Schizomida: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wiki der Arachnologischen Gesellschaft e. V.
Zur Navigation springenZur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
{{Infobox Ordnung
__NOTOC__{{Infobox Ordnung
|autor=
|autor=Petrunkevitch
|jahr=
|jahr=1945
|bild=Stenochrus-cf-portoricensis Bot-Garten-Jena 12-02 07.jpg
|bild=Stenochrus-cf-portoricensis Bot-Garten-Jena 12-02 07.jpg
|bildtext=''Stenochrus cf.portoricensis'', Hubbardiidae
|bildtext=''Stenochrus'' cf. ''portoricensis'', Hubbardiidae
}}
}}


__NOTOC__
Die '''Zwerggeißelskorpione''' (Schizomida) sind eine Ordnung der Spinnentiere (Arachnida). In der Vergangenheit wurden sie als Unterordnung der Geißelskorpione (Uropygi) betrachtet, denen sie verwandtschaftlich sehr nahe steht.
 
Die '''Zwerggeißelskorpione''' (Schizomida) sind eine Ordnung der Spinnentiere (Arachnida). In der Vergangenheit wurden sie als Unterordnung der Geißelskorpione (Uropygi) betrachtet, denen sie verwandschaftlich sehr nahe steht.


2005 waren mehr als 230 Arten bekannt. Drei Arten wurden in Europa in verschiedenen Tropenhäusern nachgewiesen.
2005 waren mehr als 230 Arten bekannt. Drei Arten wurden in Europa in verschiedenen Tropenhäusern nachgewiesen.


==Merkmale==
==Merkmale==
Zwerggeißelskorpione werden in der Regel 3 bis 5 mm lang. Die größten Arten werden in Höhlen gefunden und können bin 15 mm lang werden.
Zwerggeißelskorpione werden in der Regel 3 bis 5 mm lang. Die größten Arten werden in Höhlen gefunden und können bis 15 mm lang werden.


Der Körperbau ist schmal und schlank. Pro- und Opisthosoma sind nicht durch einen dünnen Stil getrennt, sondern breit miteinander verwachsen. Das Prosoma besteht dorsal aus dem großen anterioren Propeltidium und zwei dahinter angeordneten freien Tergiten der Segmente 5 und 6. Augen fehlen.
Der Körperbau ist schmal und schlank. Pro- und Opisthosoma sind nicht durch einen dünnen Stiel getrennt, sondern breit miteinander verwachsen. Das Prosoma besteht dorsal aus dem großen anterioren Propeltidium und zwei dahinter angeordneten freien Tergiten der Segmente 5 und 6. Augen fehlen.


Das Opisthosoma ist gegliedert und besitzt einen kurzen schwanzartigen Fortsatz (Flagellum), welches aus höchstens drei Segmenten besteht.
Das Opisthosoma ist gegliedert und besitzt einen kurzen schwanzartigen Fortsatz (Flagellum), welches aus höchstens drei Segmenten besteht.
Zeile 21: Zeile 19:
Die Cheliceren sind zweigliedrig und tragen einen beweglichen Scherenfinger. Sie werden horizontal getragen.
Die Cheliceren sind zweigliedrig und tragen einen beweglichen Scherenfinger. Sie werden horizontal getragen.


Die Pediplapen dienen als Greifwerkzeuge, sind aber laufbeiartig ausgebildet und kaum modifiziert. Ihre Bewegungsebene ist vertikal.
Die Pedipalpen dienen als Greifwerkzeuge, sind aber laufbeinartig ausgebildet und kaum modifiziert. Ihre Bewegungsebene ist vertikal.


Das 1. Beinpaar ist dünn und lang und wird antennenartig als Tastorgan eingesetzt. Die hinteren drei Beinpaare dienen der Fortbewegung.
Das 1. Beinpaar ist dünn und lang und wird antennenartig als Tastorgan eingesetzt. Die hinteren drei Beinpaare dienen der Fortbewegung.


