Gongylidiellum murcidum

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Gongylidiellum murcidum Simon, 1884
Breites Däumlingsspinnchen
Gongylidiellum murcidum Moelln Grundloser Kolk 2014-07-19 f.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Linyphiidae (Zwerg-/Baldachinspinnen)
Gattung: Gongylidiellum (Däumlingsspinnchen)
Reifezeit (Harvey 2014)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:010691
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten EN
[CZ] Tschechien VU
[CZ] Oberschlesien ?
[D] Deutschlandmh<==*
[D] Berlinsh===*
[D] Brandenburg *
[D] Bayern 3
[D] Bayern Av/A 3
[D] Bayern OG 3
[D] Bayern SL 3
[D] Bayern T/S 3
[D] Mecklenburg-Vorp.mh<<↓↓ 3
[D] Niedersachsen 3
[D] Niedersachsen (H) 3
[D] Niedersachsen (T) 3
[D] Nordrhein-Westfalens===*
[D] Schleswig-Holsteins==-DV
[D] Sachsen 3
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala ?
[PL] Kattowitz ?
[PL] Opole ?
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
[SK] Slowakei R*

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 1,5–2,3 mm, Männchen 1,4–2,0 mm (Nentwig et al. 2012).

Sternum netzartig genarbt und schwarz übertönt. Coxae gelbbraun, wenig und unregelmäßig schwarz gezeichnet. Gnathocoxen gelbbraun mit einigen längeren Haaren auf winzigen Höckern. Chelizeren kräftig braun, netzartig genarbt. Vorderer Furchenrand mit 4 Zähnen, zu denen 1 oder 2 winzige Zahnbildungen treten. Hinterer Rand mit 4 auf einer Leiste stehenden Zähnchen. Beine: 4123. Femur gelbbraun bis braun, Patella und Basis der Tibia aufgehellt. Tibia Ⅰ und Ⅱ mit zwei Borsten, nahe der Basis stehend, etwa 0,14; Tibia Ⅲ} und Ⅳ mit einer Borste, etwa 0,20: alle Tibialborsten 1 1/2 d. Becherhaar auf Metatarsus Ⅰ–Ⅲ: 0,33—0,38. Länge der Tarsen Ⅰ–Ⅲ: 0,80. Metatarsus Ⅳ: 0,70. Metatarsus Hauptkrallen Ⅰ und Ⅱ mit acht Zähnchen. Das distale fast halb so lang wie der Endabschnitt der Kralle, Ⅲ und Ⅳ mit fünf Zähnchen, das distale etwa 1/3 der Länge des Endabschnitts. (Wiehle 1960) Wiehleformel: 2-2-1-1 (Stäubli 2013) Opisthosoma grau mit spärlich stehenden, aber längeren Haaren. Spinnwarzen hell. (Wiehle 1960)

Weibchen

Pedipalpus: die letzten beiden Glieder dunkler. Endglied zuckerhutförmig. Epigyne: Die Grube teilendes Septum mit dem vorderen zungenförmigen Fortsatz der Decke ventral verwachsen. (Wiehle 1960)

Männchen

Kopfpartie wenig erhöht. Chelizeren im distalen Drittel stumpfwinklig auseinanderweichend. Vorderer Klauenfurchen­rand mit drei kurzen Zähnen, hinterer Rand mit 2—4 stark verkümmerten Zähnchen. Pedipalpus: Tibia fast von der Basis an in die dorsale Hauptapophyse übergehend. Hauptapophyse von oben betrachtet breit beginnend, nach außen gebogen. Innenapophvse nach der Rückenseite verschoben, dem Cymbium anliegend, in der Mitte ihrer Länge mit einem schwach warzigen Buckel. Paracymbium charakteristisch, zur Bestimmung geeignet, groß, Endast zweiteilig, vorn gerundet, nach hinten mit einem krallenförmigen, auf die Außenapophvse gerichteten Teil. Embolus röhrenförmig, zwischen einer spitzen Endapophyse und einer stumpf gerundeten. Stützlamelle stark entwickelt, sich über die ganze Länge des Bulbus erstreckend. (Wiehle 1960)

Beschreibung des Linyphiiden-Schlüssels der Uni Bern

Prosoma: Längenklasse 0,6–0,8 mm, unauffällig, Fovea deutlich als Einkerbung erkennbar. Augen: HAR gerade, VMA deutlich kleiner als Seitenaugen. Chelizeren: Zähne auf dem vorderen Falzrand nicht auffallend groß, Gnathocoxen unauffällig. Sternum glatt, nach hinten verlängert. Beine: Länge des Femurs Ⅰ kleiner als die des Prosomas, Femur Ⅰ ohne dorsale und prolaterale Borsten, ohne prolaterale Borsten auf Tibia Ⅰ. Lage des Tm Ⅰ in Klassen: 0,30–0,39. Metatarsus Ⅳ dorsal ohne Trichobothrium, Metatarsus Ⅰ ohne dorsale Borsten, Tibia Ⅳ mit einer dorsalen Borste. Anzahl dorsaler Borsten auf Tibia Ⅰ–Ⅳ (Wiehleformel): 2-2-1-1. Tibia Ⅰ–Ⅱ ventral ohne Stacheln. Opisthosoma einfarbig, unauffällig. (Stäubli 2013)

Weibchen

Chelizeren ohne auffällige Strukturen auf dem Chelizerengrundglied. Pedipalpen: Kralle nicht/undeutlich vorhanden. Epigyne mit Mittelplatte/Mittelsteg, vorgewölbt, Vulvenstrukturen (z. Bsp. Rezeptacula) deutlich durchscheinend. (Stäubli 2013)

Männchen

Kopfregion unauffällig. Augen: Abstand der HMA kleiner als ihr Durchmesser, Chelizeren auffällige Apophysen/Zahnwarzen/Haarhöcker auf dem Chelizerengrundglied, Pedipalpen: Femur unauffällig, Patella unauffällig, Tibia mit mehreren komplexen Apophysen. Cymbium: Rand unregelmäßig, mit Einbuchtungen/Ausbuchtungen, Paracymbium komplex, Längs- und Querast des Paracymbiums ohne Zähne, Embolus unauffällig, ohne Lamella characteristica. (Stäubli 2013)

Ähnliche Arten

Habituell

In Form und Farbe Gongylidiellum latebricola sehr ähnlich, Kopfpartie etwas dunkler, ein dunkler Rand angedeutet und weniger genarbt als G. latebricola. (Wiehle 1960)

Genital

Der Pedipalpus ähnelt stark dem von Gongylidiellum vivum. Paracymbium geringfügig unterschiedlich, bei Tibialapophyse auch die Ansicht von schräg oben nach außen beachten (Vgl. Zeichnung v. Roberts auf araneae).

Lebensraum

Gongylidiellum murcidum besiedelt Orte mit starker Feuchtigkeit. In den Wäldern nur in feuchtem Detritus. (Wiehle 1960)

Verbreitung

Gongylidiellum murcidum ist paläarktisch verbreitet (World Spider Catalog 2015).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise