Larinioides cornutus: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wiki der Arachnologischen Gesellschaft e. V.
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Trivialname)
(Foto zugefügt)
Zeile 24: Zeile 24:
Die Männchen der Schilfradspinne haben einen kleineren Hinterkörper und längere Beine. Die Zeichnung des Hinterkörpers ist außerdem meist kontrastreicher als bei den Weibchen.
Die Männchen der Schilfradspinne haben einen kleineren Hinterkörper und längere Beine. Die Zeichnung des Hinterkörpers ist außerdem meist kontrastreicher als bei den Weibchen.


=== Ähnliche Arten ===
===Ähnliche Arten===
''[[Larinioides sclopetarius]]'' (Brückenkreuzspinne) und ''[[Larinioides patagiatus]]'' ähneln der Schilfradspinne in Größe und Aussehen. Sie können aber durch die im Detail unterschiedliche Zeichnung von Opisthosoma und Prosoma und anhand der unterschiedlichen Lebensräume von dieser unterschieden werden.<ref name="bellmann"/> Zur sicheren Bestimmung ist die Form der [[Epigyne]] und der [[Pedipalpus|Pedipalpen]] zu vergleichen.<ref Name="Spinnen ME">{{Literatur
''[[Larinioides sclopetarius]]'' (Brückenkreuzspinne) und ''[[Larinioides patagiatus]]'' ähneln der Schilfradspinne in Größe und Aussehen. Sie können aber durch die im Detail unterschiedliche Zeichnung von Opisthosoma und Prosoma und anhand der unterschiedlichen Lebensräume von dieser unterschieden werden.<ref name="bellmann"/> Zur sicheren Bestimmung ist die Form der [[Epigyne]] und der [[Pedipalpus|Pedipalpen]] zu vergleichen.<ref Name="Spinnen ME">{{Literatur
|autor=Heimer et al.
|autor=Heimer et al.
Zeile 33: Zeile 33:
}}</ref>
}}</ref>


== Verhalten ==
==Verhalten==
Die Schilfradspinne webt ihr Radnetz zwischen stabileren Gräsern, an niedrigen Büschen und im Schilf. Am Rand des Netzes baut sie einen dicht gewobenen, meist nach unten offenen Schlupfwinkel. Dort hält sich die Spinne tagsüber bevorzugt auf; im Netz ist sie meist nur nachts zu finden.  
Die Schilfradspinne webt ihr Radnetz zwischen stabileren Gräsern, an niedrigen Büschen und im Schilf. Am Rand des Netzes baut sie einen dicht gewobenen, meist nach unten offenen Schlupfwinkel. Dort hält sich die Spinne tagsüber bevorzugt auf; im Netz ist sie meist nur nachts zu finden.  


Zeile 40: Zeile 40:
Parasitologische Untersuchungen an den Kokons dieser Art ergaben, dass diese trotz Bewachung von Parasiten befallen werden.<ref name="odf">{{lit odf diss}}</ref>
Parasitologische Untersuchungen an den Kokons dieser Art ergaben, dass diese trotz Bewachung von Parasiten befallen werden.<ref name="odf">{{lit odf diss}}</ref>


== Vorkommen und Verbreitung ==
==Vorkommen und Verbreitung==
Sie ist eine typische Vertreterin in Küstenbiotopen, Niedermooren, Streuobstwiesen und an Binnengewässern. Seltener ist sie in Hochmooren oder Feuchtwiesen anzutreffen.<ref Name="Habitate Spinnen">{{Literatur
Sie ist eine typische Vertreterin in Küstenbiotopen, Niedermooren, Streuobstwiesen und an Binnengewässern. Seltener ist sie in Hochmooren oder Feuchtwiesen anzutreffen.<ref Name="Habitate Spinnen">{{Literatur
|autor=Hänggi et al.
|autor=Hänggi et al.
Zeile 50: Zeile 50:


==Weitere Bilder==
==Weitere Bilder==
<gallery perrow=2>
<gallery perrow=3 caption="Weibchen">
Bild:Larinioides_cornutus_W_ventral_7-6258.jpg|Weibchen mit Beute, ventral
Bild:Larinioides_cornutus_W_ventral_7-6258.jpg|Weibchen mit Beute, ventral
Bild:L cornutus rot.jpg|Weibchen, rote Farbform
Bild:L cornutus rot.jpg|Weibchen, rote Farbform
Bild:Larinioides_cornutus.JPG|Weibchen, Variation
Bild:Larinioides_cornutus.JPG|Weibchen, Variation
Bild:Larinoides_cornutus_a29_Ne_2c.JPG‎ |Schlupfwinkel
Bild:Larinoides_cornutus_a29_Ne_2c.JPG‎|Schlupfwinkel
Bild:Epigynet til larinoides cornutus.jpg|Epigyne
</gallery>
</gallery>



