EUNIS-Klassifikation: Unterschied zwischen den Versionen

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E1.9 Silbergrasflur-östlich Gartow Sachsen-Anhalt.jpg|'''E1.93''' Silbergrasrasen
 
E1.9 Silbergrasflur-östlich Gartow Sachsen-Anhalt.jpg|'''E1.93''' Silbergrasrasen
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Galmeirasen Okersteinfeld.jpg|'''E1.B''': Schwermetallrasen
 
E1.D ungenutztes trockenes Grasland.JPG|'''E1.D''': ungenutztes trockenes Grasland
 
E1.D ungenutztes trockenes Grasland.JPG|'''E1.D''': ungenutztes trockenes Grasland
 
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Version vom 24. Juli 2017, 03:21 Uhr

Einleitung

Im Atlas der Spinnentiere der Arachnologischen Gesellschaft werden Biotoptypen nach der EUNIS-Klassifikation typisiert. Die Qualität der darauf basierend gesammelten Daten steht und fällt mit der Präzision der Klassifikation nach EUNIS. Um dafür Hilfestellung zu bieten, sollen in unserem Wiki hier Hilfe durch Dokumentation typischer Lebensraumtypen gegeben werden.

Typisierte Lebensräume (Biotoptypen)

A: Marine Lebensräume

Die maritimen Lebensräume sind direkt mit den Ozeanen verbunden, d.h. Teil des durchgehenden Wasserkörpers, der den größeren Teil der Erdoberfläche bedeckt und dessen Landmassen umgibt. Meeresgewässer können vollständig salzhaltig, brackig oder fast frisch sein.

Für Spinnentiere interessant sind hier Lebensräume, welche zeitweilig überschwemmt werden können: Die maritimen Lebensräume umfassen die unterhalb der Hochwassergrenze (oder unterhalb des mittleren Wasserspiegels in Nicht-Gezeitenwässern) und eingeschlossene Küsten-Kochsalzlösung oder Brackwasser, ohne permanente Oberflächenverbindung zum Meer.

A2 Sedimente der Uferregion (Littoral sediment)

B: Küstenlebensräume

Küstenlebensräume sind durch ihre Nähe zum Meer gekennzeichnet. Einschließlich Küstendünen und bewaldeten Küstendünen, Strände und Klippen, sowie Spülsaum-Lebensräumen neben marinen Lebensräumen, die in der Regel nur von Spritzwasser betroffen sind, Strandverläufe, die durch terrestrische Wirbellose und feuchte und nasse Küstendünen und Dünengewässer gekennzeichnet sind. Ebenso Lebensräume neben dem Meer, die nicht durch Salzsprühnebel, Wellen- oder Meereseis-Erosion gekennzeichnet sind.

C: Binnengewässer

Binnengewässer sind nicht-küstennahe, oberirdische, offene, frische oder brackige Gewässer (z. B. Flüsse, Bäche, Seen und Schwimmbäder, Quellen), einschließlich ihrer Uferbereiche. Ebenso Binnenwasser-, Brack- oder Kochsalzwasserkörper (wie Kanäle, Teiche usw.), die eine halb-natürliche Gemeinschaft von Pflanzen und Tieren unterstützen; Saisonale Gewässer, die für einen Teil des Jahres austrocknen können (temporäre oder intermittierende Flüsse und Seen und ihre Uferbereiche). Zu Süßgewässern gehören die Teile von Bänken oder Ufern, die ausreichend häufig überschwemmt werden, um die Bildung von geschlossener terrestrischer Vegetation zu verhindern. Dauerhaft mit Schnee oder Eis bedeckte Flächen gehören nicht dazu.

C3: Verlandungszonen von Binnengewässern

D: Sümpfe und Moore

E: Grünland

E1: Trocken- und Halbtrockenrasen

E2: Mesophiles Günland

Mesophil bedeutet gemäßigte (nicht extreme) Klimabereiche in Temperatur und Luftfeuchte.

E3: Feucht- und Nassgrünland

E5: Saum- und Standenfluren

F: Heiden und Gebüschformationen

F4: Gemäßigte Strauchheiden

F9: Gebüsche an Flussufern und Mooren

FA: Hecken und Knicks

G: Wälder

G1: Sommergrüner Laubwald

G3: Nadelwald

G4: Mischwald

G5: Kleine, gepflanzte Baumbestände

H: Vegetationsarme/-freie Lebensräume

Binnenlebensräume mit weniger als 30% Pflanzenbedeckung (außerhalb von Gesteinsspalten), die trocken oder nur zeitweise feucht sind. Unterirdische nicht-marine Höhlen, einschließlich unterirdischer Gewässer und aufgelassene Minen. Lebensräume, die durch permanent anwesenden Schnee oder Oberflächeneis geprägt sind, ausgenommen Meereis.

I: Kulturland

J: Bauwerke, Verkehrsanlagen und andere artifizielle Lebensräume