Amaurobius similis: Unterschied zwischen den Versionen
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Typisch für diese Art ist der sehr dunkelbraune Vorderleib mit einem farblich deutlich abgesetzten, nahezu schwarzen Kopfbereich bei den Weibchen. Die Männchen weisen dagegen nur einen dunkleren Augenbereich auf. Der Hinterleib ist insgesamt sehr hell gezeichnet. Der dunkle Bereich im vorderen Drittel der Hinterleibsmitte weist bei beiden Geschlechtern meistens (bei den Männchen jedoch nahezu immer) ein sehr deutlich aufgehelltes Herzmal auf, dessen Spitze oft über den dunklen Bereich hinausgehend zu erkennen ist. Die hellen Seitenbänder sind selten deutlich und scharf abgegrenzt von der dunklen Grundfärbung und haben eine große seitliche Ausdehnung. | Typisch für diese Art ist der sehr dunkelbraune Vorderleib mit einem farblich deutlich abgesetzten, nahezu schwarzen Kopfbereich bei den Weibchen. Die Männchen weisen dagegen nur einen dunkleren Augenbereich auf. Der Hinterleib ist insgesamt sehr hell gezeichnet. Der dunkle Bereich im vorderen Drittel der Hinterleibsmitte weist bei beiden Geschlechtern meistens (bei den Männchen jedoch nahezu immer) ein sehr deutlich aufgehelltes Herzmal auf, dessen Spitze oft über den dunklen Bereich hinausgehend zu erkennen ist. Die hellen Seitenbänder sind selten deutlich und scharf abgegrenzt von der dunklen Grundfärbung und haben eine große seitliche Ausdehnung. | ||
− | In manchen Fällen verliert sich die Zeichnung in einer, zu den Seiten hin immer dunkler werdenden Marmorierung. Zum Hinterleibsende hin werden die Bänder schmaler und gehen in eine Reihe von unwesentlich schmaleren Winkelflecken über. Die Winkelflecken sind wegen der recht hellen Grundfärbung kaum von einander abgegrenzt, und bei sehr hellen Exemplaren der Art scheint die helle Zeichnung aus drei | + | In manchen Fällen verliert sich die Zeichnung in einer, zu den Seiten hin immer dunkler werdenden, Marmorierung. Zum Hinterleibsende hin werden die Bänder schmaler und gehen in eine Reihe von unwesentlich schmaleren Winkelflecken über. Die Winkelflecken sind wegen der recht hellen Grundfärbung kaum von einander abgegrenzt, und bei sehr hellen Exemplaren der Art scheint die helle Zeichnung aus drei y-artig angeordneten Längsbändern zu bestehen. |
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''{{PAGENAME}}'' besiedelt auch Gebäude und andere Bauwerke. Dort legt sie ihr Versteck in schmalen Ritzen und Löchern an, z.B. an Fenstern. Dadurch ist die nah verwandte ''[[Amaurobius fenestralis]]'' zu ihrem Namen gekommen (lateinisch: fenestra = Fenster), da ''A. similis'' erst später von dieser als eigene Art abgegrenzt wurde. | ''{{PAGENAME}}'' besiedelt auch Gebäude und andere Bauwerke. Dort legt sie ihr Versteck in schmalen Ritzen und Löchern an, z.B. an Fenstern. Dadurch ist die nah verwandte ''[[Amaurobius fenestralis]]'' zu ihrem Namen gekommen (lateinisch: fenestra = Fenster), da ''A. similis'' erst später von dieser als eigene Art abgegrenzt wurde. | ||
− | Die Art kann aber auch außerhalb von Gebäuden angetroffen werden. So kommt sie wie auch ''A. fenestralis'' in Gehölzbeständen vor. <ref name="Finch 2008">{{Literatur | + | Die Art kann aber auch außerhalb von Gebäuden angetroffen werden. So kommt sie, wie auch ''A. fenestralis'', in Gehölzbeständen vor. <ref name="Finch 2008">{{Literatur |
|titel=Webspinnen, Weberknechte und Pseudoskorpione der Ostfriesischen Inseln | |titel=Webspinnen, Weberknechte und Pseudoskorpione der Ostfriesischen Inseln | ||
|autor=Finch, O.-D. | |autor=Finch, O.-D. | ||
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Die Tiere verbringen den größten Teil ihres Lebens am Ende ihres Verstecks, welches sich oft in Mauerritzen befindet. Beobachtungen zufolge verlassen sie diese regelmäßig nachts bei trockenem Wetter und sitzen teilweise sogar neben dem Fangnetz, verschwinden aber bei Störungen sofort wieder im Versteck. | Die Tiere verbringen den größten Teil ihres Lebens am Ende ihres Verstecks, welches sich oft in Mauerritzen befindet. Beobachtungen zufolge verlassen sie diese regelmäßig nachts bei trockenem Wetter und sitzen teilweise sogar neben dem Fangnetz, verschwinden aber bei Störungen sofort wieder im Versteck. | ||
− | Die Tiere werden nach einer zweijährigen Entwicklungszeit im Herbst geschlechtsreif und paaren sich im darauf folgenden Frühjahr. Die Männchen sterben kurze Zeit nach der Paarung. Im Hochsommer (Juni/Juli) verschließen die nun zur Eiablage bereiten Weibchen ihr Versteck und bauen es zu einer ovalen Brutkammer aus. Die Eier werden kaum eingesponnen, sodass man ins Innere des Kokons sehen kann. Wenige Tage nachdem die Jungen geschlüpft sind, häuten sie sich einmal. Anschließend saugen sie das Muttertier aus, verlassen kurz darauf das Versteck und trennen sich. | + | Die Tiere werden nach einer zweijährigen Entwicklungszeit im Herbst geschlechtsreif und paaren sich im darauf folgenden Frühjahr. Die Männchen sterben kurze Zeit nach der Paarung. Im Hochsommer (Juni/Juli) verschließen die nun zur Eiablage bereiten Weibchen ihr Versteck und bauen es zu einer ovalen Brutkammer aus. Die Eier werden kaum eingesponnen, sodass man ins Innere des Kokons sehen kann. Wenige Tage, nachdem die Jungen geschlüpft sind, häuten sie sich einmal. Anschließend saugen sie das Muttertier aus, verlassen kurz darauf das Versteck und trennen sich. |
==Ähnliche Arten== | ==Ähnliche Arten== |
Version vom 23. Oktober 2008, 19:03 Uhr
Amaurobius similis (Blackwall, 1861) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Hausfinsterspinne | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Subadultes Männchen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Systematik | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ordnung: Araneae (Webspinnen) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Familie: Amaurobiidae (Finsterspinnen) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gattung: Amaurobius (Echte Finsterspinnen) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Weitere Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:022639 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gefährdung nach Roter Liste | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Merkmale
Weibchen werden 9 bis 12 mm groß, Männchen 6 bis 8 mm (Roberts 1996).
Typisch für diese Art ist der sehr dunkelbraune Vorderleib mit einem farblich deutlich abgesetzten, nahezu schwarzen Kopfbereich bei den Weibchen. Die Männchen weisen dagegen nur einen dunkleren Augenbereich auf. Der Hinterleib ist insgesamt sehr hell gezeichnet. Der dunkle Bereich im vorderen Drittel der Hinterleibsmitte weist bei beiden Geschlechtern meistens (bei den Männchen jedoch nahezu immer) ein sehr deutlich aufgehelltes Herzmal auf, dessen Spitze oft über den dunklen Bereich hinausgehend zu erkennen ist. Die hellen Seitenbänder sind selten deutlich und scharf abgegrenzt von der dunklen Grundfärbung und haben eine große seitliche Ausdehnung.
In manchen Fällen verliert sich die Zeichnung in einer, zu den Seiten hin immer dunkler werdenden, Marmorierung. Zum Hinterleibsende hin werden die Bänder schmaler und gehen in eine Reihe von unwesentlich schmaleren Winkelflecken über. Die Winkelflecken sind wegen der recht hellen Grundfärbung kaum von einander abgegrenzt, und bei sehr hellen Exemplaren der Art scheint die helle Zeichnung aus drei y-artig angeordneten Längsbändern zu bestehen.
