Clubiona corticalis

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Clubiona corticalis (Walckenaer, 1802)
Rinden-Sackspinne (Buchholz et al. 2010)
Corticalis Weimar 08-05 01.jpg
Männchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Clubionidae (Sackspinnen)
Gattung: Clubiona (Echte Sackspinnen)
Reifezeit (Heimer & Nentwig 1991)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:024511
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten VU
[CZ] Tschechien EN
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandmh===*
[D] Berlins===*
[D] Brandenburg *
[D] Bayern D
[D] Bayern Av/A D
[D] Bayern SL D
[D] Mecklenburg-Vorp.s<(↓) 3
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalenh===*
[D] Schleswig-Holsteins?==*
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz ?
[PL] Opole ?
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau ?
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Clubiona governetonis
  • Paraclubiona corticalis

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 7 bis 10 mm, Männchen 7 bis 11 mm (Heimer & Nentwig 1991).

Prosoma dorsal rötlich braun mit einer feinen dunklen Randung. Der Kopfbereich ist mitunter dunkler gefärbt. Chelizeren dunkler als der Kopfbereich, auf jedem Rand mit zwei Zähnen und mit einem median liegenden Zahn im Basalbereich. Sternum orange mit einem rotbraunen Rand. Opisthosoma mit einem deutlichen Muster bestehend aus einem dunklen Streifen auf hellem Grund im vorderen Bereich und dahinter liegenden Winkelfleckenmuster mit vier bis fünf Zwischenbereichen, die durch dunkle Balken getrennt werden. Zu den Spinnwarzen hin verschmilzt diese Musterung. Beine in der Farbe des Carapax, mitunter gelblich. Männchen mit ähnlichen Muster, jedoch insgesamt schlankeren Hinterleib. (Locket & Millidge 1951)

Epigynengrube vor der Epigastralfurche liegend (etwa um das 1,5-fache ihrer Breite) (Wiehle 1965).

Pedipalpus sehr unterschiedlich zu den anderen mitteleuropäischen Arten. Wiehle (1965) schreibt, dass durch die starke, blasenartige Ausbildung des Bulbus genitalis das Aussehen eines haplogynen Pedipalpus vorgetäuscht wird.

Ähnliche Arten

Clubiona comta besitzt ein ähnliches Muster auf dem Opisthosoma, ist allerdings mit 3 bis 6 mm Körperlänge wesentlich kleiner als Clubiona corticalis und besitzt deutlich unterschiedliche Genitalstrukturen. So ist der Bulbus bei reifen Männchen im Zweifelsfall schon mit einer Lupe unterscheidbar.

Lebensraum

Unter Rinde von Bäumen, dabei werden anscheinend Nadelbäume bevorzugt (Heimer & Nentwig 1991). Auch unter Steinen und in der Streu. Häufig nahe an Gebäuden. (Roberts 1996)

Verbreitung

Europa bis Zentralasien (Platnick 2013).

In Deutschland weit verbreitet, aber nicht sehr häufig nachgewiesen (Arachnologische Gesellschaft 2020).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Arachnologische Gesellschaft (2020): Atlas der Spinnentiere Europas.
  • Buchholz S, Hartmann V & Kreuels M (2010): Rote Liste und Artenverzeichnis der Webspinnen - Araneae - in Nordrhein-Westfalen. Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen 3. Fassung, Stand August 2010, S. 1–25.
  • Heimer S & Nentwig W (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey. ISBN 3-489-53534-0, 543 S.
  • Locket GH & Millidge AF (1951): British Spiders Vol. I. Ray Society, 310 S.
  • Platnick NI (2013): The World Spider Catalog, Version 13.5. The American Museum of Natural History.
  • Roberts MJ (1996): Collins Field Guide. Spiders of Britain and Northern Europe. HarperCollins Publishers Ltd.. ISBN 0-00-219981-5, 383 S.
  • Wiehle H (1965): Die Clubiona-Arten Deutschlands, ihre natürliche Gruppierung und die Einheitlichkeit im Bau ihrer Vulva (Arach., Araneae). Senckenbergiana biologica 46, S.471–505.

Quellen der Nachweise