Pseudoscorpiones: Unterschied zwischen den Versionen

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****Familie [[Chernetidae]]
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****Familie [[Withiidae]]
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***Überfamilie Garypoidea
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****Familie [[Geogarypidae]]
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****Familie [[Larcidae]]
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***Überfamilie Olpioidea
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==Quellen==
 
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Version vom 5. Dezember 2010, 21:46 Uhr

Pseudoscorpiones de Geer, 1778
Pseudoskorpione
Neobisium sp IMG 0705bepr (Medium) Oertel.JPG
Neobisium sp.
Systematik
Klasse: Arachnida (Spinnentiere)


Pseudoscorpiones ist eine Ordnung der Klasse Arachnida. Weltweit kommen 1100 Arten vor. Die größte Art ist Garypus giganteus, welche 7 mm lang wird. (Kaestner 1956)

Sie werden im deutschen Sprachraum Pseudoskorpione oder auch Afterskorpione genannt. (Kaestner 1956)

Anatomie

Pseudoscorpiones sind sehr kleine Tiere. Sie haben eine durchschnittliche Körperlänge von 2 bis 4 mm, die kleinste Arten sind kleiner als 1 mm. (Kaestner 1956) Vertreter der Ordnung ähneln sich an den Skorpionen, besitzen aber weder Schwanz noch Endstachel. Das Körper ist zu Prosoma (oder Cephalothorax) und Opisthosoma (Adbdomen) geteilt, die breit zueinander verbindet sind. Das Prosoma ist oben von den Carapax bedeckt, das nicht geteilt ist, jedoch die Unterseite des Cephalothorax zeigt deutliches Segmentation. Opisthosoma ist zu 11 oder 12 Glieder geteilt. Pseudoskorpionen haben scherenähnlichen Pedipalpen, die oft auch Giftdrüsen bären. Die Cheliceren besitzen oft Spinndrüsen. Pseudoskorpione haben 4 Laufbeinpaare. (Parker 1982)

→ siehe auch Hauptartikel Anatomie der Pseudoskorpione

Biologie

Meiste Arten sind getrenntgeschlechtig. Das Männchen legt die Spermzellen in einem Spermatophor und das Weibchen nimmt das auf. Alle bekannte Arten sind Raubtiere. Manche Arten haften gelgentlich an Insekten an (vor allem die trächtige Weibchen) und lassen sich so transportieren (Phorese). (Parker 1982)

Lebensweise

Pseudoscorpiones leben allem in der Streu, in Bodenlücken, unter Baumrinde, in Kompost- und Heuhaufen, in Höhlen, kommen aber auch synanthrop vor. (Blick & Muster 2003) Einige Arten sind auf Merresküste heimisch, sind aber nicht wirklich aquatil. (Parker 1982)

Verbreitung

Die Ordnung ist weltweit verbreitet (auf dem Antarktischen Festland nicht, aber zwei Arten sind von den französischen subantarktischen Inseln bekannt). (Parker 1982)

Systematik

Die in Europa heimische Familien gehören zu den folgenden taxonomischen Kategorien: (Parker 1982) (Harvey 2009)

Quellen