Euophrys frontalis

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Euophrys frontalis (Walckenaer, 1802)
Gewöhnlicher Schönbrauspringer
Euophrys frontalis BerlinWaldrand m 2,5mm dorsal.jpg
Männchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Salticidae (Springspinnen)
Gattung: Euophrys (Schönbrauspringer)
Reifezeit (Bellmann 2010)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:033272
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten LC
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlinsh===*
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.mh== *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalensh===*
[D] Schleswig-Holsteinsh===*
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole ?
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau ?
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Euophrys maculata

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 3 bis 5 mm, Männchen 2 bis 3 mm (Roberts 1996).

Weibchen

Prosoma dorsal gelblich-braun gefärbt und breit schwarz gerandet, Kopf und Seitenbereich verdunkelt. Augen schwarz umrandet. Frontalaugen weiß umrandet. Opisthosoma heller und mit einer Winkel- und länglichen Strichzeichnung versehen. Beine und Pedipalpen hellgelb und ungemustert, jedoch dunkel behaart. Sternum variabel hell- bis dunkelbraun. (Metzner 1999)

Samentasche der Epigyne rundlich, Samenkanäle gebogen (Metzner 1999).

Männchen

Prosoma variabel braun gefärbt, lateral heller, Randung immer schwarz. Cephaler Bereich dunkelbraun und mit spärlichen weiß- bis orangenen Haaren besetzt. Frontalaugen auffallend weiß-orange oder rötlich behaart (siehe Bilder). Das Opisthosoma trägt dorsal ein in der Mitte verlaufendes Winkelmuster. Femur II (im lebenden Exemplar jedoch durchaus auch bräunlich; siehe Bilder) und erstes Beinpaar dunkel. Alle Tarsen sind gelblich. Besonders auffällig ist letzteres Merkmal am ersten Beinpaar. Dort bilden die Tarsen einen starken Kontrast zu den restlichen schwarz glänzenden Beingliedern (siehe Bilder der adulten Männchen). (Metzner 1999).

Tegulum des Pedipalpus dunkel. innen am Pedipalpus liegt eine sehr auffällige weiße Haarfahne (siehe Frontalbilder). (Metzner 1999).

Determination

Die Männchen sind in Deutschland durch ihre Gesichts- und Palpenfärbung unverwechselbar.

Die Weibchen sind sehr schwer von anderen Arten zu unterscheiden, mitunter muss die Vulva herauspräpariert werden (Heimer & Nentwig 1991) (inbesondere bei Exemplaren aus Südeuropa).

Lebensraum

Metzner (1999) listet eine ganze Reihe von Autoren, die zusammengenommen Euophrys frontalis in einem sehr breiten Spektrum an Lebensräumen nachgewiesen haben. So wurde die Art sowohl am Boden wie auch in Bäumen nachgewiesen und ist sowohl an Trockenstandorten wie auch in Mooren zu finden. Sie kann daher als ausgesprochen euryök bezeichnet werden.

Verbreitung

Euophrys frontalis ist paläarktisch verbreitet (Platnick 2013).

In Deutschland weitverbreitet (Arachnologische Gesellschaft 2020).

Lebensweise

Bei seinem komplexen Balztanz benutzt das Männchen sein auffälliges erstes Beinpaar und die Pedipalpen. Dabei spreizt es die Beine seitlich ab und bewegt sie ruckartig von unten nach oben. Zusätzlich klopft es mit dem Hinterleib auf den Boden. Da die Ventralseite mit einer harten, stark sklerotisierten Platte versehen ist, auch Scutum genannt, entsteht dabei ein klopfendes Geräusch, welches sogar vom menschlichen Gehör wahrgenommen werden kann. (Noordam P. A. 2002)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise