Zoropsis

Aus Wiki der Arachnologischen Gesellschaft e. V.
Zur Navigation springenZur Suche springen
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.
Zoropsis Simon, 1878
Echte Kräuseljagdspinnen
Zoropsis spinimana gast.jpg
Zoropsis spinimana, Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Zoropsidae (Kräuseljagdspinnen)
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidergen:01774

Typusart: Zoropsis spinimana (Simon, 1878)

Zoropsis ist eine Gattung der Kräuseljagdspinnen (Zoropsidae) und besteht weltweit aus etwa 15 Arten (Stand 2010).

Merkmale

Mittelgroße bis große Spinnen (Körperlänge 15 bis 30 mm).

Die Arten der Gattung Zoropsis sind cribellat und entelegyn. Sie sehen auf den ersten Blick Wolfspinnen etwas ähnlich.

Das Prosoma ist länglich oval und flach. Die Kopfregion ist relativ breit. Die 8 Augen sind – ähnlich wie bei den Wolf- oder Jagdspinnen – in drei Reihen angeordnet (4–2–2). Die hinteren Mittel- und Seitenaugen sind etwas größer als die Vorderaugen.

Das Opisthosoma ist ebenfalls länglich oval und relativ flach.

Die Beine sind lang und kräftig. Die vorderen beiden Beinpaare sind moderat verlängert und besitzen an den Unterseiten der Tibien und Metatarsi jeweils zwei Reihen kräftiger ausklappbarer Fangstacheln. Die Füße aller Beine tragen gut entwickelte Fußspitzen-Scopula, die es den Zoropsis-Arten ermöglichen an allen glatten Oberflächen emporzuklettern.

Die Chelizeren sind kräftig entwickelt aber unauffällig.

Zoropsis-Arten sind gelbbraun bis graubraun gefärbt und mehr oder weniger kontrastreich dunkel gezeichnet.

Lebensweise

Zoropsis-Arten sind dämmerungs- bzw. nachtaktive Jäger, die kein Fangnetz bauen. Die Beute wird über Lufterschütterungen schon aus einiger Entfernung wahrgenommen. Es erfolgt eine langsame Zuwendung und die Vorderbeine werden erhoben und etwas zurückgezogen. Der Angriff erfolgt mit einer blitzartigen Raffbewegung der Vorderbeine.

Das Gift wirkt bei Insekten sehr schnell. Die Beute wird mit den Chelizeren stark zerkaut.

Fortpflanzung

Die Weibchen bauen zur Eiablage unter Felsvorsprüngen, unter Steinen oder Rinde einen runden bis eiförmigen, etwas abgeflachten Kokon, der mit einem einige Zentimeter durchmessenden cribellaten Gespinst umgeben wird. Die Mutter bleibt auf dem Kokon sitzen, bis die Jungen geschlüpft sind.

Eine ausführliche Beschreibung der Fortpflanzung und Entwicklung ist bei Zoropsis rufipes nachzulesen.

Lebensraum

verschiedene trockene Orte, offene Landschaften wie Garigue, Felsen und Geröll aber auch Kiefernwälder und Häuser. Zoropsis spinimana lebt in Mitteleuropa in Häusern.

Arten und Verbreitung

In Europa und im Maghreb kommen nach Datenlage dieses Wikis 9 Arten der Gattung Zoropsis vor.[A]

NameNOSEFIIEGBGB-NIRDKDENLBELUPLLTLVEECHATLICZSKHU
Foto vorhanden Zoropsis rufipes    (×)  (×)             
Foto vorhanden Zoropsis spinimana    ×  ×××××   ×× ×××
NamePTESES-IBADFRFRHITIT82IT88ROBGBASIHRMEMKRSKVALGRGR-M
Kein Foto vorhanden Zoropsis bilineata  ×                  
Kein Foto vorhanden Zoropsis lutea          ×  ×     ××
Foto vorhanden Zoropsis media××  × × ×            
Foto vorhanden Zoropsis oertzeni      ×      ×    ×× 
Foto vorhanden Zoropsis spinimana××× ××××× × ××  × ×  
NameUABYMDRU-KGDRU-RUWRU-RUCRU-RUERU-RUNRU-RUSTR-EURTR-ASICYAMAZGEMADZTNLYEGMT
Kein Foto vorhanden Zoropsis albertisi                ××   
Kein Foto vorhanden Zoropsis beccarii          ×          
Kein Foto vorhanden Zoropsis bilineata               ××    
Kein Foto vorhanden Zoropsis lutea×         ××         
Foto vorhanden Zoropsis media               ×××   
Foto vorhanden Zoropsis oertzeni          ×          
Foto vorhanden Zoropsis spinimana× ×     × ×   ××××× ×
Kein Foto vorhanden Zoropsis thaleri          ×          

Legende/Legend & Features

? Checkliste nicht verfügbar No checklist available
× Art nachgewiesen.
Link gibt Nachweisreferenz an.
Species documented.
Link shows literature reference.
(×) Art nachgewiesen, aber nicht etabliert.
Link gibt Nachweisreferenz an.
Species documented, but not established.
Link shows literature reference.
Art aus der Liste gestrichen.
Link gibt Nachweisreferenz an.
Species removed from list.
Link shows literature reference.
  Checkliste enthält Art nicht Checklist consulted, but species not found
Hinweise zur Nutzung der Tabellen:
Die Spalten können durch Anklicken des Landeskürzels markiert werden. Durch einen zweiten Klick wird diese Markierung wieder gelöscht.
Durch Klicken auf ein Nachweiskreuz in der Tabelle wird die entsprechende Literaturreferenz angezeigt.

Weitere Arten

Auf den Kanaren einschließlich Madeira gibt es eine weitere Art: Zoropsis rufipes (Thaler & Knoflach 1998).

Determination

Hilfe zur Verwendung des Schlüssels gibt es hier.

1 Epigyne mit langem, schmalen Scapus, etwa 3 × so lang wie breit → 2
Epigyne mit breitem Scapus, etwa so lang wie breit → 3
2 Seitenränder der Epigynengrube etwa parallelseitig mit leichten Ausbuchtungen. Prosoma mit dunklen Längsbändern. Opisthosoma mit dunklem Herzmal. Nördlichste Art, Verbreitungsgebiet ganz Europa ohne Nordeuropa. → Zoropsis spinimana
Seitenränder der Epigynengrube bilden eine Raute. Prosoma ohne durchgehende Längsbänder. Opisthosoma ohne dunkles Herzmal (dunkle Längsflecken umranden den Herzbereich). Südosteuropäische Art. Verbreitungsgebiet in den Adria-Ländern → Zoropsis oertzeni
–– Weitere Art in der Gruppe. Epigyne ähnlich der von Z. spinimana. Verbreitungsgebiet: Balearen, Marokko, Algerien → Zoropsis bilineata


3 Scapus der Epigyne vorne mit deutlich abgesetzten „Seitenflügeln“. Verbreitung: Kanaren und Madeira → Zoropsis rufipes
Scapus der Epigyne vorne verbreitert, jedoch ohne deutlich abgesetzte „Flügel“ → 4
4 Scapus überragt Epigynen-Hinterrand. Seitentaschen der Epigyne kürzer als Scapus. → Zoropsis media
Scapus endet vor Epigynen-Hinterrand. Seitentaschen der Epigyne etwa so lang wie breiter Teil des Scapus. → Zoropsis lutea

Quellen

Quellen der Nachweise