Tmarus piger

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Tmarus piger (Walckenaer, 1802)
Astkrabbenspinne
Tmarus-piger Ungarn-Buekk 09-05 03.jpg
Weibchen (Ungarn, Buekk)
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Thomisidae (Krabbenspinnen)
Gattung: Tmarus (Astkrabbenspinnen)
Reifezeit (Bellmann 2010)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:031684
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten VU
[CZ] Tschechien VU
[CZ] Oberschlesien ?
[D] Deutschlandmh=?=*
[D] Brandenburg 1
[D] Baden-Württemberg V
[D] Bayern 3
[D] Bayern SL 3
[D] Nordrhein-Westfalenss=?=*
[D] Sachsen 3
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz ?
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 5–6,0 mm, Männchen 3,5–4,0 mm (Roberts 1996).

Prosoma mittig gelbbraun, an den Seiten verdunkelt, schwarzbraun. Clypeus mit starker Neigung. Opisthosoma kaudal ausgezogen und seitlich keilförmig abgeplattet (Heimer & Nentwig 1991), dorsal grau und an den Seiten schwarzbraun. Ventral graubraun mit einem dunkelbraunen Band von den Genitalien bis zu den Spinnwarzen. Ingesamt jedoch sehr farbvariabel, mitunter ganzheitlich schwarzbraun oder gelbbraun. Männchen mit schwarzem Genitalbereich. (Ono 1977)

Beine mit undeutlichen braun-schwarzen Ringeln und kurzen Stacheln, die schwarzen Flecken entspringen (Heimer & Nentwig 1991).

Weibchen

Epigyne mit breiter Grube (Ono 1977).

Ähnliche Arten

Weitere ähnliche Arten der Gattung in Europa, in Deutschland ist Tmarus piger jedoch der bisher einzig nachgewiesene Vertreter der Gattung. Von den anderen Arten hauptsächlich genital zu unterscheiden.

Lebensraum

Waldgrasiges Unterholz und Waldlichtungen (Logunov & Gromov 2012). Auf Zweigen und Baumrinde (Heimer & Nentwig 1991).

Lebensweise

Tmarus piger sitzt in charakteristischer Weise auf dünnen Ästen. Dabei streckt sie die vorderen beiden Beinpaare gerade aus, während die hinteren die Unterlage umklammern. Dadurch erinnert der Hinterleib an einen alten Blattstrunk. (Roberts 1996)

Ameisen gehören anscheinend zum regelmäßigen Nahrungspektrum (Ono 1977) (siehe auch Bilder).

Verbreitung

Europa bis Asien (World Spider Catalog 2017).

In Deutschland mit disjunktem Nachweismuster. Ein größeres zusammenhängendes Nachweisgebiet besteht aus regelmäßigen Nachweisen im Saarland und Rheinland-Pfalz, mit einigen weiteren Nachweisen in Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Östlich liegt ein isoliertes, wesentlich kleineres Nachweisgebiet mit Funden im südlichen Brandenburg und nördlichen Sachsen. (Arachnologische Gesellschaft 2020)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Arachnologische Gesellschaft (2020): Atlas der Spinnentiere Europas.
  • Bellmann H (2010): Der Kosmos Spinnenführer: Über 400 Arten Europas. Kosmos. 1. Auflage. ISBN 3-440-10114-2, 429 S.
  • Heimer S & Nentwig W (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey. ISBN 3-489-53534-0, 543 S.
  • Logunov DV & Gromov AV (2012): Spiders of Kazakhstan. Siri Scientific Press, Manchester. 1. Auflage. ISBN 978-0-9567795-6-4, 232 S.
  • Ono H (1977): Thomisidae aus Japan: das Genus Tmarus Simon (Arachnida: Araneae). Acta Arachnologica 27 (Special number), S. 61–84.
  • Roberts MJ (1996): Collins Field Guide. Spiders of Britain and Northern Europe. HarperCollins Publishers Ltd.. ISBN 0-00-219981-5, 383 S.
  • World Spider Catalog (2017): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 18.5, abgerufen am 2017-11-20, doi:10.24436/2.

Quellen der Nachweise