Leptorhoptrum robustum

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Leptorhoptrum robustum (Westring, 1851)
Starkkieferspinne
Leptorhoptrum-robustum Kesslar 08-03 01.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Linyphiidae (Baldachinspinnen)
Gattung: Leptorhoptrum (Starkkieferspinne)
Reifezeit (Nentwig et al. 2012)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:011340
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien ?
[D] Deutschlandh(<)==*
[D] Mecklenburg-Vorp.es?? R
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalenh===*
[D] Schleswig-Holsteinsh===*
[D] Sachsen-Anhalt 3
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz ?
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Centromerus unctus
  • Erigone huthwaitii
  • Erigone uncta
  • Leptorhoptrum huthwaiti
  • Tmeticus unctus

Taxonomie

syn. Centromerus unctus (L. Koch, 1870) (Breitling et al. 2015).

Merkmale

Körperlänge: Weibchen und Männchen erreichen 3,5 bis 4,8 mm (Wiehle 1956).

Prosoma fein genarbt, gelbbraun bis braun, Rand dunkler, Radiär­streifen und Abgrenzung der Kopfregion deutlich. Augen: Trapez der MA ebenso lang wie hinten breit, VMA wenig kleiner als die HMA, aber enger gestellt, Clypeus etwa so lang wie das Trapez der MA. Sternum von der Farbe des Prosoma, schwarz übertönt, feinnarbig. Cheizeren braun, robust. Beine gelbbraun, kräftig. Tibia Ⅰ mit einer zusätzlichen prolateralen Borste seitlich der distalen dorsalen. Becherhaar auf Metatarsus Ⅰ: 0,52. (Wiehle 1956) Wiehleformel: 2-2-2-2 (Roberts 1993). Opisthosoma grau bis schwärzlich (Wiehle 1956).

Männchen

Cheizeren an der Außenseite mit beborsteten Höckern. Pedipalpus: Tibia fast zweimal so lang wie die Patella, Cymbium kürzer als die Tibia und kaum breiter. Bulbus genitalis mit einem Einstoß-Embolus (stark chitinisiert) und einem parallel laufenden Konduktor. Auf der Außenseite des Cymbiums einige stärkere Borsten. (Wiehle 1956)

Lebensraum

Leptorhoptrum robustum wird an feuchten, kühlen Orten gefunden. Dort am Boden in Moos und Laubstreu. (Nentwig et al. 2012) In Großbritannien auch aus den Filterbetten von Kläranlagen gemeldet (Duffey & Green 1975). Halotolerant, auf Salzwiesen vorkommend (Finch 2008).

Bissverletzungen durch Leptorhoptrum robustum

Bei einem Massenauftreten im Filterbett einer Kläranlage in Birmingham im Juli 1974 verursachte Leptorhoptrum robustum zahlreiche entzündete und geschwollene Bissverletzungen bei den Klärwerksangestellten (Duffey & Green 1975). Bei diesem sehr ungewöhnlichen Beispiel handelt es sich um einen der wenigen dokumentierten Fälle von Spinnenbissen durch einheimische Spinnen in Europa außerhalb des Mittelmeerraumes; die Bisse hatten keine ernsthaften Konsequenzen und erforderten keine ärztliche Behandlung.

Verbreitung

Holarktisch (World Spider Catalog 2016).

Ähnliche Arten

Habituell

Mit ihren massigen Chelizeren und der dunklen Gesamterscheinung ähnelt die Art sehr Macrargus rufus. Beide Arten sind ungefähr gleich groß und sind am Boden zu finden. Leptorhoptrum robustum ist außer durch die Genitalien anhand folgender Merkmale von dieser Art unterscheidbar:

  • Macrargus rufus besitzt eine deutliche Rückengrube (im Bereich der Fovea), Leptorhoptrum robustum nicht.
  • Leptorhoptrum robustum besitzt einen prolateralen Stachel auf der Tibia Ⅰ (siehe Habitusbilder), der Macrargus rufus fehlt.
  • Auf Metatarsus Ⅳ hat Leptorhoptrum robustum ein Trichobothrium, Macrargus rufus nicht.

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise