Acari: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Cheliceren und die Basen der Pediplapen können bei den Milben unabhängig vom Körper seitlich bewegt werden. Das und der in Gnathosoma und Idiosoma geteilte Körper, unterscheidet die Milben von allen anderen Spinnentieren.
 
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==Lebensweise==
 
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Version vom 24. Dezember 2009, 14:50 Uhr

Acari Leach, 1814
Milben
Trombidiidae orange.jpg
Trombidiidae Samtmilbe
Systematik
Klasse: Arachnida (Spinnentiere)

Synonym: Acarinae

Gnathosoma (Capitulum) einer Parasitidae. Mikrokoppräparat, ventral


Milben (Acari) formen eine Subklasse der Spinnentieren (Arachnida), welche weltweit 7 Ordnungen umfasst (6 davon sind auch in Europa heimisch). Es gibt etwa 50 000 beschreibene Milbenarten (stand 1999). Acariologen schätzen die Zahl der noch unbekannten Arten jedoch auf 1 000 000. (Woolley 1988) (Walter & Proctor 1999)

Körperbau

Milben sind kleine bis sehr kleine Tiere, deren Körperlänge zwischen 0,125 und 20 mm variiert. Die kleinsten Milben sind Acarapis woodi, die Tracheenmilbe der Honigbiene (Tarsonemidae) und manche Gallmilbe (Eriophyidae). Die größten Milben sind einige Zecken (Ixodida) und tropische Samtmilben (Trombidiidae). (Woolley 1988) (Walter & Proctor 1999)

Milben haben wie alle Spinnentiere einen gegliederten Körper, bei dem die Segmenten zu zwei Körperteilen – Prosoma und Opisthosoma – organisiert sind. Dennoch ist diese ursprüngliche Segmentisierung bei den Milben nicht mehr sichtbar. Pro- und Opisthosoma sind miteinander verwachsen.

Eine Region weicher Kutikula, die cirumcapitulare Furche, trennt die Cheliceren und Pedipalpen von den anderen Körperteilen. Die cirumcapitulare Furche teilt den Körper so zu einem anterioren Capitulum oder Gnathosoma und einem posterioren Idiosoma, an dem sich unter anderem die Beine befinden. (Woolley 1988) (Walter & Proctor 1999)

Die Cheliceren und die Basen der Pediplapen können bei den Milben unabhängig vom Körper seitlich bewegt werden. Das und der in Gnathosoma und Idiosoma geteilte Körper, unterscheidet die Milben von allen anderen Spinnentieren.

Lebensweise

Ernährung

Fortpflanzung

Systematik

Determination

Schlüssel zu Ordnungen

1 Tarsus des Pedipalps mit einem Paar terminalen Klauen; Opisthosoma mit 4 Paaren von dorsolateralen Stigmen; Peritremen fehlen; quere Suturen teilen Opisthosoma in 12 ’Segmenten’; Lyrifissuren vorhanden; Propodosoma mit 2 oder 3 Paaren von Ocellen; mehr als 7 Paaren von hypostomale Setae; Basis des Tritosternum geteilt. Sehr grosse, primitive Arten, die Sironidae Weberknechte ähneln. In Europa nur in Mediterraneum. → Opilioacarida
Tarsus des Pedipalps ohne terminale Klauen → 2


2 Hypostoma mit zurückgebogene Zähne; Idiosoma mit einem Paar Stigmen hinten vierten Coxen oder dorsolateral zu Coxen II-III, beide Stigmen normelerweise in einer Platte; Peritremen nie verlängt; Tarsus I mit einerm dorsalen Gruben-ähnlichen sensorischen Organ. Mittelgrosse bis grosse Arten. → Ixodida
Hypostoma ohne zurückgebogene Zähne; wenn Stigmen dorsolateral zu Coxen II-III sind, dann mit verlängten Peritremen; sensorische Grubenorgane auf Tarsus I fehlen oder simpel. → 3


