Drassodes: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. November 2019, 23:56 Uhr
Drassodes Westring, 1851 |
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Steinplattenspinnen |
Drassodes lapidosus |
Systematik |
Ordnung: Araneae (Webspinnen) |
Familie: Gnaphosidae (Plattbauchspinnen) |
Weitere Informationen |
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidergen:02417 |
Taxonomie
2007 wurden 6 Arten der Gattung durch Murphy abgespalten und in eine morphologische Gruppe mit Anagraphis gestellt. Gründe hierfür waren Ähnlichkeiten im Bau der männlichen Pedipalpen und der Spinnwarzen. Die mitteleuropäischen Arten Drassodes heeri (Pavesi, 1873), Drassodes hispanus lesserti (Schenkel, 1936) und Drassodes hypocrita (Simon, 1878) gehören seit dem zur neu aufgestellten Gattung Drassodex (Murphy, 2007).
Merkmale
Körperlänge: Beide Geschlechter erreichen 6 bis 15 mm (Murphy J. 2007).
Relativ langbeinige und schlanke Spinnen. Ihr Körperbau ist nicht ausgeprägt flach, wie bei anderen Gnaphosidae. Sie sind meist blassbraun gefärbt (ältere Tiere können etwas dunkler sein) und besitzen keine Zeichnung. Die Füße sind mit gut funktionierenden Hafthaarpolstern ausgestattet, was es ihnen ermöglicht, an glatten Flächen empor zu laufen.
Lebensweise
Drassodes-Arten sind nachtaktiv. Tagsüber verstecken sie sich in Gespinstsäcken unter Steinen, Holz, Rinde, in Grashorsten oder in den unteren Ästen von Bäumen.
Paarung und Eiablage
Das Paarungsverhalten ist von Drassodes lapidosus gut dokumentiert: Das Männchen wird etwas vor den Weibchen reif. Daraufhin sucht es das Gespinst eines noch subadulten Weibchens auf und „zieht bei diesem ein“. Sofort nach der Reifehäutung des Weibchens erfolgt die Kopulation, welche in diesem Fall ungefährlich für das Männchen ist, weil sich das Weibchen mit seiner nicht ausgehärteten Cuticula nicht wehren kann. (Grimm U. 1985)
Begegnen sich Männchen und Weibchen in freiem Gelände, bewegt sich das Männchen vorsichtig mit weit nach vorn gestreckten Vorderbeinen frontal auf das Weibchen zu. Dabei hebt und senkt es die Beine tastend. Wird das Weibchen berührt, startet es einen kurzen Angriffsversuch und das Männchen zieht sich etwas zurück. Diese Prozedur wiederholt sich ein paar mal, bis das Weibchen nicht mehr angreift. Jetzt besteigt das Männchen das Weibchen von vorne und führt seitlich um das Opisthosoma greifend wechselseitig seine Taster ein. (Grimm U. 1985)
Drassodes cupreus: kurz vor der Kopulation
Drassodes cupreus: Kopulation
Ähnliche Gattungen
Die Gattung Drassodex enthält Arten, die früher ebenfalls zu Drassodes gehörten. Sie sehen bis auf mikroskopische Merkmale und die Geschlechtsorgane aus wie Drassodes-Arten
Die Arten der Gattung Haplodrassus sind ebenfalls oft hell bräunlich gefärbt und deshalb nicht leicht von Drassodes zu unterscheiden. Sie haben aber oft einen breiteren Kopf mit großen, hervorstehenden Cheliceren und besitzen meist eine mehr oder weniger deutliche Zeichnung aus sechs hellen Flecken auf dem Opisthosoma.
Die Arten der Gattung Clubiona (Clubionidae) werden aufgrund ihres oft ähnlichen Habitus und ihrer ähnlichen Lebensweise (nachtaktiv, Gespinstsäcke) oft mit Drassodes verwechselt. Sie sind aber anhand einiger Merkmale sicher unterschiedbar.
Arten und Verbreitung
In Europa und im Maghreb kommen nach Datenlage dieses Wikis 43 Arten der Gattung Drassodes vor.[A]
Name | NO | SE | FI | IE | GB | GB-NIR | DK | DE | NL | BE | LU | PL | LT | LV | EE | CH | AT | LI | CZ | SK | HU | |
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Drassodes cupreus | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | |||
Drassodes lapidosus | × | – | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | ||||
Drassodes neglectus | (×) | |||||||||||||||||||||
Drassodes pubescens | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | ||
Drassodes villosus | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × |
Legende/Legend & Features
? | Checkliste nicht verfügbar | No checklist available |
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× | Art nachgewiesen. Link gibt Nachweisreferenz an. |
Species documented. Link shows literature reference. |
(×) | Art nachgewiesen, aber nicht etabliert. Link gibt Nachweisreferenz an. |
Species documented, but not established. Link shows literature reference. |
– | Art aus der Liste gestrichen. Link gibt Nachweisreferenz an. |
Species removed from list. Link shows literature reference. |
Checkliste enthält Art nicht | Checklist consulted, but species not found | |
Hinweise zur Nutzung der Tabellen: Die Spalten können durch Anklicken des Landeskürzels markiert werden. Durch einen zweiten Klick wird diese Markierung wieder gelöscht. Durch Klicken auf ein Nachweiskreuz in der Tabelle wird die entsprechende Literaturreferenz angezeigt. |
Quellen
- Grimm U. (1985): Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Hamburg: Die Gnaphosidae Mitteleuropas. Verlag Paul Parey.
- Murphy J. (2007): Gnaphosid genera of the world. British Arachnological Society, St Neots, Cambs, 1:i-xii, 1-92; 2:i-11, 93-605.
Quellen der Nachweise
- Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2020): Spinnen Europas. Online https://www.araneae.nmbe.ch (automatisch synchronisiert), doi:10.24436/1.
- Schmitz S (2014): Erstnachweis von Drassodes serratichelis in Kroatien. wiki.spinnen-forum.de, 1 S.