Version vom 13. August 2011, 09:03 Uhr

Larinioides cornutus (Clerck, 1757)
Schilfradspinne, Schilf-Radnetzspinne (Buchholz et al. 2010)
Larinioides cornutus W 7-6241.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Araneidae (Radnetzspinnen)
Gattung: Larinioides (Feuchtkreuzspinnen)
Reifezeit (Bellmann 2010)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:016288
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlinss(<)(↓)=G
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.sh== *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalensh>=*
[D] Schleswig-Holsteinh===*
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Aranea foliata
  • Araneus cornutus
  • Cyphepeira cornuta
  • Epeira cornuta

Larinioides cornutus (Schilfradspinne) ist eine Spinnenart aus der Familie der Radnetzspinnen (Araneidae).

Merkmale

Die Schilfradspinne ist etwas kleiner als die bekannte Gartenkreuzspinne. Die Weibchen werden 9 bis 13 Millimeter groß, die Männchen sechs bis acht Millimeter. (Bellmann 2001) Die Färbung des Hinterkörpers (Opisthosoma) ist sehr variabel. Die Farbpalette reicht von schwarz-weiß über dunkelbraun-hellbraunrosa-weiß bis zu dunkelbraun-rotbraun. Am vorderen Ende des Hinterkörpers befindet sich ein dunkler Keilfleck. Er ist mit einer breiten hellen Umrandung versehen, die sich nach hinten weiter verbreitert. Weiter hinten befindet sich eine Blattzeichnung, die hell eingerahmt und mit hellen Querstreifen durchsetzt ist.

Der Vorderkörper (Prosoma) hat eine dunkle Grundfärbung und ist hell behaart.

Männchen

Die Männchen der Schilfradspinne haben einen kleineren Hinterkörper und längere Beine. Die Zeichnung des Hinterkörpers ist außerdem meist kontrastreicher als bei den Weibchen.

Ähnliche Arten

Larinioides sclopetarius (Brückenkreuzspinne) und Larinioides patagiatus ähneln der Schilfradspinne in Größe und Aussehen. Sie können aber durch die im Detail unterschiedliche Zeichnung von Opisthosoma und Prosoma und anhand der unterschiedlichen Lebensräume von dieser unterschieden werden. (Bellmann 2001) Zur sicheren Bestimmung ist die Form der Epigyne und der Pedipalpen zu vergleichen. (Heimer et al. et al. 1991)

Verhalten

Die Schilfradspinne webt ihr Radnetz zwischen stabileren Gräsern, an niedrigen Büschen und im Schilf. Am Rand des Netzes baut sie einen dicht gewobenen, meist nach unten offenen Schlupfwinkel. Dort hält sich die Spinne tagsüber bevorzugt auf; im Netz ist sie meist nur nachts zu finden.

Während der Paarungszeit im Frühling und Herbst hält sich das Männchen in der Nähe des Netzes des Weibchens auf und lebt sogar mit dem Weibchen längere Zeit zusammen im Schlupfwinkel. Dort erfolgt auch die Eiablage. Die Kokons werden im Schlupfwinkel befestigt und dort weiter bewacht.

Parasitologische Untersuchungen an den Kokons dieser Art ergaben, dass diese trotz Bewachung von Parasiten befallen werden. (Finch 2001)

Vorkommen und Verbreitung

Sie ist eine typische Vertreterin in Küstenbiotopen, Niedermooren, Streuobstwiesen und an Binnengewässern. Seltener ist sie in Hochmooren oder Feuchtwiesen anzutreffen. (Hänggi et al. et al. 1995) Die Schilfradspinne ist in ganz Europa verbreitet und nicht selten.

Weitere Bilder

Videos

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Weblinks

Quellen

  • Bellmann H (2001): Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Frankh-Kosmos Verlag. ISBN 3-440-09071-X, 304 S.
  • Bellmann H (2010): Der Kosmos Spinnenführer: Über 400 Arten Europas. Kosmos. 1. Auflage. ISBN 3-440-10114-2, 429 S.
  • Buchholz S, Hartmann V & Kreuels M (2010): Rote Liste und Artenverzeichnis der Webspinnen - Araneae - in Nordrhein-Westfalen. Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen 3. Fassung, Stand August 2010, S. 1–25.
  • Finch OD (2001): Zönologische und parasitologische Untersuchungen an Spinnen (Arachnida, Araneae) niedersächsischer Waldstandorte. Martina Galunder-Verlag, Nümbrecht. ISBN 3-931251-70-5, 199 S.
  • Heimer et al. (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey Berlin. ISBN 3489535340.
  • Hänggi et al. (1995,): Lebensräume Mitteleuropäischer Spinnen.. Miscellanea Faunistica Helvetiae - Centre suisse de cartographie de la faune, Neuchatel. ISBN 2884140085.

Quellen der Nachweise