Bassaniodes robustus: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Opisthosoma''' ist ebenfalls fast ungezeichnet, grau- bis schwarzbraun oder heller rosabraun mit angedeuteter heller Zeichnung und dunklen Flecken. Die Beine sind, wie das Prosoma, so dicht mit ineinander verlaufenden dunkelbraunen Flecken übersät, dass sie fast durchgängig dunkel erscheinen.
 
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Die '''Männchen''' der Art sind fast einfarbig schwarzbraun. Nur die äußeren Beinglieder bleiben etwas heller.
 
Die '''Männchen''' der Art sind fast einfarbig schwarzbraun. Nur die äußeren Beinglieder bleiben etwas heller.
  
 
Die Tibia des männlichen '''Pedipalpus''' (siehe Bild) besitzt drei deutlich ausgeprägte Apophysen. Typisch ist die rundlich gekrümmte mediane Apophyse (>). Die Spitze der äußeren Tibia-Apophyse (>>) weist in der Lateralansicht Richtung dorsal.
 
Die Tibia des männlichen '''Pedipalpus''' (siehe Bild) besitzt drei deutlich ausgeprägte Apophysen. Typisch ist die rundlich gekrümmte mediane Apophyse (>). Die Spitze der äußeren Tibia-Apophyse (>>) weist in der Lateralansicht Richtung dorsal.
 
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Die wärmeliebende Art lebt in trocken-heißen Lebensräumen (Trockenrasen, Kalkhängen, Geröll) am Boden und unter Steinen. Von Europa bis Zentralasien verbreitet <ref name="platnick">{{lit_platnick}}</ref>. In Deutschland nicht häufig, vor allem in der Mitte und im Südwesten gefunden. Scheint im Norden zu fehlen<ref>{{AragesNachweise}}</ref>.
 
  
 
==Lebensweise==
 
==Lebensweise==
 
Die Art ist sehr an den Boden gebunden und hat sich auf Käfer als Beute spezialisiert. Diese werden von der Spinne aktiv angegriffen, mit den Vorderbeinen umklammert und gebissen. Dabei sucht ''{{PAGENAME}}'' nicht nach einer Segmentgrenze, einer weichhäutigen Körperstelle oder einem Bein. Mühelos scheint sie auch dick gepanzerte Körperstellen (z.B. den Brustpanzer von Rüsselkäfern oder den Kopf von Laufkäfern) durchbeißen zu können. Wie andere Krabbenspinnen auch, lassen sich jüngere Spinnen von großer Beute oft herumtragen, bevor diese unter der Einwirkung des Spinnengiftes erlahmt.
 
Die Art ist sehr an den Boden gebunden und hat sich auf Käfer als Beute spezialisiert. Diese werden von der Spinne aktiv angegriffen, mit den Vorderbeinen umklammert und gebissen. Dabei sucht ''{{PAGENAME}}'' nicht nach einer Segmentgrenze, einer weichhäutigen Körperstelle oder einem Bein. Mühelos scheint sie auch dick gepanzerte Körperstellen (z.B. den Brustpanzer von Rüsselkäfern oder den Kopf von Laufkäfern) durchbeißen zu können. Wie andere Krabbenspinnen auch, lassen sich jüngere Spinnen von großer Beute oft herumtragen, bevor diese unter der Einwirkung des Spinnengiftes erlahmt.
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Die wärmeliebende Art lebt in trocken-heißen Lebensräumen (Trockenrasen, Kalkhängen, Geröll) am Boden und unter Steinen. Von
  
 
==Ähnliche Arten==
 
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''{{PAGENAME}}'' ist durch ihre dunkle Färbung relativ eindeutig charakterisiert. Allein ''[[Xysticus acerbus|X. acerbus]]'' ähnelt ihr äußerlich etwas.
 
