Larinioides cornutus

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Larinioides cornutus (Clerck, 1757)
Schilfradspinne
Larinioides cornutus W 7-6241.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Araneidae (Radnetzspinnen)
Gattung: Larinioides (Feuchtkreuzspinnen)
Verbreitung in Europa (Blick 2004) (Kronestedt 2001) (Scharff & Gudik-Sørensen 2011) (Koponen 2008) (Cardoso 2000) (Roberts 1996) (Milosevic 2002) (Bayram et al. 2008) (Stoch 2003) (Morano 2005) (Åkra & Hauge 2000) (Weiss & István 2000) (Samu & Szinetár 1999) (Relys 1994)
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:016288
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlinss(<)(↓)=G
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.sh== *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalensh>=*
[D] Schleswig-Holsteinh===*
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Aranea foliata
  • Araneus cornutus
  • Cyphepeira cornuta
  • Epeira cornuta

Larinioides cornutus (Schilfradspinne) ist eine Spinnenart aus der Familie der Radnetzspinnen (Araneidae).

Beschreibung

Die Schilfradspinne ist etwas kleiner als die bekannte Gartenkreuzspinne. Die Weibchen werden 9 bis 13 Millimeter groß, die Männchen sechs bis acht Millimeter. (Bellmann 2001) Die Färbung des Hinterkörpers (Opisthosoma) ist sehr variabel. Die Farbpalette reicht von schwarz-weiß über dunkelbraun-hellbraunrosa-weiß bis zu dunkelbraun-rotbraun. Am vorderen Ende des Hinterkörpers befindet sich ein dunkler Keilfleck. Er ist mit einer breiten hellen Umrandung versehen, die sich nach hinten weiter verbreitert. Weiter hinten befindet sich eine Blattzeichnung, die hell eingerahmt und mit hellen Querstreifen durchsetzt ist.

Der Vorderkörper (Prosoma) hat eine dunkle Grundfärbung und ist hell behaart.

Männchen

Die Männchen der Schilfradspinne haben einen kleineren Hinterkörper und längere Beine. Die Zeichnung des Hinterkörpers ist außerdem meist kontrastreicher als bei den Weibchen.

Ähnliche Arten

Larinioides sclopetarius (Brückenkreuzspinne) und Larinioides patagiatus ähneln der Schilfradspinne in Größe und Aussehen. Sie können aber durch die im Detail unterschiedliche Zeichnung von Opisthosoma und Prosoma und anhand der unterschiedlichen Lebensräume von dieser unterschieden werden. (Bellmann 2001) Zur sicheren Bestimmung ist die Form der Epigyne und der Pedipalpen zu vergleichen. (Heimer et al. et al. 1991)

Verhalten

Die Schilfradspinne webt ihr Radnetz zwischen stabileren Gräsern, an niedrigen Büschen und im Schilf. Am Rand des Netzes baut sie einen dicht gewobenen, meist nach unten offenen Schlupfwinkel. Dort hält sich die Spinne tagsüber bevorzugt auf; im Netz ist sie meist nur nachts zu finden.

Während der Paarungszeit im Frühling und Herbst hält sich das Männchen in der Nähe des Netzes des Weibchens auf und lebt sogar mit dem Weibchen längere Zeit zusammen im Schlupfwinkel. Dort erfolgt auch die Eiablage. Die Kokons werden im Schlupfwinkel befestigt und dort weiter bewacht.

Parasitologische Untersuchungen an den Kokons dieser Art ergaben, dass diese trotz Bewachung von Parasiten befallen werden. (Finch 2001)

Vorkommen und Verbreitung

Sie ist eine typische Vertreterin in Küstenbiotopen, Niedermooren, Streuobstwiesen und an Binnengewässern. Seltener ist sie in Hochmooren oder Feuchtwiesen anzutreffen. (Hänggi et al. et al. 1995) Die Schilfradspinne ist in ganz Europa verbreitet und nicht selten.

Weitere Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Weblinks

Quellen

  • Bayram A, Kunt KB & Danışman T (2008): The Checklist of the Spiders of Turkey. Turkish Arachnological Society Version 08.1.0.
  • Bellmann H (2001): Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Frankh-Kosmos Verlag. ISBN 3-440-09071-X, 304 S.
  • Blick T [Koord.] (2004): Checkliste der Spinnen Mitteleuropas. Checklist of the spiders of Central Europe. (Arachnida: Araneae). Arachnologische Gesellschaft e. V.
  • Cardoso P (2000): Portuguese Spiders (Araneae): A preliminary checklist. Ekológia (Bratislava) Vol. 19, Supplement 3, S. 19–29.
  • Finch OD (2001): Zönologische und parasitologische Untersuchungen an Spinnen (Arachnida, Araneae) niedersächsischer Waldstandorte. Martina Galunder-Verlag, Nümbrecht. ISBN 3-931251-70-5, 199 S.
  • Heimer et al. (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey Berlin. ISBN 3489535340.
  • Hänggi et al. (1995,): Lebensräume Mitteleuropäischer Spinnen.. Miscellanea Faunistica Helvetiae - Centre suisse de cartographie de la faune, Neuchatel. ISBN 2884140085.
  • Koponen S (2008): Checklist of spiders in Finland (Araneae). Zoological Museum, University of Turku.
  • Kronestedt T (2001): Checklist of Spiders (Araneae) in Sweden. Department of Entomology, Swedish Museum of Natural History, Stockholm.
  • Milosevic B (2002): ARANEA – Popis vrsta – Checklist. Hrvatsko entomološko društvo – Inventar entomofaune Hrvatske.
  • Morano E (2005): Catálog de arañas Ibéricas. Iberian Group of Arachnology.
  • Relys V (1994): Unkommentierte Liste der Spinnen Litauens (Araneae). Arachnologische Mitteilungen 7, S. 1–19, ISSN 1018-4171, doi:10.5431/aramit0701.
  • Roberts MJ (1996): Collins Field Guide. Spiders of Britain and Northern Europe. HarperCollins Publishers Ltd.. ISBN 0-00-219981-5, 383 S.
  • Samu F & Szinetár C (1999): Bibliographic Check List of the Hungarian Spider Fauna. Bulletin of the British Arachnological Society 11 (5), S. 161–184.
  • Scharff N & Gudik-Sørensen O (2011): Checklist of Danish Spiders (Araneae) Version 26-10-2011.
  • Stoch F (2003): Checklist of the species of the Italian fauna. Italian Ministry of Environment.
  • Weiss I & István U (2000): Faunenliste der Spinnen Rumäniens.
  • Åkra K & Hauge E (2000): Checklist and distribution maps of Norwegian spiders with taxonomic, zoogeographical and ecological notes. Araneae Norvegiae.