Amaurobius similis

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Amaurobius similis (Blackwall, 1861)
Hausfinsterspinne
Amaurobius similis juv.jpg
Subadultes Männchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Amaurobiidae (Finsterspinnen)
Gattung: Amaurobius (Echte Finsterspinnen)
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:022639
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[D] Deutschlandmh=?=*
[D] Berlinex 0
[D] Brandenburg *
[D] Baden-Württemberg D
[D] Bayern G
[D] Bayern SL G
[D] Mecklenburg-Vorp.ss== *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalenh===*
[D] Schleswig-Holsteinmh===D*
[D] Sachsen 4
[NO] Norwegen LC

Merkmale

Weibchen werden 9 bis 12 mm groß, Männchen 6 bis 8 mm (Roberts 1996).

Typisch für diese Art ist der sehr dunkelbraune Vorderleib mit einem farblich deutlich abgesetzten, nahezu schwarzen Kopfbereich bei den Weibchen. Die Männchen weisen dagegen nur einen dunkleren Augenbereich auf. Der Hinterleib ist insgesamt sehr hell gezeichnet. Der dunkle Bereich im vorderen Drittel der Hinterleibsmitte weist bei beiden Geschlechtern meistens (bei den Männchen jedoch nahezu immer) ein sehr deutlich aufgehelltes Herzmal auf, dessen Spitze oft über den dunklen Bereich hinausgehend zu erkennen ist. Die hellen Seitenbänder sind selten deutlich und scharf abgegrenzt von der dunklen Grundfärbung und haben eine große seitliche Ausdehnung.

In manchen Fällen verliert sich die Zeichnung in einer, zu den Seiten hin immer dunkler werdenden, Marmorierung. Zum Hinterleibsende hin werden die Bänder schmaler und gehen in eine Reihe von unwesentlich schmaleren Winkelflecken über. Die Winkelflecken sind wegen der recht hellen Grundfärbung kaum von einander abgegrenzt, und bei sehr hellen Exemplaren der Art scheint die helle Zeichnung aus drei y-artig angeordneten Längsbändern zu bestehen.

Verbreitung

Holarktisch verbreitet. (Platnick 2013)

Nachweise für Mitteleuropa: (Blick 2004)

Name DE NL BE CH AT CZ SK PL
Amaurobius similis × × × ×       ×

Ebenso in Großbritannien (Harvey et al. 2002) und Schweden (Kronestedt 2001).

Lebensraum

Amaurobius similis besiedelt auch Gebäude und andere Bauwerke. Dort legt sie ihr Versteck in schmalen Ritzen und Löchern an, z.B. an Fenstern. Dadurch ist die nah verwandte Amaurobius fenestralis zu ihrem Namen gekommen (lateinisch: fenestra = Fenster), da A. similis erst später von dieser als eigene Art abgegrenzt wurde.

Die Art kann aber auch außerhalb von Gebäuden angetroffen werden. So kommt sie, wie auch A. fenestralis, in Gehölzbeständen vor. (Finch & O.-D. 2008)

Lebensweise

Die Tiere verbringen den größten Teil ihres Lebens am Ende ihres Verstecks, welches sich oft in Mauerritzen befindet. Beobachtungen zufolge verlassen sie diese regelmäßig nachts bei trockenem Wetter und sitzen teilweise sogar neben dem Fangnetz, verschwinden aber bei Störungen sofort wieder im Versteck.

Die Tiere werden nach einer zweijährigen Entwicklungszeit im Herbst geschlechtsreif und paaren sich im darauf folgenden Frühjahr. Die Männchen sterben kurze Zeit nach der Paarung. Im Hochsommer (Juni/Juli) verschließen die nun zur Eiablage bereiten Weibchen ihr Versteck und bauen es zu einer ovalen Brutkammer aus. Die Eier werden kaum eingesponnen, sodass man ins Innere des Kokons sehen kann. Wenige Tage, nachdem die Jungen geschlüpft sind, häuten sie sich einmal. Anschließend saugen sie das Muttertier aus, verlassen kurz darauf das Versteck und trennen sich.

Ähnliche Arten

Amaurobius similis sieht A. fenestralis sehr ähnlich und ist nur mit viel Erfahrung habituell von dieser zu unterscheiden. A. fenestralis bleibt allerdings kleiner als Amaurobius similis. Bei reifen Weibchen über 10 mm Körperlänge kann mit großer Wahrscheinlichkeit von Amaurobius similis ausgegangen werden (gemessen an lebenden Tieren in normalem Ernährungszustand).

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen