder Büschen. Im Netz findet sich meist ein zentral gelegenes Gebilde aus Laub, Detritus und/oder Futtertierresten, hinter oder in denen denen sich das Tier verbirgt (siehe Bilder). (Roberts 1996)

Beutefang

Verfängt sich ein Insekt, meist ein Fluginsekt (Roberts 1996), im Netz, wird es zunächst von der Spinne mit Klebefäden beworfen und damit fixiert. Anschließend erfolgt der Giftbiss, das Insekt wird gegebenenfalls weiter fixiert. Die Beute wird nun solange in verschiedene Körperteile/-stellen gebissen, bis sie sich nicht mehr bewegt. Dabei spinnt Parasteatoda lunata ihr Opfer mit zickzackförmigen Bewegungen des Hinterleibs und unter Zuhilfenahme des vierten Beinpaares ein. Anschließend werden die Klebefäden durchgebissen und das Insekt zum Schlupfwinkel gezogen.

Fortpflanzung

In der Zeit von Juni bis August (Le Peru 2011) bauen die Weibchen ihre Kokons, welche im Schlupfwinkel aufgehängt und vom Weibchen bewacht werden (Roberts 1996). Die Jungen verbleiben noch eine Weile beim Muttertier, vom Weibchen gefangene Beute wird gemeinsam gefressen (Bellmann 2006).

Parasteatoda lunata verschmäht anscheinend auch Amphibien nicht, sofern sie diese überwältigen kann (Krütgen 2011).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Bellmann H (2006): Kosmos Atlas Spinnentiere Europas. Kosmos. 3. Auflage. ISBN 3-440-10746-9, 304 S.
  • Harvey P [Koord.] (2014): Spider and Harvestman Recording Scheme. British Arachnological Society.
  • Heimer S & Nentwig W (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey. ISBN 3-489-53534-0, 543 S.
  • Krütgen J (2011): Beobachtung: Parasteatoda lunata frisst Erdkröte. wiki.spinnen-forum.de, 1 S.
  • Le Peru B (2011): The Spiders of Europe, a synthesis of data: Atypidae to Theridiidae. Mémoires de la Sociétés linnéenne de Lyon no. 2. 1 Auflage. ISBN 978-2-9531930-3-9, 523 S.
  • Locket GH & Millidge AF (1953): British Spiders Vol. II. Ray Society, 449 S.
  • Roberts MJ (1996): Collins Field Guide. Spiders of Britain and Northern Europe. HarperCollins Publishers Ltd.. ISBN 0-00-219981-5, 383 S.
  • World Spider Catalog (2016): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 17.5, abgerufen am 2016-12-20, doi:10.24436/2.

Quellen der Nachweise