Oreonetides glacialis: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Prosoma''' breit und vorn stumpf gerundet, Verschmäle­rung in Höhe der {{HMA}} um 5/9; gelbbraun bis braun, feinnarbig. Radiärstreifen deutlich. Rand des Thorax schmal dunkel, hinter der Scheitelregion bis zur Rückenfurche ein fünfeckiger dunkler Bezirk mit zwei hellen ovalen Stellen, von hier aus drei dunkle Streifen zu den Augen. Profil: nach dem Anstieg ganz geringe Erhöhung zur  
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'''Prosoma''' breit und vorn stumpf gerundet, Verschmäle­rung in Höhe der {{HMA}} um 5/9; gelbbraun bis braun, feinnarbig. Radiärstreifen deutlich. Rand des Thorax schmal dunkel, hinter der Scheitelregion bis zur Rückenfurche ein fünfeckiger dunkler Bezirk mit zwei hellen ovalen Stellen, von hier aus drei dunkle Streifen zu den Augen. Profil: nach dem Anstieg ganz geringe Erhöhung zur Kopfregion, Clypeus gerade abfallend, wenig nach vorn gerichtet. '''Augen''': {{HMA}} um mehr als ihren Durchmesser getrennt, {{VAR}} rekurv (von dorsal gesehen). '''Sternum''' lang wie breit, hinten gerundet abschließend, braun marginiert leicht schwarz übertönt mit schwarzem Rand. Unterlippe wie Rand des Sternums gefärbt, Coxae und Gnathocoxen gelbbraun. '''Pedipalpus''': Endglied mit einem winzigen Zähnchen an der Krallenstelle. '''Chelizeren''' kräftig, so lang wie die Coxa an ihrer Einlenkstelle hoch, satt rotbraun, in der distalen Hälfte auseinander weichend. '''Chelizerenbezahnung''': Vorderer Klauenfurchenrand mit fünf Zähnen, zu denen ein sechster treten kann (oft nur auf einer Seite), 2 und 3 am längsten. Hinterer Rand mit fünf Zähnchen, das proximale am kräftigsten. Außen­seite mit weit stehenden Stridulationsrillen. '''Beine''': Braun bis rotbraun, meist die Femur dunkler. Alle Tibien mit zwei dorsalen Borsten (ohne seitliche Borsten); Stellung der proximalen Borste 0,20, auf {{IV}} 0,27; Länge 2 d, auf {{III}} und {{IV}} häufig > 2 d. Alle Metatarsen mit einem Becherhaar, Stellung 0,66–0,70 (auf {{IV}} 0,63–0,66). Länge der Tarsen {{I-III}} 0,60–0,63 Metatarsus {{IV}} 0,54. '''Beinformel''': 4123. '''Epigyne''' dunkel rotbraun.<ref name='wiehle1960a'>{{Lit Wiehle 1960 Beiträge zur Kenntnis der deutschen Spinnenfauna}}</ref>
Kopfregion, Clypeus gerade abfallend, wenig nach vorn gerichtet. '''Augnstellung''': HMA um mehr als ihren Durchmesser getrennt, vordere Augenreihe rekurv (von dorsal gesehen). '''Sternum''' lang wie breit, hinten gerundet abschließend, braun marginiert leicht schwarz übertönt mit schwarzem Rand. Unterlippe wie Rand des Sternums gefärbt, Coxae und Gnathocoxen gelbbraun. '''Pedipalpus''': Endglied mit einem winzigen Zähnchen an der Krallenstelle. '''Chelizeren''' kräftig, so lang wie die Coxa an ihrer Einlenkstelle hoch, satt rotbraun, in der distalen Hälfte auseinander weichend. '''Chelizerenbezahnung''': Vorderer Klauenfurchenrand mit fünf Zähnen, zu denen ein sechster treten kann (oft nur auf einer Seite), 2 und 3 am längsten. Hinterer Rand mit fünf Zähnchen, das proximale am kräftigsten. Außen­seite mit weit stehenden Stridulationsrillen. '''Beine''': braun bis rotbraun, meist die Femur dunkler. Alle Tibien mit zwei dorsalen Borsten (ohne seitliche Borsten); Stellung der proximalen Borste 0,20, auf IV 0,27; Länge 2 d, auf III und IV häufig > 2 d. Alle Metatarsen mit einem Becherhaar, Stellung 0,66—0,70 (auf IV 0,63—0,66). Länge der Tarsen I—III 0,60—-0,63 Metatarsus IV 0,54. '''Beinformel''': 4123. '''Epigyne''' dunkel rotbraun.<ref name='wiehle1960a'>{{Lit Wiehle 1960 Beiträge zur Kenntnis der deutschen Spinnenfauna}}</ref>
 
  
 
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''{{PAGENAME}}'' ist bis jetzt in den Alpen und in der Hohen Tatra gefunden worden. In den Alpen lebt die Art in Höhen über 2000 (1880) m, oft in der Schneeregion. Dort findet man sie meist recht zahlreich unter Steinen, adult vom Juni bis August.<ref name='wiehle1960a'/> In Mitteleuropa meist oberhalb der Baumgrenze bis in die nivale Stufe<ref name='unibe 4.2018'/>.
  