''{{PAGENAME}}'' ist durch ihre dunkle Färbung relativ eindeutig charakterisiert. Allein ''[[Xysticus acerbus|X. acerbus]]'' ähnelt ihr äußerlich etwas.
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==Weblinks==
 
==Weblinks==

Version vom 27. März 2009, 13:50 Uhr

Bassaniodes robustus (Hahn, 1832)
Dunkle Krabbenspinne
Robustus Kesslar 08-03 02.jpg
subadultes Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Thomisidae (Krabbenspinnen)
Gattung: Bassaniodes (Steppenkrabbenspinnen)
Verbreitung in Europa (Blick 2004) (Kronestedt 2001) (Cardoso 2000) (Blagoev et al. 2002)
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:032048
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten VU
[CZ] Tschechien VU
[CZ] Oberschlesien ?
[D] Deutschlandmh<?=V
[D] Berlinex 0
[D] Brandenburg 2
[D] Baden-Württemberg 3
[D] Bayern 3
[D] Bayern Av/A 3
[D] Bayern SL 3
[D] Bayern T/S 3
[D] Mecklenburg-Vorp.ex 0
[D] Niedersachsen 1
[D] Niedersachsen (H) G
[D] Niedersachsen (T) 1
[D] Nordrhein-Westfalenss<(↓)=2
[D] Sachsen 2
[D] Sachsen-Anhalt 3
[PL] Bielitz-Biala ?
[PL] Kattowitz NT
[PL] Opole ?
[PL] Oberschlesien NT
[PL] Tschenstochau ?
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Proxysticus robustus
  • Xysticus fuscus
  • Xysticus robustus
  • Xysticus robustus strandianus

Beschreibung

Körperlänge: Weibchen 7 bis 10 mm, Männchen 5 bis 6 mm (Roberts 1996).

Bassaniodes robustus ist eine große dunkle und kräftig gebaute Xysticus-Art. Seitenbänder und Kopfdreieck des Prosomas sind dunkel graubraun und so ausgeweitet, dass vom hellen Untergrund kaum noch etwas zu erkennen ist. Es erscheint fast ungezeichnet dunkelbraun gesprenkelt.

Das Opisthosoma ist ebenfalls fast ungezeichnet, grau- bis schwarzbraun oder heller rosabraun mit angedeuteter heller Zeichnung und dunklen Flecken. Die Beine sind, wie das Prosoma, so dicht mit ineinander verlaufenden dunkelbraunen Flecken übersät, dass sie fast durchgängig dunkel erscheinen.

Die Männchen der Art sind fast einfarbig schwarzbraun. Nur die äußeren Beinglieder bleiben etwas heller.

Die Tibia des männlichen Pedipalpus (siehe Bild) besitzt drei deutlich ausgeprägte Apophysen. Typisch ist die rundlich gekrümmte mediane Apophyse (>). Die Spitze der äußeren Tibia-Apophyse (>>) weist in der Lateralansicht Richtung dorsal.

Lebensweise

Die Art ist sehr an den Boden gebunden und hat sich auf Käfer als Beute spezialisiert. Diese werden von der Spinne aktiv angegriffen, mit den Vorderbeinen umklammert und gebissen. Dabei sucht Bassaniodes robustus nicht nach einer Segmentgrenze, einer weichhäutigen Körperstelle oder einem Bein. Mühelos scheint sie auch dick gepanzerte Körperstellen (z.B. den Brustpanzer von Rüsselkäfern oder den Kopf von Laufkäfern) durchbeißen zu können. Wie andere Krabbenspinnen auch, lassen sich jüngere Spinnen von großer Beute oft herumtragen, bevor diese unter der Einwirkung des Spinnengiftes erlahmt.

Lebensraum

Die wärmeliebende Art lebt in trocken-heißen Lebensräumen (Trockenrasen, Kalkhängen, Geröll) am Boden und unter Steinen. Von

Ähnliche Arten

Bassaniodes robustus ist durch ihre dunkle Färbung relativ eindeutig charakterisiert. Allein X. acerbus ähnelt ihr äußerlich etwas.

Verbreitung

Europa bis Zentralasien verbreitet (Platnick 2013). In Deutschland nicht häufig, vor allem in der Mitte und im Südwesten gefunden. Scheint im Norden zu fehlen (Arachnologische Gesellschaft 2020).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen