Cribellatae: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Sternite 13–18 sind gänzlich zurückgebildet. Darum liegen die Spinnwarzen am Ende des Hinterleibs. Die vorderen mittleren Spinnwarzen sind miteinander zu einem niedrigen querliegenden Hügel verwachsen, dessen Gipfel von einer Platte, dem '''Cribellum''', gebildet wird (s. Bild). Das Cribellum trägt zahlreiche dichtstehende Spinnröhrchen und sieht deshalb aus wie ein Sieb.<ref name="Kaestner 1957">{{lit kaestner 1957}}</ref> | Die Sternite 13–18 sind gänzlich zurückgebildet. Darum liegen die Spinnwarzen am Ende des Hinterleibs. Die vorderen mittleren Spinnwarzen sind miteinander zu einem niedrigen querliegenden Hügel verwachsen, dessen Gipfel von einer Platte, dem '''Cribellum''', gebildet wird (s. Bild). Das Cribellum trägt zahlreiche dichtstehende Spinnröhrchen und sieht deshalb aus wie ein Sieb.<ref name="Kaestner 1957">{{lit kaestner 1957}}</ref> | ||
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+ | Bild:Titanoeca quadriguttata Crib 8-03421-1.jpg|Cribellum von ''[[Titanoeca quadriguttata]]'' | ||
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An den [[Metatarsus|Metatarsi]] des 4. Beinpaars ist ein '''Calamistrum''' ausgebildet, ein dorsal gelegenes, aus ein oder zwei Reihen gebogener Borsten bestehendes Organ, welches zum Abbürsten der cribellaten Fangwolle dient.<ref name="UniBern">{{Lit uniBern}}</ref> | An den [[Metatarsus|Metatarsi]] des 4. Beinpaars ist ein '''Calamistrum''' ausgebildet, ein dorsal gelegenes, aus ein oder zwei Reihen gebogener Borsten bestehendes Organ, welches zum Abbürsten der cribellaten Fangwolle dient.<ref name="UniBern">{{Lit uniBern}}</ref> | ||
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Version vom 8. November 2011, 23:50 Uhr
Systematik
Früher glaubte man, dass alle cribellaten Spinnen (Definition siehe unten) miteinander nahe verwandt sind und eine Schwestergruppe der Ecribellatae (nicht-cribellaten Spinnen) bilden. Heute geht man davon aus, dass sich alle Araneomorphae (Nicht-Vogelspinnenverwandte) ursprünglich aus cribellaten Vorfahren entwickelt haben und die Fähigkeit des Webens von cribellaten Fäden in verschiedenen Gattungen und Familien wieder verloren ging.
Die Cribellatae bilden keine monophyletische Gruppe. Sie verbinden allein einige anatomische Merkmale, die sie befähigen, cribellate Fangwolle zu produzieren.
Morphologie
Die Sternite 13–18 sind gänzlich zurückgebildet. Darum liegen die Spinnwarzen am Ende des Hinterleibs. Die vorderen mittleren Spinnwarzen sind miteinander zu einem niedrigen querliegenden Hügel verwachsen, dessen Gipfel von einer Platte, dem Cribellum, gebildet wird (s. Bild). Das Cribellum trägt zahlreiche dichtstehende Spinnröhrchen und sieht deshalb aus wie ein Sieb. (Kaestner 1956)
Cribellum von Titanoeca quadriguttata
An den Metatarsi des 4. Beinpaars ist ein Calamistrum ausgebildet, ein dorsal gelegenes, aus ein oder zwei Reihen gebogener Borsten bestehendes Organ, welches zum Abbürsten der cribellaten Fangwolle dient. (Nentwig et al. 2012)
Amaurobius similis beim Kämmen über das Cribellum
Calamistrum von Uloborus plumipes
Quellen
- Kaestner A (1956): Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Teil 1: Wirbellose. Gustav Fischer Verlag, Jena. 3 Auflage, S. 603–616.
- Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2012): Spinnen Europas. Version 01.2012. Online https://www.araneae.nmbe.ch, doi:10.24436/1.