Nachweismethoden

Aus Wiki der Arachnologischen Gesellschaft e. V.
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Dieser Artikel behandelt das Auffinden und Erfassen (Sammeln) von Spinnentieren zum Zweck der Bestimmung und Erbringung von Nachweisen.

Zweck des Erfassens von Spinnentieren

In den meisten Fällen geschieht das Fangen von Spinnentieren im Rahmen von Artenerfassungsprogrammen oder ökologischen Untersuchungen. So gelten die Spinnen neben Käfern und einigen anderen Arthropodengruppen als gute Anzeiger für Biotopqualitäten, da sie eine überschaubare Gruppe sind und sich viele ökologische Spezialisten unter ihnen befinden. Spinnen werden aber auch z. B. für Tests von Pestiziden gefangen, um ihr Gift für die medizinische Forschung zu untersuchen oder um Zuchtexemplare für Hobbyzüchter zu gewinnen.

Nicht zuletzt gibt es eine große Gruppe von Menschen, die Spinnentiere einfach nur in ihren natürlichen Lebensräumen aufspüren wollen, um sie fotografieren oder beobachten zu können. Auch so, ohne die Entnahme von Tieren, können einige Arten nachgewiesen werden.

Rechtliche Bestimmungen

Auch wenn sie nicht wie bestimmte Säugetier- und Vogelarten im Fokus der Öffentlichkeit stehen, sind einige Spinnenarten in bestimmten Regionen äußerst selten und in ihrem Bestand bedroht. Der Gefährdungs- bzw. Schutzstatus der einzelnen Arten wird in den Artikeln – so weit bekannt – genannt.

Zur Zeit ist nur eine Spinnenart europaweit gesetzlich geschützt (Macrothele calpeiana). In Deutschland sind folgende fünf Spinnenarten besonders geschützt (Bundesministerium der Justiz 2005):

Davon stehen Arctosa cinerea, Dolomedes plantarius und Philaeus chrysops unter strengem Schutz. (Bundesministerium der Justiz 2005)

Geschützte Arten dürfen in keinem Fall ohne Ausnahmegenehmigung in ihrem Lebensraum gestört, entnommen oder gar getötet werden. Alle anderen Spinnenarten sind nur indirekt in Naturschutzgebieten geschützt. In diesen speziell gekennzeichneten Lebensräumen dürfen (ohne Ausnahmegenehmigung) keine Tier- und Pflanzenarten entnommen oder beeinträchtigt werden. (Bundesministerium der Justiz 2005)

Im Allgemeinen geht die Gefährdung einer Spinnenart viel stärker von der Veränderung beziehungsweise Zerstörung ihres Lebensraumes aus, als von der Entnahme einzelner oder gar vieler Exemplare. Das Vermehrungspotenzial der meisten Arten ist so groß, dass der Verlust einiger Individuen keine Rolle spielt.

Dennoch sollten Spinnentiere nicht ohne Sinn aus ihren Lebensräumen entnommen und getötet werden. Es sind Tiere mit einer ausgeprägten Sinneswahrnehmung und einem wichtigen Stellenwert innerhalb der Ökosysteme.

Verschiedene Methoden

Webspinnen und andere Spinnentiere besiedeln fast jedes Ökosystem auf unserer Erde und sind deshalb auch überall zu finden. Einige Arten, wie die großen Radnetzspinnen, bauen ihre Netze exponiert in Augenhöhe und sitzen in dessen Mitte, andere springen tagsüber auffällig herum oder verraten sich in den Morgenstunden durch ihre taubehängten Netze. Der größte Teil der Arten führt allerdings eine sehr viel verstecktere Lebensweise. Sie verbergen sich tagsüber unter Steinen oder Rinde, sind in ihrem Lebensraum ausgesprochen gut getarnt oder graben sich Erdröhren, in denen sie leben. Viele sehr kleine Linyphiidae leben in Substraten wie beispielsweise der Streu der Wälder, in Moospolstern oder unterhalb von Moospolstern und sind dem Betrachter wie auch Fressfeinden auf diese Weise weitgehend verborgen.

Verschiedene Arten haben ganz unterschiedliche Strategien entwickelt, sich unauffällig zu machen oder zu verstecken. Deshalb muss man auch verschiedene Nachweismethoden anwenden, um ein möglichst breites Spektrum an Arten zu erfassen.

Hilfmittel

Exhaustor zur Aufnahme sehr kleiner noch lebender Tiere in Zusammenhang mit unterschiedlichen Methoden obiger Liste.

Quellen