Mesostigmata

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Mesostigmata G .Canestrini, 1891
Raubmilben
Parasitidae male PF7756.jpg
Parasitidae sp Männchen
Systematik
Klasse: Arachnida (Spinnentiere)

syn. Gamasida Hammen, 1968

Die Mesostigmata ( Raubmilben) bilden eine der bekanntesten und artenreichsten Ordnungen der Milben (Acari). Mit vielen für Landwirtschaft und Medizin wichtigen Arten. (Parker 1982) (Woolley 1988)

Systematik

Die Ordnung gehört zu Überordnung Parasitiformes (syn. Anactinotrichida) der Milben. Sie umfasst drei Unterordnungen mit weltweit etwa 70 Familien mit mehr als 12 000 Arten. (Walter 2006)

Anatomie

Körperlänge: von 0,12 mm bis 4 mm. Vertreter der Ordnung besitzen ein Paar stigmataler Öffnungen über den Beinen III-IV und normalerweise auch Peritremen (Furchen, die zu einer stigmatalen Öffnung führen). Gnathosoma mit einem sklerotisiertem Ring, Basis des Capitulum, der die Basen der Cheliceren bedeckt. Pedipalpen mit 5 (manchmal 4) freien Segmenten. Das Subcapitulum (ventraler Teil des vorderen Körperteiles) weist normalerweise eine mediane Furche mit transversen Reihen von Zähnchen auf. Corniculi vorhanden: horniger Auswuchs auf dem Subcapitulum. Das Tritosternum (drittes Sternum) normalerweise flagellat; Coxen frei zum Körper hin zugewachsen; Cheliceren dreigliedrig. Prodorsale Trichobothrien fehlen; intercoxale Region besitzt sternale und genitale Schildelementen. (Woolley 1988) (Walter 2006)

→ siehe auch Hauptartikel Anatomie der Mesostigmata

Lebensweise

Entwicklung: Ei, hexapode Larve und zwei octopode Nymphenstadien (Protonymphe, Deutonymphe) mit schwach sklerotisierten dorsalen, intercoxalen und ventralen Platten; Genitalöffnung bei den Nymphen nicht deutlich sichtbar. Männchen haben kein Aedeagus, Cheliceren sind meistens für Spermaübertragung modifiziert (Spermatodactyl, Spermatotreme). Die meisten Arten leben räuberisch, viele sind Parasiten von Gliederfüssern und Vertebraten, einge Gruppen ernähren sich von Blumennektar und Pollen oder pilzlichem Material. (Woolley 1988) (Walter 2006)

Lebensraum

Vertreter der Mesostigmata sind überall zu finden: in Streu, unter Baumrinde, Steinen, auf Pflänzen, auf anderen Tieren. Auch in Häusern. Im Wasser sind sie jedoch kaum zu finden. (Woolley 1988) (Walter 2006)

Verbreitung

Die Ordnung ist weltweit verbreitet. (Woolley 1988) (Walter 2006)

Systematik

Das Systematik der Ordnung (stand 2009): (Walter 2006)

  • Unterordnung Sejida
        • Überfamilie Sejoidea
  • Unterordnung Trigynaspida
    • Kohort Cercomegistina
        • Überfamilie Cercomegistoidea
    • Kohort Antennophorina
        • Überfamilie Antennophoroidea
      • Überfamilie Celaenopsoidea
        • Überfamilie Medrizzioidea
        • Überfamilie Megisthanoidea
        • Überfamilie Parantennuloidea
        • Überfamilie Aenictequoidea
  • Unterordnung Monogynaspida
    • Kohort Microgyniina
        • Überfamilie Microgynioidea
    • Kohort Heatherellina
        • Überfamilie Heatherelloidea
    • Kohort Uropodina
      • Subkohort Subcohort Uropodiae
        • Überfamilie Thinozerconoidea
        • Überfamilie Polyaspidoidea
        • Überfamilie Uropodoidea
        • Überfamilie Trachyuropodoidea
      • Subkohort Diarthrophalliae
        • Überfamilie Diarthrophalloidea
    • Kohort Heterozerconina
        • Überfamilie Heterozerconoidea
    • Kohort Gamasina
      • Subkohort Epicriiae
        • Überfamilie Epicrioidea
        • Überfamilie Zerconoidea
      • Subkohort Arctacariae
        • Überfamilie Arctacaroidea
      • Subkohort Parasitiae
        • Überfamilie Parasitoidea
      • Subkohort Dermanyssiae
        • Überfamilie Veigaioidea
        • Überfamilie Rhodacaroidea
        • Überfamilie Eviphidoidea
        • Überfamilie Ascoidea
        • Überfamilie Phytoseioidea
        • Überfamilie Dermanyssoidea

Familien

Von den mehr als 50 Familien in Europa wurden folgende in diesem Wiki gezeigt (Zahl der heimischen Gattugen in Klammern): (van Helsdingen 2011)

Quellen

  • Parker SP (1982): Synopsis and Classification of Living Organisms. McGraw-Hill, New York.
  • Walter DE (2006): LucidCentral: Invasive Mite identification.
  • Woolley TA (1988): Acarology - Mites and Human Welfare. John Wiley and Sons. ISBN 0-471-04168-8, 484 S.
  • van Helsdingen P [Ed.] (2011): Fauna Europaea: Araneae. Fauna Europaea 2.4.