Harpactea rubicunda

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Harpactea rubicunda (C. L. Koch, 1838)
Großer Langfinger
Rubicunda 2002.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Dysderidae (Sechsaugenspinnen)
Gattung: Harpactea (Langfinger)
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:004709
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten DD
[CZ] Tschechien ES
[D] Deutschlandh>=*
[D] Berlinsh===*
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.s== *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) G
[D] Nordrhein-Westfalens===*
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Dysdera rubicunda
  • Harpactes rubicundus

Beschreibung

Körperlänge: 8 bis 12 mm (Nentwig et al. 2012). Größte Art der Gattung in Deutschland.

Prosoma und Cheliceren beider Geschlechter sind dunkel rotbraun bis fast schwarz. Das Opisthosoma ist gräulich oder gelblich bis zart rosa.

Die Beine von Harpactea rubicunda sind gelblich bis orangebraun. Die beiden Vorderbeine sind am Prosoma verdunkelt und werden ab den Femurenden wieder heller.

Die Coxae des 4. Beinpaars tragen 1 bis 8 Stacheln (Nentwig et al. 2012) (siehe Bilder unten). Die Anzahl der Stacheln kann auch auf den beiden Beinen eines Individuums verschieden sein. H. lepida und H. hombergi besitzen hier keine Stacheln!

Jungtiere sind heller als erwachsene Spinnen. Bei ihnen ist das Prosoma noch mittel gelb- oder orangebraun.

Verbreitung

Sie ist von Europa bis Georgien verbreitet. (Platnick 2013)

Nachweise für Mitteleuropa: (Blick 2004)

Name DE NL BE CH AT CZ SK PL
Harpactea rubicunda ×   × × × × × ×

In Deutschland vor allem im Osten relativ häufig (Arachnologische Gesellschaft 2020) (Nentwig et al. 2012).

Lebensraum

Harpactea rubicunda lebt unter Steinen an offenen, trockenwarmen Stellen (z.B. Kalkhänge und Waldränder) und wird oft in und um menschliche Behausungen gefunden (synanthrop).

Lebensweise

Wie alle Harpactea-Arten ist auch Harpactea rubicunda streng nachtaktiv. Zum Beutefang läuft sie bedächtig umher. Die langen Vorderbeine werden auf flachem Untergrund breit aufgefächert vor dem Körper hergetragen. Dank ihres schlanken beweglichen Körperbaus ist es ihr aber auch möglich, in Spalten und Ritzen einzudringen und ihre Beute dort aufzuspüren.

Die Art ist recht angriffslustig und überfällt auch andere Spinnen. Beobachtungen zufolge scheinen andere Spinnen (z.B. Drassodes sp.) einen nicht unerheblichen Teil ihrer Nahrung auszumachen.

Bilder

Die Männchen der Art sind dunkler gefärbt und sehr langbeinig.

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen