Ozyptila scabricula: Unterschied zwischen den Versionen

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==Merkmale==
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==Lebensraum==
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==Verbreitung==
==Verbreitung==
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==Bilder==
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Ozyptila_scabricula_m_do_3,58mm_Bodenfalle_Nismes-TienneAuxBoulis_Belgien_15Aug08_POger.jpg|3,58 mm
Ozyptila_scabricula_m_do_3,58mm_Bodenfalle_Nismes-TienneAuxBoulis_Belgien_15Aug08_POger.jpg|3,58 mm
Ozyptila_scabricula_m_pp1_3,58mm_Bodenfalle_Nismes-TienneAuxBoulis_Belgien_15Aug08_POger.jpg|Pedipalpus
Ozyptila_scabricula_m_pp1_3,58mm_Bodenfalle_Nismes-TienneAuxBoulis_Belgien_15Aug08_POger.jpg|Pedipalpus retrolateral
Ozyptila_scabricula_m_pp2_3,58mm_Bodenfalle_Nismes-TienneAuxBoulis_Belgien_15Aug08_POger.jpg|Pedipalpus
Ozyptila_scabricula_m_pp2_3,58mm_Bodenfalle_Nismes-TienneAuxBoulis_Belgien_15Aug08_POger.jpg|Pedipalpus ventral
Ozyptila_scabricula_palp_edd_HLovbrekke.jpg|Pedipalpus
Ozyptila_scabricula_palp_edd_HLovbrekke.jpg|Pedipalpus (Zeichnung) ventral
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Version vom 17. Januar 2021, 16:11 Uhr

Ozyptila scabricula (Westring, 1851)
Raue Zwergkrabbenspinne
Ozyptila scabricula w do 4,38mm Bodenfalle Nismes-TienneAuxBoulis Belgien 21Jul11 POger.jpg
Weibchen, Belgien
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Thomisidae (Krabbenspinnen)
Gattung: Ozyptila (Zwergkrabbenspinnen)
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:030901
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[CZ] Tschechien VU
[CZ] Oberschlesien ?
[D] Deutschlandh<?=*
[D] Berlins<<↓↓-2
[D] Brandenburg 3
[D] Baden-Württemberg 3
[D] Bayern 3
[D] Bayern SL 3
[D] Bayern T/S 3
[D] Mecklenburg-Vorp.s<<↓↓ 2
[D] Niedersachsen 2
[D] Niedersachsen (H) 2
[D] Niedersachsen (T) 2
[D] Nordrhein-Westfalenss<(↓)=2
[D] Schleswig-Holsteinss=(↓)-D3
[D] Sachsen 2
[PL] Bielitz-Biala ?
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole ?
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Ozyptila scabricola

Merkmale

Körperlänge: Weibchen 3 mm, Männchen 2 bis 3 mm (Locket & Millidge 1951).

Der gesamte Körper dieser Art ist mit keulenförmigen (clavaten) Borsten bedeckt. Im lebenden Zustand sind beide Geschlechter sehr dunkel gefärbt und meist mit anhaftendem Detritus oder Sand regelrecht überzogen, was meist den größten Teil der schwachen Zeichnung überdeckt. Beine beim Weibchen braun, mit dunkleren Femora. Männchen mit dunkleren Beinen, Femora fast schwarz. Sternum dunkel, mit spatelförmigen, seitlich abgeflachten Borsten. (Locket & Millidge 1951)

Epigyne nur schwach sklerotisiert (Locket & Millidge 1951).

Ozyptila scabricula m pp2 3,58mm Bodenfalle Nismes-TienneAuxBoulis Belgien 15Aug08 POger.jpg Pedipalpus des Männchens mit einer großen Apophyse, die in zwei Spitzen ausläuft. Untere, nach ventral gerichtete Spitze stärker gebogen.

Lebensraum

Sandige Heidegebiete (Locket & Millidge 1951), Dünen, trockene Wiesen, sandige Areale mit Kiefern (Almquist 2006). Entgegen der meisten Länderlisten ist diese Art auf der Roten Liste Deutschlands als ungefährdet gelistet (siehe Infobox). Aufgrund der zerstreuten Nachweislage mit wenigen Nachweisen seit dem Jahr 2000 (Arachnologische Gesellschaft 2021) und dem allgemeinen Rückggang von nährstoffarmen, trockenwarmen Offenlandlebensräumen in Deutschland (wie etwa Sandheiden) ist aber durchaus von von einer Gefährdung auf Bundesebene auszugehen.

Verbreitung

Ozyptila scabricula ist von Europa über Zentralasien bis nach Korea verbreitet (World Spider Catalog 2021). In Deutschland zestreut nachgewiesen, mit einem Nachweisschwerpunkt im Nordwesten Bayerns, Thüringen und Sachsen-Anhalt (Arachnologische Gesellschaft 2021).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Almquist S (2006): Swedish Araneae, Part 2 – The families Dictynidae to Salticidae. Entomological Society of Lund, Sweden, 320 S.
  • Arachnologische Gesellschaft (2021-01-17): Atlas der Spinnentiere Europas. Atlas der Spinnentiere Europas. abgerufen am {{{2}}}.
  • Locket GH & Millidge AF (1951): British Spiders Vol. I. Ray Society, 310 S.
  • World Spider Catalog (2021): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 21.5, abgerufen am 2021-01-17, doi:10.24436/2.

Quellen der Nachweise