Cryptachaea riparia: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 9. Februar 2017, 08:37 Uhr

Cryptachaea riparia (Blackwall, 1834)
Ackerkugelspinne
C.riparia dorsal breitling.jpg
Weibchen am Retraite
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Theridiidae (Kugelspinnen)
Gattung: Cryptachaea (Falsche Mondspinnen)
Reifezeit (Bellmann 2001)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:006852
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten LC
[CZ] Tschechien ES
[D] Deutschlandmh===*
[D] Berlin???=D
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.s== *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) G
[D] Nordrhein-Westfalenss===*
[D] Schleswig-Holsteins??=D
[NO] Norwegen LC
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Achaearanea riparia
  • Achaearanea saxatilis
  • Theridion riparium
  • Theridium riparium

syn. Theridion saxatile, syn. Achaearanea riparia

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen ungefähr 3,5 mm, Männchen 3 bis 3,25 mm (Locket & Millidge 1953).

Prosoma dunkelbraun, mit leichter Radiärmusterung. Sternum ebenfalls dunkelbraun. Mitunter an den Coxae gegenüberliegend dunkel gefleckt. Opisthosoma mit rotbrauner Musterung, hellere Bereiche cremefarben. Insgesamt variabel. Ähnelt generell Parasteatoda lunata, jedoch ist die Musterung weniger deutlich. Ventral anterior schwarz. Ein in der Mitte verschmälertes helles Querband liegt vor den Spinnwarzen. Mitunter ist es zu zwei Punkten reduziert, inbesondere bei Männchen. Beine hell gelb mit brauner Ringelung an den apikalen Enden aller Segmente. Mitunter ist auch die Tibia mittig geringelt. Der Metatarsus I ist 2,4 Mal so lang wie der Tarsus. (Locket & Millidge 1953)

Weibchen

Epigyne posterior von einer sklerotisierten Erhebung begrenzt (Heimer & Nentwig 1991).

Männchen

Männchen ähnlich dem Weibchen, jedoch dunkler und mitunter mit sehr schwacher oder abwesender Ringelung der ersten beiden Beinpaare (Locket & Millidge 1953). Konduktor des Pedipalpus im distalen Bereich stumpf abgerundet (Heimer & Nentwig 1991).

Ähnliche Arten

Parasteatoda lunata, diese ist jedoch in der Regel deutlicher ausgefärbt und nicht am Boden, sondern in einiger Höhe (1,5-2 m) (Le Peru 2011) zu finden. Ebenfalls Ähnlichkeit in Zeichung und Färbung besteht zu Parasteatoda tabulata.

Lebensraum

Waldränder, unter Wurzeln an Flussufern und in Heideland, aber auch schon in Getreidefeldern und in Parks gefunden. (Le Peru 2011)

Heimer & Nentwig (1991) nennen sonnenexponierte Wegränder, Mauern und Felsen. Nach den Autoren soll die Art häufig, aber schwer zu finden sein.

Lebensweise

Diese Art baut ein typisches Kugelspinnennetz mit einem charakteristischen Schlupfwinkel (Retraite) nahe am Boden. In der Mitte des Netzes werden Erdstücke und Pflanzenreste zu einem nach unten offenen Schlupfwinkel zusammengesetzt. Dieser kann bis zu 7 cm lang werden. (Bellmann 2001)

Das Beutespektrum von Cryptachaea riparia scheint sich in nicht landwirtschaftlich genutzten Ökosystemen zum einem Großteil aus Ameisen zusammenzusetzen. Untersuchungen in Winterweizenfeldern in der Schweiz ergaben jedoch, dass die Art kein Nahrungsspezialist ist und bei Verfügbarkeit auch andere Insektengruppen erjagt. So bestand das Beutespektrum dort nur zu ca. einem Viertel aus Ameisen. Desweiteren wurden u.a. andere Hymenopteren, Käfer sowie Blattläuse von den Spinnen erbeutet. (Nyffeler & Benz 1988)

Verbreitung

Cryptachaea riparia ist paläarktisch verbreitet (World Spider Catalog 2016).

In Deutschland relativ weit verbreitet, aber eher verstreut nachgewiesen. Bisher nicht im Nordwesten nachgewiesen. (Arachnologische Gesellschaft 2020)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Arachnologische Gesellschaft (2020): Atlas der Spinnentiere Europas.
  • Bellmann H (2001): Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Frankh-Kosmos Verlag. ISBN 3-440-09071-X, 304 S.
  • Heimer S & Nentwig W (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey. ISBN 3-489-53534-0, 543 S.
  • Le Peru B (2011): The Spiders of Europe, a synthesis of data: Atypidae to Theridiidae. Mémoires de la Sociétés linnéenne de Lyon no. 2. 1 Auflage. ISBN 978-2-9531930-3-9, 523 S.
  • Locket GH & Millidge AF (1953): British Spiders Vol. II. Ray Society, 449 S.
  • Nyffeler M & Benz G (1988): Prey analysis of the spider Achaearanea riparia (Blackw.) (Araneae, Theridiidae), a generalist predator in winter wheat fields. Journal of Applied Entomology 106, S. 425–431.
  • World Spider Catalog (2016): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 17.5, abgerufen am 2016-12-26, doi:10.24436/2.

Quellen der Nachweise und Checklisten