 
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Version vom 24. April 2018, 16:35 Uhr

Oreonetides glacialis (L. Koch, 1872)
Alpiner Breitzungenweber
Oreonetides-glacialis Alpen-Matterhorn 14-09 01-female.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Linyphiidae (Zwerg-/Baldachinspinnen)
Gattung: Oreonetides (Breitzungenweber)
Reifezeit (Nentwig et al. 2018)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:012165
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten EN
[D] Deutschland???=D
[SK] Slowakei I
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Montitextrix glacialis

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 2,7 bis 3,0 mm, Männchen 2,0 bis 3,0 mm (Nentwig et al. 2018).

Weibchen

Prosoma breit und vorn stumpf gerundet, Verschmäle­rung in Höhe der HMA um 5/9; gelbbraun bis braun, feinnarbig. Radiärstreifen deutlich. Rand des Thorax schmal dunkel, hinter der Scheitelregion bis zur Rückenfurche ein fünfeckiger dunkler Bezirk mit zwei hellen ovalen Stellen, von hier aus drei dunkle Streifen zu den Augen. Profil: nach dem Anstieg ganz geringe Erhöhung zur Kopfregion, Clypeus gerade abfallend, wenig nach vorn gerichtet. Augen: HMA um mehr als ihren Durchmesser getrennt, VAR rekurv (von dorsal gesehen). Sternum lang wie breit, hinten gerundet abschließend, braun marginiert leicht schwarz übertönt mit schwarzem Rand. Unterlippe wie Rand des Sternums gefärbt, Coxae und Gnathocoxen gelbbraun. Pedipalpus: Endglied mit einem winzigen Zähnchen an der Krallenstelle. Chelizeren kräftig, so lang wie die Coxa an ihrer Einlenkstelle hoch, satt rotbraun, in der distalen Hälfte auseinander weichend. Chelizerenbezahnung: Vorderer Klauenfurchenrand mit fünf Zähnen, zu denen ein sechster treten kann (oft nur auf einer Seite), 2 und 3 am längsten. Hinterer Rand mit fünf Zähnchen, das proximale am kräftigsten. Außen­seite mit weit stehenden Stridulationsrillen. Beine: Braun bis rotbraun, meist die Femur dunkler. Alle Tibien mit zwei dorsalen Borsten (ohne seitliche Borsten); Stellung der proximalen Borste 0,20, auf Ⅳ 0,27; Länge 2 d, auf Ⅲ und Ⅳ häufig > 2 d. Alle Metatarsen mit einem Becherhaar, Stellung 0,66–0,70 (auf Ⅳ 0,63–0,66). Länge der Tarsen Ⅰ–Ⅲ 0,60–0,63 Metatarsus Ⅳ 0,54. Beinformel: 4123. Epigyne dunkel rotbraun. (Wiehle 1960)

Männchen

In Form und Färbung dem Weibchen sehr ähnlich. Prosoma: Kopfregion ein wenig höher als beim Weibchen, höchster Punkt hinter den HMA. Pedipalpus: Femur 2,5-mal so lang wie die Patella, Patella dorsal am Ende mit einem stark geschwungenen Borstenhaar. Tibia ohne eigentliche Apophyse, aber dorsal zu einer kurzen Spitze ausgezogen. Paracymbium stark entwickelt, der Endast umgebogen, schwach zweiteilig endend. Bulbus: Endapparat sehr kompliziert, nahe dem Embolus eine flügelförmige Apophyse. (Wiehle 1960)

Lebensraum

Oreonetides glacialis ist bis jetzt in den Alpen und in der Hohen Tatra gefunden worden. In den Alpen lebt die Art in Höhen über 2000 (1880) m, oft in der Schneeregion. Dort findet man sie meist recht zahlreich unter Steinen, adult vom Juni bis August. (Wiehle 1960) In Mitteleuropa meist oberhalb der Baumgrenze bis in die nivale Stufe (Nentwig et al. 2018).

Verbreitung

Europa (World Spider Catalog 2017).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise