Heteropoda venatoria

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Heteropoda venatoria (Linnaeus, 1767)
Warmhaus-Riesenkrabbenspinne
Het-venatoria-female1.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Sparassidae (Riesenkrabbenspinnen)
Gattung: Heteropoda (Echte Riesenkrabbenspinnen)
Reifezeit (Nentwig et al. 2015)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:028988
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[D] Deutschland nb
[D] Berlin nb
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp. nb

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 17 bis 34 mm, Männchen 21 mm (Nentwig et al. 2012).

Sehr große, kräftige Spinne mit langen Beinen. Grundfarbe braun, mit sehr variabler Zeichnung. So ist auf dem Opisthosoma oftmals eine Reihe von dunklen Winkelflecken vorhanden, welche aber auch fehlen kann. Beine: Beinpaar Ⅱ deutlich länger als andere Beinpaare. Alle Beine dorsal mit dunklen proximalen Flecken, an den Coxen leicht nach vorn eingedreht.

Lebensraum

In Mitteleuropa langfristig nur in Warmhäusern überlebensfähig (synanthrop), tritt aber mitunter in Lagerhäusern auf (Nentwig et al. 2012).

Verbreitung

Ursprünglich tropisches Asien; in andere Regionen eingeschleppt (World Spider Catalog 2017).

Wird häufig zusammen mit Fruchtimporten (z. B. Bananen) nach Europa eingeschleppt (Oxford & Oxford 1994).

Lebensweise

Beutefang

Heteropoda venatoria ist sehr schnell und wendig. Tagsüber versteckt sie sich in Ritzen und Spalten und wird erst bei Dunkelheit aktiv. In den Tropen dringt sie regelmäßig in Häuser ein und erbeutet häufig Küchenschaben und andere Schädlinge (Nentwig et al. 2012).

Trotz der allgemeinen Annahme, dass Vertreter der Sparassidae zu den Laufjägern gehören, also die Umgebung aktiv nach Beute absuchen, gibt Jäger (2000) an, dass Heteropoda venatoria mehrmals über lange Zeit auf einem bestimmten Ansitz beobachtet wurde. Eventuell lauerte sie dort auf Beute. In China konnten Vertreter der Unterfamilie, zu der Heteropoda venatoria gehört, konkret dabei beobachtet werden. (Jäger 2000)

Fortpflanzung

Das Weibchen baut unter Laborbedingungen im Anschluss an die Paarung nach ungefähr 12–14 Tagen einen flachen, linsenförmigen Eikokon von ca. 20–30 mm Größe (Nentwig et al. 2012), den sie bis zum Schlupf in den Pedipalpen mit sich herumträgt. Während dieser Zeit frisst das Weibchen in der Regel nicht. Die Anzahl der im Kokon enthaltenen Eier ist sehr variabel, es können aber über 400 sein. (Ross et al. 1982) In Gefangenschaft wurde beobachtet, dass ein Weibchen seinen eigenen Kokon auffraß, was auch schon bei anderen Spinnenarten (z. B. Pholcus phalangioides beobachtet wurde. Möglicherweise waren die Eier nicht befruchtet, aber auch andere mögliche Erklärungen wurden diskutiert. (Oxford & Oxford 1994)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise