Larinioides cornutus: Unterschied zwischen den Versionen

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(Vergleichsfoto von Tobias)
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==Lebensraum==
 
==Lebensraum==

Version vom 21. August 2015, 15:11 Uhr

Larinioides cornutus (Clerck, 1757)
Schilfradspinne (Buchholz et al. 2010)
Larinioides cornutus W 7-6241.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Araneidae (Radnetzspinnen)
Gattung: Larinioides (Feuchtkreuzspinnen)
Reifezeit (Bellmann 2010)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:016288
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlinss(<)(↓)=G
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.sh== *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalensh>=*
[D] Schleswig-Holsteinh===*
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Aranea foliata
  • Araneus cornutus
  • Cyphepeira cornuta
  • Epeira cornuta

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 9 bis 13 mm, Männchen 6 bis 8 mm (Bellmann 2001).

Das Prosoma hat eine dunkle Grundfärbung und ist hell behaart.

Die Färbung des Opisthosomas ist sehr variabel. Die Farbpalette reicht von schwarz-weiß über dunkelbraun-hellbraunrosa-weiß bis zu dunkelbraun-rotbraun. Am vorderen Ende des Hinterkörpers befindet sich ein dunkler Keilfleck. Er ist mit einer breiten hellen Umrandung versehen, die sich nach hinten weiter verbreitert. Weiter hinten befindet sich eine Blattzeichnung, die hell eingerahmt und mit hellen Querstreifen durchsetzt ist.

Die Männchen haben einen kleineren Hinterkörper und längere Beine. Die Zeichnung des Hinterkörpers ist außerdem meist kontrastreicher als bei den Weibchen.

Ähnliche Arten

Larinioides sericatus (Brückenkreuzspinne), Larinioides folium und Larinioides patagiatus ähneln der Schilfradspinne in Größe und Aussehen. Sie können aber durch die im Detail unterschiedliche Zeichnung von Opisthosoma und Prosoma und z. Teil anhand der unterschiedlichen Lebensräume von dieser unterschieden werden. (Bellmann 2001) Zur sicheren Bestimmung ist die Form der Epigyne und der Pedipalpen zu vergleichen. (Heimer et al. 1991)

L.cornutus suspicax gegenüber 2 TBauer.jpg Pedipalpus von L. cornutus (links) und L. folium.

Lebensraum

Lebensraum wie Larinioides folium (Bauchhenss 1993).

Verhalten

Die Schilfradspinne webt ihr Radnetz zwischen stabileren Gräsern, an niedrigen Büschen und im Schilf. Am Rand des Netzes baut sie einen dicht gewobenen, meist nach unten offenen Schlupfwinkel. Dort hält sich die Spinne tagsüber bevorzugt auf; im Netz ist sie meist nur nachts zu finden.

Während der Paarungszeit im Frühling und Herbst hält sich das Männchen in der Nähe des Netzes des Weibchens auf und lebt sogar mit dem Weibchen längere Zeit zusammen im Schlupfwinkel. Dort erfolgt auch die Eiablage. Die Kokons werden im Schlupfwinkel befestigt und dort weiter bewacht.

Parasitologische Untersuchungen an den Kokons dieser Art ergaben, dass diese trotz Bewachung von Parasiten befallen werden (Finch 2001).

Vorkommen und Verbreitung

Sie ist eine typische Vertreterin in Küstenbiotopen, Niedermooren, Streuobstwiesen und an Binnengewässern. Seltener ist sie in Hochmooren oder Feuchtwiesen anzutreffen. (Hänggi et al. 1995)

Die Schilfradspinne ist in ganz Europa verbreitet und nicht selten.

Weitere Bilder


Videos

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Weblinks

Quellen

  • Bauchhenss E (1993): Bitte um Verbreitungsangaben von Larinioides folium Schrank. Arachnologische Mitteilungen 6, S. 59, doi:10.5431/aramit0616.
  • Bellmann H (2001): Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Frankh-Kosmos Verlag. ISBN 3-440-09071-X, 304 S.
  • Bellmann H (2010): Der Kosmos Spinnenführer: Über 400 Arten Europas. Kosmos. 1. Auflage. ISBN 3-440-10114-2, 429 S.
  • Buchholz S, Hartmann V & Kreuels M (2010): Rote Liste und Artenverzeichnis der Webspinnen - Araneae - in Nordrhein-Westfalen. Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen 3. Fassung, Stand August 2010, S. 1–25.
  • Finch OD (2001): Zönologische und parasitologische Untersuchungen an Spinnen (Arachnida, Araneae) niedersächsischer Waldstandorte. Martina Galunder-Verlag, Nümbrecht. ISBN 3-931251-70-5, 199 S.
  • Heimer et al. (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey Berlin. ISBN 3489535340.
  • Hänggi et al. (1995): Lebensräume Mitteleuropäischer Spinnen.. Miscellanea Faunistica Helvetiae - Centre suisse de cartographie de la faune, Neuchatel. ISBN 2884140085.

Quellen der Nachweise