==Lebensraum==
==Lebensraum==
Feuchte Laub- und Bodenschichten der und Höhlen.
Feuchte Laub- und Bodenschichten und Höhlen.


==Lebensweise==
==Lebensweise==
Zeile 33: Zeile 31:


===Fortpflanzung===
===Fortpflanzung===
 
{{Lücke}}


==Verbreitung==
==Verbreitung==
Die Ordnung ist in den Tropen und Subtropen der gesamten Erde verbreitet. Drei Arten wurden (wahrscheinlich mit Pflanzen und Bodenmaterial) auch nach Europa verschleppt und haben sich in Tropenhäusern verschiedenen botanischer Gärten angesiedelt.
Die Ordnung ist in den Tropen und Subtropen der gesamten Erde verbreitet. Drei Arten wurden (wahrscheinlich mit Pflanzen und Bodenmaterial) auch nach Europa verschleppt und haben sich in Tropenhäusern verschiedener botanischer Gärten angesiedelt.


==Bilder==
==Bilder==
Zeile 45: Zeile 43:
Datei:Stenochrus-cf-portoricensis Bot-Garten-Jena 12-02 02.jpg|Botanischer Garten Jena
Datei:Stenochrus-cf-portoricensis Bot-Garten-Jena 12-02 02.jpg|Botanischer Garten Jena
</gallery>
</gallery>
==Quellen==
==Quellen==
<references/>
<references/>

Version vom 11. Februar 2012, 20:14 Uhr

Schizomida Petrunkevitch, 1945
Zwerggeißelskorpione
Stenochrus-cf-portoricensis Bot-Garten-Jena 12-02 07.jpg
Stenochrus cf. portoricensis, Hubbardiidae
Systematik
Klasse: Arachnida (Spinnentiere)

Die Zwerggeißelskorpione (Schizomida) sind eine Ordnung der Spinnentiere (Arachnida). In der Vergangenheit wurden sie als Unterordnung der Geißelskorpione (Uropygi) betrachtet, denen sie verwandtschaftlich sehr nahe steht.

2005 waren mehr als 230 Arten bekannt. Drei Arten wurden in Europa in verschiedenen Tropenhäusern nachgewiesen.

Merkmale

Zwerggeißelskorpione werden in der Regel 3 bis 5 mm lang. Die größten Arten werden in Höhlen gefunden und können bis 15 mm lang werden.

Der Körperbau ist schmal und schlank. Pro- und Opisthosoma sind nicht durch einen dünnen Stiel getrennt, sondern breit miteinander verwachsen. Das Prosoma besteht dorsal aus dem großen anterioren Propeltidium und zwei dahinter angeordneten freien Tergiten der Segmente 5 und 6. Augen fehlen.

Das Opisthosoma ist gegliedert und besitzt einen kurzen schwanzartigen Fortsatz (Flagellum), welches aus höchstens drei Segmenten besteht.

Die Cheliceren sind zweigliedrig und tragen einen beweglichen Scherenfinger. Sie werden horizontal getragen.

Die Pedipalpen dienen als Greifwerkzeuge, sind aber laufbeinartig ausgebildet und kaum modifiziert. Ihre Bewegungsebene ist vertikal.

Das 1. Beinpaar ist dünn und lang und wird antennenartig als Tastorgan eingesetzt. Die hinteren drei Beinpaare dienen der Fortbewegung.

Lebensraum

Feuchte Laub- und Bodenschichten und Höhlen.

Lebensweise

Ernährung

Zwerggeißelskorpione ernähren sich von Collembolen, Zwergfüßern (Symphyla) und anderen kleinen Gliederfüßern.

Fortpflanzung

Verbreitung

Die Ordnung ist in den Tropen und Subtropen der gesamten Erde verbreitet. Drei Arten wurden (wahrscheinlich mit Pflanzen und Bodenmaterial) auch nach Europa verschleppt und haben sich in Tropenhäusern verschiedener botanischer Gärten angesiedelt.

Bilder

Quellen