Oligolophus tridens

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Oligolophus tridens (C. L. Koch, 1836)
Gemeiner Dreizackkanker (Komposch 2009)
Oligolophus-tridens 7BogenBruecke 08-08 01.jpg
Oligolophus tridens
Systematik
Ordnung: Opiliones (Weberknechte)
Familie: Phalangiidae (Schneider)
Gattung: Oligolophus
Reifezeit (Martens 1978)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten NT
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlin *
[NO] Norwegen LC

Merkmale

Körperlänge: Weibchen werden 4,0–5,2 mm groß, Männchen 3,4–4,0 mm. Oligolophus tridens ist ein mittelgroßer, kurzbeiniger Weberknecht. (Martens 1978)

Laufbeine: Das Laufbein II. der Männchen wird ca. 18,3 mm lang. Die Beine sind nur schwach mit Borsten bewehrt, die Glieder kantig. (Martens 1978)

Zeichnung: Beide Geschlechter tragen eine mehr oder weniger parallelrandige Sattelzeichnung auf dem Rücken, die am hinteren Ende in zwei halbkreisförmigen Bögen ausläuft. Beim Weibchen ist diese Zeichnung bisweilen in einzelne rechteckige Flecken aufgelöst. (Martens 1978) Es kommen jedoch auch sehr kontrastarme, fast ungezeichnete Tiere vor (siehe Galerie).

Oligolophus tridens Dreizack Friman.JPG Ein wichtiges Bestimmungsmerkmal ist der "Dreizack" vor dem Augenhügel: Die Stacheln stehen dicht beieinander; der mittlere ist länger als die beiden anderen. Hinter diesen auffälligen Stacheln finden sich weitere, kleinere Dornen.

Der silbrig glänzende Augenhügel ist mit niedrigen Tuberkeln besetzt und weist eine dunkle Mittellinie auf.

Ähnliche Arten

Oligolophus tridens gleicht vom Äußeren her Lacinius ephippiatus. Bei diesem sind die Stacheln des Dreizacks jedoch ungefähr gleich lang. (Wijnhoven 2009). Die Sattelzeichnung (besonders der Männchen) ist bei Lacinius ephippiatus zudem deutlicher und kontrastreicher.

Reifezeit

Adulte Tiere findet man von August bis Dezember. Das Aktivitätsmaximum wird im November erreicht. (Wijnhoven 2009) Juvenile Tiere können etwa ab Mai gefunden werden. Die Eigelege überwintern. (Martens 1978)

Lebensraum

Hemigygrophil/halbschattig (Heydemann et al. 1994). Unter Holz, Steinen und in niedriger Vegetation in Wäldern, Parks, Gärten und an offenen, feuchten Orten. Oft in großer Zahl auf Brennesseln zu finden. (Wijnhoven 2009) Auf alpinen Mähwiesen (Rief & Ballini 2017).

Verbreitung

Im größten Teil Europas weit verbreitet. (Wijnhoven 2009)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Heydemann B, Götze W & Riecken U (1994): Ökologische Analayse der Fauna des NSG "Barker Heide". Faun.-Ökol. MItt. Suppl. 16, S. 13–47.
  • Komposch C (2009): Rote Liste der Weberknechte (Opiliones) Österreichs. – In: Zulka P. (Red.): Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs. Checklisten, Gefährdungsanalysen, Handlungsbedarf. Grüne Reihe des Lebensministeriums 14/3, S. 397–483.
  • Martens J (1978): Die Tierwelt Deutschlands 64. Teil, Weberknechte, Opiliones. VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 464 S.
  • Rief A & Ballini S (2017): Erhebung der Spinnen und Weberknechte (Arachnida: Araneae, Opiliones) in den LTSER-Untersuchungsflächen in Matsch (Südtirol, Italien) im Rahmen der Forschungswoche 2016. Gredleriana Vol. 17, S. 173–183.
  • Wijnhoven H (2009): De Nederlandse hooiwagens (Opiliones). Supplement Bij Nederlandse Faunistische Mededelingen, 118 S., ISSN 1875-760X.

Quellen der Nachweise