Micaria pulicaria

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Micaria pulicaria (Sundevall, 1831)
Gewöhnliche Schillerspinne
Micaria pulicaria No-Insel 09-10 01.jpg
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Gnaphosidae (Plattbauchspinnen)
Gattung: Micaria (Schillerspinnen)
Reifezeit (Bellmann 2010)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:027562
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten NT
[D] Mecklenburg-Vorp.h== *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Micaria blicki
  • Micaria pulicaria s. str.

Taxonomie

Spezies der Micaria pulicaria-Gruppe.

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 2,7–4,5 mm, Männchen 3,0–3,5 mm (Roberts 1996).

Prosoma dunkelbraun mit jederseits drei auffälligen weißen Radialstrichen. Kopf und Mittelbereich silbrig glänzend. Opisthosoma schwarzgrau mit einem dünnen gebogenen Querstrich etwa in der Mitte und einem kurzen am Vorderrand, der auch zu zwei Punkten zerfallen kann. Beine gelblich. Femora Ⅰ und Ⅱ und Coxae Ⅰ schwarz. Femora Ⅲ und Ⅳ immer gleichmäßig gefärbt. Coxae und Trochanter der Beinpaare Ⅱ bis Ⅳ sind dorsal weiß behaart. Der Pedipalpus ist einfach gebaut: Der Bulbus besitzt mittig eine hakenförmige, flach anliegende Apophyse. Kurz vor der Cymbium-Spitze stehen vier kräftige Stacheln.

Männchen

Beine: Femur Ⅳ einfarbig – siehe auch Abschnitt Ähnliche Arten. Pedipalpus: Im Gegensatz zu den meisten Micaria-Arten mit Borste auf dem Cymbium.

Ähnliche Arten

Micaria micans unterscheidet sich mophologisch von M. pulicaria durch den zweifarbigen Femur Ⅳ (Muster & Michalik 2020), bei M. pulicaria ist der Femur Ⅳ einfarbig. Siehe auch Artikel Micaria pulicaria-Gruppe.

Lebensweise

Tagaktiver Räuber, das bei sonnigen Bedingungen schnell rennend gefunden werden kann und einer Ameise ähnelt. Unter Steinen wird ein seidiger Rückzugsort errichtet, in dem das Weibchen ihren Eiersack (der 9-10 gelbliche Eier enthält) ablegt und für einige Zeit (nicht dauerhaft) bewacht. Oftmals machen mehrere Spinnen ihren Rückzug unter den gleichen Stein in unmittelbarer Nähe zueinander. (Logunov & Gromov 2012)

Lebensraum

Ökologischer Typ: Eurytope Freiflächenart (lebt in allen unbewaldeten Lebensräumen unabhängig von der Feuchtigkeit) (Platen & von Broen 2005). In verschiedenen Lebensräumen, auf Trockenrasen, Waldlichtungen und Wiesen. An belichteten Standorten (Nentwig et al. 2012). Halotolerant, auf Salzwiesen vorkommend (Finch 2008).

Verbreitung

Micaria pulicaria ist holarktisch verbreitet (World Spider Catalog 2016).

Häufigste Micaria-Art.

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Bellmann H (2010): Der Kosmos Spinnenführer: Über 400 Arten Europas. Kosmos. 1. Auflage. ISBN 3-440-10114-2, 429 S.
  • Finch OD (2008): Webspinnen, Weberknechte und Pseudoskorpione der Ostfriesischen Inseln. Schriftenreihe Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer 11, S. 103–112.
  • Logunov DV & Gromov AV (2012): Spiders of Kazakhstan. Siri Scientific Press, Manchester. 1. Auflage. ISBN 978-0-9567795-6-4, 232 S.
  • Muster C & Michalik P (2020): Cryptic diversity in ant‐mimic Micaria spiders (Araneae, Gnaphosidae) and a tribute to early naturalists. Zoologica Scripta 49(2), 197–209, doi:10.1111/zsc.12404.
  • Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2012): Spinnen Europas. Version 01.2012. Online https://www.araneae.nmbe.ch, doi:10.24436/1.
  • Platen R & von Broen B (2005): Gesamtartenliste und Rote Liste der Webspinnen und Weberknechte (Arachnida: Araneae, Opiliones) des Landes Berlin. Der Landesbeauftragte für Naturschutz und Landschaftspflege/Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (Hrsg.): Rote Listen der gefährdeten Pflanzen und Tiere von Berlin., 79 S.
  • Roberts MJ (1996): Collins Field Guide. Spiders of Britain and Northern Europe. HarperCollins Publishers Ltd.. ISBN 0-00-219981-5, 383 S.
  • World Spider Catalog (2016): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 17.5, abgerufen am 2016-12-21, doi:10.24436/2.

Quellen der Nachweise