Pandava laminata: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Pedipalpus des Männchens:''' Tibia langgestreckt und mit deutlichem Knick. Tibialapophyse (PTA) mit mehreren Spitzen und Kanten, die zum Teil membranös verwachsen sind. Tegulum vorgewölbt, mit retrolateralem Auswuchs. Embolus ist filiform und an der Spitze sehr dünn auslaufend. Samengang ist prolateral breit, retrolateral eng. <ref name="Jäger2008"/>
  
'''Epigyne des Weibchens:''' Epigynenfeld ist halbrund, etwas breiter als lang. Das medianes Septum ist breit, nach posterior und anterior konvergierend, reicht posterior nicht bis zur Epigastralfurche. Einführöffnungen sind an den „Knien“ des Septums gelegen, von dort nach posterior zum Abschnitt mit vielen Windungen führend. <ref name="Jäger2008"/>
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'''Epigyne des Weibchens:''' Epigynenfeld halbrund, etwas breiter als lang. Das mediane Septum ist breit, nach posterior und anterior konvergierend, reicht posterior aber nicht bis zur Epigastralfurche. Einführöffnungen sind an den „Knien“ des Septums gelegen und verlaufen von dort nach posterior zu einem Abschnitt mit vielen Windungen. <ref name="Jäger2008"/>
  
==Biologie==
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==Verbreitung==
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==Lebensweise==
Die Art ist ursprünglich in Südostasien (Sri Lanka bis China, Neuguinea, Marquesas Inseln, Okinawa) verbreitet. In Europa wurde das Tier nach Tropemhäusern und scheinbar nach Blumengeschäften eingeschleppt. <ref name="Jäger2008">{{Lit Jäger2008}}</ref> <ref name="Datensammlung">{{Datensammlung zu Pandava laminata}}</ref>  
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Die von {{Autor|Jäger}} gefundenen Individuen im Urwaldhaus des Kölner Zoos waren nachtaktiv. Tiere wurden auch beim Netzbau beobachtet, wobei das kämmende vierte Bein mit dem jeweils anderen vierten Bein unterstützend gehalten wurde. Tagsüber versteckten sich Tiere in den Strukturen des Gebäudes und der Einrichtung, aber auch unter der Rinde der darin stehenden Bäume. Auffallend war auch eine relativ hohe Besiedlungsdichte mit sich mitunter berührenden Netzkonstruktionen. <ref name="Jäger2008"/>
  
 
==Bilder==
 
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==Quellen==
 
==Quellen==

Version vom 18. Juni 2019, 14:16 Uhr

Pandava laminata (Thorell, 1878)
Knick-Kalksteinspinne
Pandava laminata female A6061 PK7874.JPG
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Titanoecidae (Kalksteinspinnen)
Gattung: Pandava (Asiatische Kalksteinspinnen)
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:023187
Gefährdung nach Roter Liste
Rote Liste-Daten liegen uns für dieses Taxon nicht vor.
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Amaurobius castaneiceps
  • Amaurobius chinesicus
  • Amaurobius laminatus
  • Amaurobius taprobanicola
  • Pandava yanoiana
  • Phaeocedus nicobarensis
  • Syrorisa mumfordi
  • Titanoeca birmanica
  • Titanoeca fulmeki

Merkmale

Körperlänge: Weibchen 5,2 - 7,5 mm lang, Männchen um 5,8 mm (Jäger 2008).

Körper rötlichbraun, dunkelbraun bis schwärzlich übertönt, ohne dorsale Flecken auf Opisthosoma. Von anderen Titanoecidae aus Mitteleuropa unterscheidet sich die Art durch einen dunklen, farblich deutlich abgesetzten Ring um die Spinnwarzen. (Jäger 2008)

Pedipalpus des Männchens: Tibia langgestreckt und mit deutlichem Knick. Tibialapophyse (PTA) mit mehreren Spitzen und Kanten, die zum Teil membranös verwachsen sind. Tegulum vorgewölbt, mit retrolateralem Auswuchs. Embolus ist filiform und an der Spitze sehr dünn auslaufend. Samengang ist prolateral breit, retrolateral eng. (Jäger 2008)

Epigyne des Weibchens: Epigynenfeld halbrund, etwas breiter als lang. Das mediane Septum ist breit, nach posterior und anterior konvergierend, reicht posterior aber nicht bis zur Epigastralfurche. Einführöffnungen sind an den „Knien“ des Septums gelegen und verlaufen von dort nach posterior zu einem Abschnitt mit vielen Windungen. (Jäger 2008)

Verbreitung

Die Art ist ursprünglich in Südostasien (Indien, Sri Lanka bis China, Neuguinea, Marquesas Inseln, Okinawa) verbreitet (World Spider Catalog 2017). In Europa wurde die Spinne in Tropenhäuser eingeschleppt (synanthrop) und scheinbar auch unfreiwillig mit dem Zierblumenhandel verbreitet. (Jäger 2008) (Pfliegler 2012) (Rozwałka & Bielak-Bielecki 2017)

Lebensweise

Die von Jäger gefundenen Individuen im Urwaldhaus des Kölner Zoos waren nachtaktiv. Tiere wurden auch beim Netzbau beobachtet, wobei das kämmende vierte Bein mit dem jeweils anderen vierten Bein unterstützend gehalten wurde. Tagsüber versteckten sich Tiere in den Strukturen des Gebäudes und der Einrichtung, aber auch unter der Rinde der darin stehenden Bäume. Auffallend war auch eine relativ hohe Besiedlungsdichte mit sich mitunter berührenden Netzkonstruktionen. (Jäger 2008)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise