Labulla thoracica: Unterschied zwischen den Versionen

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Labulla_thoracica_w_re_femur_I_vonoben_HLovbrekke.jpg|rechter Femur I von oben
Labulla_thoracica_w_re_femur_I_vonoben_HLovbrekke.jpg|rechter Femur I von oben
Labulla throracica fem lat-14.08.09-451-2.jpg|Weibchen, Alkoholpräparat
Labulla throracica fem lat-14.08.09-451-2.jpg|Weibchen, Alkoholpräparat
Labulla throracica epigyn Arne Fjellberg.jpg
Labulla_thoracica_epigyn_3_GHMorka.jpg|Epigyne
Labulla_thoracica_epigyn_3_GHMorka.jpg|Epigyne
Labulla throracica epigyne.jpg|Epigyne
Labulla throracica epigyne.jpg|Epigyne

Version vom 25. Januar 2020, 12:49 Uhr

Labulla thoracica (Wider, 1834)
Schattenweber
Labulla-thoracica No-Liesten 09-10 02.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Linyphiidae (Zwerg-/Baldachinspinnen)
Gattung: Labulla (Schattenweber)
Reifezeit (Nentwig et al. 2012)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:010998
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten LC
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandh===*
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalenmh===*
[D] Schleswig-Holsteinmh===*
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Bathyphantes thoracicus
  • Linyphia thoracica

Merkmale

Körperlänge: Weibchen werden 4,3 bis 6,2 mm lang, Männchen 4,0 bis 5,2 mm (Hormiga & Scharff 2005).

Prosoma graugelb mit dunklen Zeichnungen. Kopf­partie wenig erhöht, mit einigen längeren Borsten und kurzen Haaren. Clypeus ebenso lang wie die Augenregion, unter den Augen konkav. Sternum so lang wie breit, schwarz, nur in der Mitte etwas heller, Gnathocoxen. Chelizeren braun und kräftig, oberer Klauenfurchenrand mit 3 starken Zähnen unterer Band mit 3 enger stehende kürzeren Zähnen (der proximale am stärksten entwickelt), mit Stridulationsrillen. Beine lang, erstes Bein beim Weibchen von 2-facher Körperlänge, beim Männchen noch länger. Tarsus nicht ganz halb so lang wie der Metatarsus. Beine hellbraun bis gelb, geringelt. Ringe auf der Unterseite geschlossen, oben oft offen, Ringelung an den Hinterbeinen klarer. Coxen am vorderen Rand der Unterseite dunkel. Femora mit 2 Mittelringen und einem Endring, Tibien mit Mittel- und Endring, ebenso die Metatarsen. Alle Femora mit einem dorsalen Stachel (bei den Hinterbeinen mehr basal stehend), Femur Ⅰ dazu mit einem prolateralen, Tibien mit 2 dor­salen, 2 prolateralen, 2 retrolateralen und 2 kurzen Endborsten, dazu ventral 2—2—1 Borsten. Metatarsen mit dorsal 1—1, prolateral 1, retrolateral 1. Becherhaar auf MetatarusⅠ sehr lang: etwa 0,25. (Wiehle 1956) Wiehleformel: 2-2-2-2 (Stäubli 2013). Opisthosoma graugelb mit weißen Flecken und dunklen Zeichnungen. Bei jungen Tieren als Erkennungszeichen an der Unterseite ein weißer Fleck vor der schwarzen Umrandung der Spinnwarzen. (Wiehle 1956)

Weibchen

Epigyne mit Scapus, der ungefähr zur Mitte der Platte reicht. Einführgänge anterior stärker sklerotisiert.

Sternum lang wie breit. Alle Beine geringelt. Chelizeren mit Stridulationsrillen. Drei große, weit von einander stehende Zähnchen am vorderen Falzrand und 3–4 kleine dicht stehende am hinteren. (Hormiga & Scharff 2005)

Männchen

Beim adulten Männchen Kopf deutlich erhöht und vorgewölbt, Clypeus viel länger als die Augenpartie. Pedipalpus: Patella kurz, mit langer Hauptborste. Tibia oben mit stumpfer Apophyse, die sich auf das Cymbium legt, Hauptborste nach außen gerichtet. Bulbus nur teilweise vom Cymbium gedeckt, Paracymbium sichelförmig. Stylus spiralig in zwei Windungen gelegt. (Wiehle 1956)

Lebensraum

In der Regel in beschatteten Bereichen von Wäldern, wie z.B. an aus der Erde ragenden Wurzeln oder in Spalten nahe der Basis des Baumes, ebenso an beschatteten, überhängenden Bereichen von Ufern (Roberts 1996). Auch in Erdlöchern oder Außentoiletten (Locket & Millidge 1953). Am Fuß der Baumstämme, zwischen Baumwurzeln oder in Erdvertiefungen; gern besiedelt sie schattige Felsenhänge (Wiehle 1956).

Kommt auf Salzwiesen der Nordsee vor (Irmler & Heydemann 1986)

Lebensweise

Das Fang­gewebe besteht nur aus einer Decke (ohne Gerüstfäden) und erinnert an ein Tegenaria-Netz. Es ist im Verhältnis zur Größe des Tieres klein, nur von der Ausdehnung einer Handfläche. Die Spinne lauert nicht unter der Decke, sondern hat immer einen Schlupfwinkel, von dem aus sie das Fanggewebe beobachtet. (Wiehle 1956)

Verbreitung

In Europa und Russland verbreitet (World Spider Catalog 2015).

In Deutschland weit verbreitet (Arachnologische Gesellschaft 2020).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise