Notioscopus sarcinatus

Aus Wiki der Arachnologischen Gesellschaft e. V.
Zur Navigation springenZur Suche springen
Notioscopus sarcinatus (O. P.-Cambridge, 1872)
Sumpf-Lückenköpfchen
Notioscopus sarcinatus 6 1024.jpg
Notioscopus sarcinatus (Männchen)
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Linyphiidae (Zwerg-/Baldachinspinnen)
Gattung: Notioscopus (Lückenköpfchen)
Reifezeit (Nentwig et al. 2012)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:012049
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten EN
[CZ] Tschechien LC
[CZ] Oberschlesien ?
[D] Deutschlands<?=3
[D] Berlins<(↓)=3
[D] Brandenburg 3
[D] Baden-Württemberg V
[D] Bayern 3
[D] Bayern Av/A 3
[D] Bayern OG 2
[D] Bayern SL 2
[D] Bayern T/S 2
[D] Mecklenburg-Vorp.ss<<<↓↓↓ 1
[D] Niedersachsen 2
[D] Niedersachsen (H) 2
[D] Niedersachsen (T) 2
[D] Nordrhein-Westfalenmh===*
[D] Schleswig-Holsteines??=R
[D] Sachsen 3
[D] Sachsen-Anhalt 3
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala ?
[PL] Kattowitz ?
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau ?
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Erigone sarcinata

Notioscopus sarcinatus ist die Typusart der Gattung.

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 1,9 bis 2,3 mm, Männchen 1,7 bis 2,0 mm (Roberts 1993).

Prosoma birnenförmig. Länge zur Breite 5:0. Breite in Höhe der hintere Augenreihe 2/3 der größten Breite, braun, Kopfpartie heller, Rand schwarz, Radiär­ streifen deutlich, am hinteren Ende der Kopfregion ein fünfeckiger dunkler Fleck. Rückenlinie: Anstieg 1/3 der Länge, leichte Kopferhöhung in 2/3. Augenstellung: HA-Reihc gerade, Intervalle etwa gleich, die HMA ein wenig größer als die HSA, gegenseitige Entfernung der HMA gleich ihrem Durchmesser; VA-Reihe rekurv, VMA um ihren Radius getrennt, um etwas mehr als ihren Durchmesser von den doppelt so großen VSA. Clypeus kürzer als das MA-Trapez. Sternum etwas länger als breit, konvex, glänzend, hinten gerade abge­schnitten, wenig schmaler als die Breite der Ⅳ. Coxen, dunkelbraun bis schwarz, Rand dunkler, Härchen zum Teil auf hellen Höfen. Unterlippe dun­kel, Gnathocoxen gelblich, schwarz übertönt, so auch die Coxen, ihr distaler unterer Rand stark schwarz markiert. Weiblicher Chelizeren gelborange, heller als das Prosoma. Beine: 4123, gelborange, mitunter mehr oder weniger schwarz übertönt (oliv) (beim Männchen satter in der Farbe, bis dunkel rotbraun). Tibia Ⅰ und Ⅱ mit zwei Borsten (die distale dünner und kürzer), Ⅲ und IY mit einer, die proximale auf Ⅰ und Ⅱ > d, auf Ⅲ und Ⅳ l 1/3— Ⅰ W d. Stellung der Borste auf I—Ⅲ 0,14—0,16, auf Ⅳ 0,22. (Wiehle 1960) Wiehleformel: 2-2-1-1 (Roberts 1993). Becherhaar auf Metatarsus Ⅰ und Ⅱ 0,60—0,66. auf Ⅲ 0,52. Länge der Tarsen I—Ⅲ 0,72—0,76 Metatarsus, Ⅳ 0,62 Metatarsus Hauptkrallen an Tarsus Ⅰ und Ⅱ mit 3—4 kurzen, unscheinbaren Zähnen, der längste 1/3 des Endstücks, bei Ⅲ und Ⅳ die Zähne wenig kürzer. (Beim Männchen die Tibialborsten in der gleichen Zahl, aber kürzer, auf Ⅰ und Ⅱ die proximale < d, auf Ⅲ und Ⅳ = d. Stellung der Borsten wie beim Weibchen, auch auf Ⅳ 0,22. Becherhaar auf den Metatarsus Ⅰ und Ⅱ 0,55, Ⅲ 0,50. Tarsen verhältnismäßig länger als beim Weibchen [0,83; 0,84; 0,80; 0,70].) Opisthosoma schwarzgrau, mittlere Längsfläche der Unterseite außen hell be­grenzt, Decke der Buchlungen hell gelblich, Spinnwarzen hellbraun. (Wiehle 1960)

Weibchen

Pedipalpus: Endglied 1/2 Tibia­ länge. Vorderer Klauenfurchenrand mit vier Zähnen (seltener mit fünf), nur der proximale kürzer, die übrigen gleich lang, hinterer Rand mit vier Zähnchen, Außenseiten der Chelizeren mit sehr eng stehenden Stridulationsrillen (3,3 μm). Hauptkrallen wie beim Weibchen bezahnt. Epigyne braun. (Wiehle 1960)

Männchen

Vorderer Klauenfurchenrand mit sechs Zähnen, die beiden distalen und der proximale kürzer, hinterer Rand mit fünf Zähnchen, Stridulationsrillen noch ausgedehnter als beim Weibchen, bei den gleichen Intervallen. Wie das Weibchen gefärbt, meist satter in der Farbe. Vom Thorax legt sich ein konischer Auswuchs auf die Kopfpartie, ohne dass die inneren Organe dadurch stärker verlagert erscheinen (auch beim subadulten Männchen schon zu erkennen). Augenstellung etwa wie beim Weibchen. Auswuchs des Thorax und Kopfpartie heller. Pedipalpus: Patella von oben gesehen be­deutend länger als die Tibia. Tibia kurz und massig, mit zwei kurzen Apophysen, die sich zangen­förmig gegeneinander krümmen (schon beim subadulten Männchen gut ausgebildet). Im bogigen Ausschnitt zwischen beiden Apophysen mehrere kleine Höcker. Auf der Innenseite an der Basis der kurzen Apophyse ein fingerförmiger, wenig chitinisierter Fortsatz, ein ähnlicher, kürzerer über der Innenapophyse. Cymbium von der Länge der Fatella. Paracymbium mit hakenförmigem Endast. Em­bolus kurz und stark chitinisiert, von einer wohlausgebildeten Stützlamelle getragen. Mündung des verhältnismäßig weitlumigen Spermakanals unterhalb der Embolusspitze. Embolus von einem dreieckigen Häutchen gedeckt. (Wiehle 1960)

Lebensraum

Feuchteliebend, vor allem im Torfmoos (Nentwig et al. 2012). In nassem Torfmoos (Wiehle 1960).

Verbreitung

Europa und Russland (World Spider Catalog 2015).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2012): Spinnen Europas. Version 01.2012. Online https://www.araneae.nmbe.ch, doi:10.24436/1.
  • Roberts MJ (1993): The Spiders Of Great Britain And Ireland, Volume 2. Linyphiidae and Check List. Harley Books. ISBN 978-0946589463, 204 S.
  • Wiehle H (1960): Die Tierwelt Deutschands und der angrenzenden Meeresteile, 47. Teil Spinnentiere oder Arachnoidea XI: Micryphandidae — Zwergspinnen. Gustav Fischer Verlag, Jena, 620 S.
  • World Spider Catalog (2015): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 16, abgerufen am 2015-02-23, doi:10.24436/2.

Quellen der Nachweise