Opilioacarida

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Opilioacarida With, 1902
Opilioacarus.JPG
Opilioacarus sp
Systematik
Klasse: Arachnida (Spinnentiere)

syn. Notostigmata

Die Opilioacarida formen die älteste und primitivste rezente Ordnung der Milben. (Acari) (Parker 1982)

Systematik

Die Ordnung gehört zu Überordnung Parasitiformes (syn. Anactinotrichida) der Milben. Sie umfasst weltweit nur eine Familie mit 10 Gattungen und 35 bekannten Arten (Stand 2011). (Walter 2006) (Zhang 2011)

  • Überfamilie Opilioacaroidea Redikorzev, 1937

Anatomie

Körperlänge: bis 3 mm. Vertreter der Ordnung ähneln kleinen, langbeinigen Weberknechten. Der Körper ist weich, wenig sklerotisiert, graublau bis lila, meist mit weißen Bändern. Peritremen (Einstich oder Nut auf dem Körperoberfläche, das zu einem Atemloch führt) sind nicht vorhanden. Das Opisthosoma trägt vier Paare dorso-lateraler Atemlöcher (Adulte und Tritonymphen). Das Prosoma weist 2 bis 3 Paar laterale Ocellen (Punktaugen) auf. Das Gnathosoma trägt mehr als 4 Paar ventrale Borsten (Setae), Rutella (die sogenannte Pseudo-Mandibulae: unterkieferähnliche, hypertrophiesierte Borsten) und das With-Organ (hautiges Organ auf dem anterioren Rand des Subcapitulums der Opilioacarida). (Walter 2006)

Die Cheliceren sind dreigliedrig und besitzen 3 bis 5 Borsten und 2 Lyrifissuren (cuticulare Propriorezeptoren) auf dem mittlerem Glied. Die Palpen haben fünf Glieder und jeweils eine große Klaue. Das Tritosternum (drittes Sternum) ist nicht verschmolzen und trägt einen fingerähnlichen Buckel. Die Coxen sind frei beweglich, die Trochanter III und IV sind gegliedert. Alle Tarsen sind gegliedert. (Walter 2006) (Woolley 1988)

Lebensweise

Die Opilioacarida ernähren sich von anderen Gliederfüssern, Pollen und Pilzen. Sie haben ein Larvenstadium und 3 Nymphenstadien (Proto-, Deuto- und Tritonymphe) und sind getrenntgeschlechtlich. (Walter 2006) (Woolley 1988)

Lebensraum

Die Vertreter der Ordnung leben in der Streu, unter Steinen und in Höhlen warme Gebiete. (Woolley 1988) (Walter 2006)

Verbreitung

Opilioacarida sind weltweit verbreitet. (Walter 2006) (Woolley 1988) (Parker 1982)

Familienspektrum

In Europa ist das Vorkommen von einer Familie bekannt: (Stoch 2003) (Magowski W. 2011)

Name DE NL BE CH AT CZ SK PL DK NO SE FI HU SI GB IE IT IT82 FR FRH ES PT
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Name AL BA BG BY EE HR LT LV MD ME MK RO RS RU UA GR TR
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Quellen