Verbreitung
Holarktisch verbreitet. (Platnick 2013)
Nachweise für Mitteleuropa: (Blick 2004)
Name | DE | NL | BE | CH | AT | CZ | SK | PL |
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Amaurobius similis | × | × | × | × | × |
Ebenso in Großbritannien (Harvey et al. 2002) und Schweden (Kronestedt 2001).
Lebensraum
Amaurobius similis besiedelt auch Gebäude und andere Bauwerke. Dort legt sie ihr Versteck in schmalen Ritzen und Löchern an, z.B. an Fenstern. Dadurch ist die nah verwandte Amaurobius fenestralis zu ihrem Namen gekommen (lateinisch: fenestra = Fenster), da A. similis erst später von dieser als eigene Art abgegrenzt wurde.
Die Art kann aber auch außerhalb von Gebäuden angetroffen werden. So kommt sie, wie auch A. fenestralis, in Gehölzbeständen vor. (Finch & O.-D. 2008)
Lebensweise
Die Tiere verbringen den größten Teil ihres Lebens am Ende ihres Verstecks, welches sich oft in Mauerritzen befindet. Beobachtungen zufolge verlassen sie diese regelmäßig nachts bei trockenem Wetter und sitzen teilweise sogar neben dem Fangnetz, verschwinden aber bei Störungen sofort wieder im Versteck.
Die Tiere werden nach einer zweijährigen Entwicklungszeit im Herbst geschlechtsreif und paaren sich im darauf folgenden Frühjahr. Die Männchen sterben kurze Zeit nach der Paarung. Im Hochsommer (Juni/Juli) verschließen die nun zur Eiablage bereiten Weibchen ihr Versteck und bauen es zu einer ovalen Brutkammer aus. Die Eier werden kaum eingesponnen, sodass man ins Innere des Kokons sehen kann. Wenige Tage, nachdem die Jungen geschlüpft sind, häuten sie sich einmal. Anschließend saugen sie das Muttertier aus, verlassen kurz darauf das Versteck und trennen sich.
Ähnliche Arten
Amaurobius similis sieht A. fenestralis sehr ähnlich und ist nur mit viel Erfahrung habituell von dieser zu unterscheiden. A. fenestralis bleibt allerdings kleiner als Amaurobius similis. Bei reifen Weibchen über 10 mm Körperlänge kann mit großer Wahrscheinlichkeit von Amaurobius similis ausgegangen werden (gemessen an lebenden Tieren in normalem Ernährungszustand).
Weblinks
Nachweis- und Verbreitungskarten
- Lemke M (2014): Nachweiskarte Schleswig-Holstein einschließlich Hamburg (Projekt 2017 beendet und Domain gelöscht).
- Arachnologische Gesellschaft (2020): Atlas der Spinnentiere Europas.
- Tutelaers P (2024): Benelux spider distribution maps.
- Staudt A. [Koord.] (2008): Europäische Verbreitung. AraGes e. V.
- Harvey P [Koord.] (2014): Spider and Harvestman Recording Scheme. British Arachnological Society.
Weitere Links
Quellen
- Blick T [Koord.] (2004): Checkliste der Spinnen Mitteleuropas. Checklist of the spiders of Central Europe. (Arachnida: Araneae). Arachnologische Gesellschaft e. V.
- Finch, O.-D. (2008): Webspinnen, Weberknechte und Pseudoskorpione der Ostfriesischen Inseln. Schriftenreihe Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer 11, 103–112.
- Harvey PR, Nellist DR & Telfer MG [eds] (2002): Provisional atlas of British spiders (Arachnida, Araneae), Volumes 1 & 2. Huntingdon: Biological Records Centre.
- Kronestedt T (2001): Checklist of Spiders (Araneae) in Sweden. Department of Entomology, Swedish Museum of Natural History, Stockholm.
- Platnick NI (2013): The World Spider Catalog, Version 13.5. The American Museum of Natural History.
- Roberts MJ (1996): Collins Field Guide. Spiders of Britain and Northern Europe. HarperCollins Publishers Ltd.. ISBN 0-00-219981-5, 383 S.