Atypus: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. November 2008, 00:08 Uhr
Atypus Latreille, 1804 |
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Echte Tapezierspinnen |
Atypus affinis, Weibchen |
Systematik |
Ordnung: Araneae (Webspinnen) |
Familie: Atypidae (Tapezierspinnen) |
Weitere Informationen |
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidergen:00003 |
Allgemeines
Die drei Arten der Gattung Atypus sind die einzigen in Mitteleuropa vorkommenden Vertreter der Webspinnen-Unterfamilie Mygalomorphae (Vogelspinnenartige) oder Orthognatha (Parallelkiefer).
Bei diesen Spinnen stehen die Chelizeren waagerecht nach vorne. Ihre Klauen schlagen parallel zueinander und zur Körper-Längsachse ein. (Wiehle 1953)
Die Gattung Atypus ist in Mitteleuropa mit drei Arten vertreten. Sie ist die einzige der orthognathen Gattungen, welche ihre Verbreitung nicht auf wärmere Länder beschränkt und auch in Mitteleuropa vorkommt (Kaestner 1956).
Lebensweise
Die Tiere leben in unterirdischen Röhren von 10–30 cm Länge, die sie sich selbst graben und von innen mit Spinnseide austapezieren. Oberirdisch bildet dieses Gespinst einen bis fingerdicken und -langen Schlauch, der gut mit Erdpartikeln aus der Umgebung getarnt wird.
Die Spinne sitzt im Innern der Röhre und lauert auf Insekten (vor allem Asseln), die über die Gespinströhre laufen, und beißt diese von unten durch die Schlauchwand hindurch. Die gelähmte Beute wird durch das Gespinst ins Innere der Röhre gezogen und das Loch sofort wieder verschlossen.
Fortpflanzung
Die geschlechtsreifen Männchen verlassen zur Paarungszeit ihren Schlauch und gehen auf die Suche nach Gespinstschläuchen von reifen Weibchen.
Verbreitung
Die Gattung Atypus ist in Mitteleuropa mit 3 Arten vertreten. (Blick 2004)
Name | DE | NL | BE | CH | AT | CZ | SK | PL |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Atypus affinis | × | × | × | × | × | × | × | × |
Atypus muralis | × | × | × | × | × | × | ||
Atypus piceus | × | × | × | × | × | × | × | × |
Determination
Hilfe zur Verwendung des Schlüssels gibt es hier.
1 | Spinnwarzen deutlich viergliedrig → Atypus muralis |
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– | Spinnwarzen dreigliedrig. Haarlose Zone apikal-außen an Patella I nicht pigmentiert (Wiehle 1953). → Atypus affinis |
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– – | Spinnwarzen dreigliedrig; letztes Spinnwarzenglied durch einen hellen, weniger pigmentierten Ring unterbrochen, der jedoch nicht ganz schließt (von hinten nicht zu sehen). Haarlose Zone apikal-außen an Patella I dunkel pigmentiert (Wiehle 1953). → Atypus piceus |
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Quellen
- Blick T [Koord.] (2004): Checkliste der Spinnen Mitteleuropas. Checklist of the spiders of Central Europe. (Arachnida: Araneae). Arachnologische Gesellschaft e. V.
- Kaestner A (1956): Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Teil 1: Wirbellose. Gustav Fischer Verlag, Jena. 3 Auflage, S. 603–616.
- Wiehle H (1953): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile, 42. Teil Spinnentiere oder Arachnoidea (Araneae) IX: Orthognatha - Cribellatae - Haplogynae Entelegynae. VEB Gustav Fischer Verlag, 150 S.