Eratigena atrica

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Tegenaria atrica C. L. Koch, 1843
Große Winkelspinne
Tegenaria atrica sdj2008.jpg
T. atrica, frontal
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Agelenidae (Trichterspinnen)
Gattung: Tegenaria (Kleine Winkelspinnen)
Verbreitung in Europa (Blick 2004) (Maurer 1992) (Kronestedt 2001) (Scharff & Gudik-Sørensen 2011) (Cardoso 2000) (Stoch 2003) (Algirdas 2009) (Blagoev et al. 2002)
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:021197
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten NT
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandsh>==*
[D] Berlinh===*
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.mh== *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalensh===*
[D] Schleswig-Holsteinmh===*
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala ?
[PL] Kattowitz ?
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Eratigena atrica
  • Tegenaria derouetae
  • Tegenaria deroueti
  • Tegenaria nervosa

Spinne des Jahres 2008 (Jäger & P. 2008).

Biologie

Das Weibchen wird 12 bis 18 mm groß, das Männchen 10 bis 15 mm. (Bellmann 2001)

Eratigena atrica ist wohl jedem schon im häuslichen Umfeld begegnet. Darüber hinaus lebt diese Art aber auch in der freien Natur an Felsen oder unter Baumwurzeln.

Männchen findet man von Juli bis Oktober, Weibchen ganzjährig. (Bellmann 2001)

Diese ursprünglich europäische Art wurde durch Auswandererströme nach Nordamerika eingeschleppt.

Aussehen

Die Grundfärbung ist hellbraun mit dunklen Zeichnungen. Das Prosoma weist zwei unscharf begrenze Längsbinden auf. Auf dem Opisthosoma befindet sich eine Reihe von Winkelflecken. Die Beine sind einfarbig. (Bellmann 2001)

In der Literatur findet man gelegentlich Abbildungen der Sternumzeichnungen. Diese sind jedoch ungeeignet, die Tegenaria-Arten voneinander abzugrenzen.

Eine Verwechslung mit anderen Tegenaria-Arten ist leicht möglich, eine sichere Bestimmung ist nur mittels Untersuchung der Geschlechtsorgane möglich.

Männchen

Weibchen

Lebensweise

Aufgrund der imposanten Erscheinung und der starken Behaarung als „Schrecken der Hausfrauen“ grundlos gefürchtet. Kommt oft in Häusern vor, aber nicht ausschließlich dort.

Spinnen, welche nichts zu fressen finden, wandern ab. Bleibt die Art im Haus, kann man davon aus gehen, dass sie im Haus lebende Insekten vertilgt. Sie ist taktil hochempfindlich, hat dagegen aber einen sehr schwach entwickelten Gesichtssinn. Verängstigte Exemplare laufen manchmal auf den Menschen zu, was als Angriff fehlinterpretiert wird. Statt dessen sucht die Spinne nur nach Dunkelheit (Schatten).

Immer wieder wird behauptet, die Art entstiege Abflüssen. Dieser falsche Eindruck entsteht, weil die Spinnen (oft am Morgen) in Badewannen und Waschbecken gefunden werden (siehe Foto), in die sie auf ihren gelegentlichen nächtlichen Wanderungen geraten und die sie ohne menschliche Hilfe nicht wieder verlassen können.

Tegenatia waschbecken.jpg
„Gäste“ in der Spüle

Wer immer wieder Tiere in Waschbecken und Wanne vorfindet, sollte einfach ein Handtuch oder ähnliches in das Becken hinein legen, sodass die Tiere sich selbst aus dieser unfreiwilligen Gefangenschaft befreien können. Verhindern, dass die Tiere überhaupt in die Wohnung gelangen, kann man praktisch nicht.

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen