Neottiura bimaculata

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Version vom 11. Oktober 2012, 21:58 Uhr von Tobias Bauer (Diskussion | Beiträge) (Mehr Infos, genauere Beschreibung)
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Neottiura bimaculata (Linnaeus, 1767)
Weißband-Nesthüterin
Neottiura bimaculata f.JPG
Weibchen mit Kokon
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Theridiidae (Kugelspinnen)
Gattung: Neottiura (Nesthüterinnen)
Reifezeit (Bellmann 2010)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:007852
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten NT
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlinh===*
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.h=(↓) *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalensh===*
[D] Schleswig-Holsteinsh===*
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Neottiura bimaculata bimaculata
  • Theridion bimaculata
  • Theridion bimaculatum
  • Theridium bimaculatum

Merkmale

Körpergröße: Weibchen werden 2,5 bis 3,25 mm groß, Männchen 2,5 bis 3 mm (Locket & Millidge 1953).

Prosoma oft einheitlich hellbraun, mitunter mit angedeuteter Radiärzeichnung. Ebenso ist der cephale Bereich vor den Augen manchmal verdunkelt, dieses Element kann sich auf ein nach hinten reichendes Medianband ausweiten, welches in der Mitte eingeschnürt. Mittig wird es von zwei helleren Bereichen gesäumt. Augenregion bei den Männchen erhöht, mit zwei langen Haaren zwischen den Medianaugen (Le Peru 2011). Sternum in der Regel dunkel, mitunter mittig aufgehellt.

Opisthosoma beim Weibchen rundlich, beim Männchen zylindrisch. Rotbraune Grundfarbe mit cremefarbenen, nach hinten schmäler werdenden Längsband. Dieses kann auch beinahe auf die gesamte Dorsalfläche ausgeweitet sein. Bei den Männchen fehlt es meist (Le Peru 2011).

Beine einheitlich hellgelb (Locket & Millidge 1953). An der Basis des Femur der hinteren Beine hat das Männchen einen kräftigen, nach hinten weisenden Sporn (Le Peru 2011).

Pedipalpus mit auffälliger Apophyse und Dorn am Cymbium (Locket & Millidge 1953). Der gesamte Bulbus ist sehr lang und wuchtig.

Die Epigyne wölbt sich stark nach oben und ist besonders in Lateralansicht charakteristisch (Le Peru 2011).

Lebensraum

Euryök, daher in einer Vielzahl von Lebensräumen gefunden, z.B. in Wiesen und Getreidefelder, Gehölzen, Heideland, Dünen und Sümpfen. Auf Gras wie auch auf niedriger Vegetation und Büschen (Le Peru 2011).

Verbreitung

Holarktisch verbreitet (World Spider Catalog 2020).

In Deutschland überall sehr häufig nachgewiesen (Arachnologische Gesellschaft 2020).

Lebensweise

Das Weibchen trägt den Kokon an den Spinnwarzen mit sich und hält ihn mit einem Bein von Beinpaar IV (siehe Bilder). Der Kokon selbst ist rund und hat in der Regel 3 mm Durchmesser. Er enthält 20-50 blassgelbe Eier (Le Peru 2011).

Männchen halten den Pedipalpus in charakteristischer Weise vor sich, wenn sie flüchten (Locket & Millidge 1953).

Weitere Bilder


Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Arachnologische Gesellschaft (2020): Atlas der Spinnentiere Europas.
  • Bellmann H (2010): Der Kosmos Spinnenführer: Über 400 Arten Europas. Kosmos. 1. Auflage. ISBN 3-440-10114-2, 429 S.
  • Le Peru B (2011): The Spiders of Europe, a synthesis of data: Atypidae to Theridiidae. Mémoires de la Sociétés linnéenne de Lyon no. 2. 1 Auflage. ISBN 978-2-9531930-3-9, 523 S.
  • Locket GH & Millidge AF (1953): British Spiders Vol. II. Ray Society, 449 S.
  • World Spider Catalog (2020): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch, doi:10.24436/2.

Quellen der Nachweise