3 Stigmen dorsolateral zu Coxen II-IV, meistens mit verlängten Peritremen; zackenartige Seta oder Apotele auf innerem basalem Rand des Pedipalp-Tarsus; Tritosternum meistens veorhanden. → 4
Stigmen nicht dorsolateral zu Coxen, assoziiert mit Gnathosoma, Cheliceren, Acetabula, Beine oder nicht vorhanden; Apotele des Pedipalps und Tritosternum fehlt. → 5


4 Hypostoma (venter von Gnathosoma) mit 4 Paaren von Setae, Epistoma (Tectum) und Tritosternum normalerweise vorhanden; Tritosternum mit Lacinia oder Laciniae; Analdecke mit Setae oder nackt. Sehr kleine, kleine bis mittelgrosse unf grosse Arten. → Mesostigmata
Hypostoma mit 4 Paaren von Setae; Tectum und Tritosternum reduziert oder fehlt; Laciniae klein oder fehlen; Analdecke mit vielen Setae; Pedipalp mit 2 oder 3 subterminalen zackenartigen Klauen; Ocelli fehlen. Nur in Australien, Süd-Asien und Süd-Amerika. In Europa vielleicht in tropischen Gewächshäuser, bisher nicht gefunden. Grosse Arten. → Holothyrida


5 Pedipalpen klein, zweigliedrig, normelerweise zu Seiten des Infracapitulums zugepresst; Stigmen und Tracheen fehlen; Cheliceren chelate or modifiziert-chelate; Idiosoma nie mit übergreifenden Skleriten, nie vermiform; Trichobothrien fehlen. Kleine oder sehr kleine, mikroskopische Arten. → Astigmata
Pedipalp auffälig, mit 3-5 Glieder, wenn klein und mit wenigeren Glieder, dann Idiosoma mit übergreifenden Skleriten oder vermiform; respiratorisches System normelerweise vorhanden; Idiosoma meist mit Trichobothrien; Stigmen assoziiert mit Gnathosoma oder mit Acetabulae der Beine; Cheliceren chelate oder modifiziert, Hakenartig. → 6


6 Gnathosoma mit auffäligen Rutellen; Cheliceren meistens chelate-dentate; ein Paar von propodosomale Trichobothrien (Pseudostigmen) fast immer vorhanden, mit einem Sensillum, das von einer kegelförmiger Bedrückung entspringt; Pedipalpen simpel, mit 3-5 Segmenten; adulte Tiere normelerweise stark sklerotiziert, gepanzert; mit Grat-, Platten- oder Flügel-ähnlichen Ausweitungen des Propodosoma und Hysterosoma. Trachea-System fehlt oder öffnen sich an Acetabulen auf Bein I und II, oder es gibt Brachytracheen (kürze Tracheen) auf Bein I und III, oder Tracheen öffnen sich zu Bothridien. Kleine bis mittelgrosse Arten. → Oribatida
Gnathosoma selten mit Rutella; Cheliceren selten chelate-dentate; Pedipalpen variabel: simpel, klauenartig oder raptorial; Tracheen, wenn vorhanden, öffnen sich in Stigmen bei Basis der Cheliceren oder bei Propodosoma; Peritremen variabel; meist schwach sklerotinisiert; Grat- oder Flügel-ähnlichen Ausweitungen des Idiosoma nicht vorhanden. Körper manchmal vermiform, mit nur 2 Beinpaare. Mikroskopische, kleine und mittelgrosse Arten. → Prostigmata
(Woolley 1988)

Quellen

  • Walter DE & Proctor HC (1999): Mites: Ecology, Evolution and Behaviour. University of NSW Press, Sydney and CABI, Wallingford. ISBN 0-86840-529-9.
  • Woolley TA (1988): Acarology - Mites and Human Welfare. John Wiley and Sons. ISBN 0-471-04168-8, 484 S.