Meta menardi: Unterschied zwischen den Versionen

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Oftmals leben die Tiere in völliger Dunkelheit <ref name="Roberts 1995">{{lit roberts field}}</ref>. Sie legen ein auffallend kleines, selten mehr als 30&nbsp;cm messendes Radnetz mit stets unter 20, in manchen Fällen auch nur 8 Radien an <ref name="bellmann"/>.  
 
Oftmals leben die Tiere in völliger Dunkelheit <ref name="Roberts 1995">{{lit roberts field}}</ref>. Sie legen ein auffallend kleines, selten mehr als 30&nbsp;cm messendes Radnetz mit stets unter 20, in manchen Fällen auch nur 8 Radien an <ref name="bellmann"/>.  
  
''{{PAGENAME}}'' verlässt sich aber nicht nur auf ihr Netz, sondern fängt auch aktiv Beute, die sich auf den Felswänden in direkter Umgebung des Netzes befindet. Das erweitert ihr Futterspektrum enorm, u.a. um Nacktschnecken und Tausendfüßer. Wahrscheinlich ist dieses Verhalten eine Anpassung an die Seltenheit von fliegender Beute im Inneren von Höhlen. <ref name="Novak et. al.">{{Literatur
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''{{PAGENAME}}'' verlässt sich aber nicht nur auf ihr Netz, sondern fängt auch aktiv Beute, die sich auf den Felswänden in direkter Umgebung des Netzes befindet. Das erweitert ihr Futterspektrum enorm, u.a. um Nacktschnecken und Tausendfüßer. Wahrscheinlich ist dieses Verhalten eine Anpassung an die Seltenheit von fliegender Beute im Inneren von Höhlen.<ref name="Novak et. al.">{{Lit Novak et al 2010 Niche partitioning in orbweaving spiders Meta menardi and Metellina merianae}}</ref><ref name="Smithers">{{Lit Smithers 2005 The diet of the cave spider Meta menardi}}</ref>
|titel=Niche partitioning in orbweaving spiders ''Meta menardi'' and ''Metellina merianae'' (Tetragnathidae)
 
|autor=Novak T., T. Kvavc, M. Kuntner, A.E. Arnett, S. L. Delakorda, M. Perc & F. Janžekovič
 
|autor_zusatz=et. al.
 
|verlag=
 
|magazintitel=Acta Ocoelogica
 
|ausgabe=36
 
|auflage=
 
|jahr=2010
 
|isbn=
 
|seiten=522-529
 
|url=
 
|doi=
 
}}</ref> <ref name="Smithers">{{Literatur
 
|titel=The diet of the cave spider ''Meta menardi'' (Latreille 1804) (Araneae, Tetragnathidae)
 
|autor=Smithers P.
 
|verlag=
 
|magazintitel=The Journal of Arachnology
 
|ausgabe=33
 
|auflage=
 
|jahr=2005
 
|isbn=
 
|seiten=243-246
 
|url=http://www.americanarachnology.org/JoA_free/JoA_v33_n2/arac-033-02-0243.pdf
 
|doi=
 
}}</ref>
 
  
 
==Bilder==
 
==Bilder==

Version vom 10. Januar 2020, 23:46 Uhr

Meta menardi (Latreille, 1804)
Höhlenradnetzspinne, Höhlen-Kreuzspinne (Buchholz et al. 2010)
Meta menardi PF0606.JPG
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Tetragnathidae (Streckerspinnen)
Gattung: Meta (Höhlenradnetzspinnen)
Reifezeit (Bellmann 2001)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:013879
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten NT
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandh===*
[D] Berlinex 0
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.es<(↓) 1
[D] Niedersachsen 3
[D] Niedersachsen (H) 3
[D] Niedersachsen (T) 3
[D] Nordrhein-Westfalenmh===*
[D] Schleswig-Holsteines===R
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole ?
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *

Meta menardi war Spinne des Jahres 2012 (Hörweg 2011).

Merkmale

Körperlänge: Große Art. Weibchen erreichen 15 bis 17 mm, Männchen 11 bis 12 mm (Nentwig et al. 2012).

Das Prosoma ist rotbraun, Rand und Augenregion sind dunkler. Sternum und Chelizeren rotbraun, wie auch die Beine, die dunkel geringelt oder gefleckt sind. Opisthosoma gelblich, dorsal mit dunklen Querstreifen oder großen Flecken – lateral aber oft ganz schwarz. (Nentwig et al. 2012)

Weibchen

Epigyne: Der Vorderrand ist halbmondförmig. (Nentwig et al. 2012)

Männchen

Pedipalpen: Der Konduktor ist etwa rechtwinklig gebogen. Der dorsale Teil des Paracymbiums ist distal ebenso breit wie an der Basis.

Reifezeit

Die Angaben zur Reifezeit in der Literatur sind unterschiedlich. Der Bestimmungsschlüssel der Uni Bern gibt Frühjahr an, Bellmann (2001) und Roberts (1995) hingegen fast das gesamte Jahr. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Populationen aus Habitaten mit stärkerer Bindung an das Außenklima (Kellerschächte, Geröllspalten) noch einen stenochronen Entwicklungszyklus zeigen, während Populationen, die in tieferen Höhlen von Klimaschwankungen weitestgehend abgeschnitten sind, zu einem eurychronen Zyklus übergegangen sind.

Lebensraum

Fundort Kecskelyuk Höhle, Ungarn

Die Art lebt in Geröllspalten, Höhlen, Kellern und Brunnen (Nentwig et al. 2012). In Höhlen kann die Art in großer Anzahl auf engem Raum gefunden werden.

Verbreitung

Meta menardi ist in Europa verbreitet, möglicherweise bis nach Korea (World Spider Catalog 2015).

Lebensweise

Oftmals leben die Tiere in völliger Dunkelheit (Roberts 1996). Sie legen ein auffallend kleines, selten mehr als 30 cm messendes Radnetz mit stets unter 20, in manchen Fällen auch nur 8 Radien an (Bellmann 2001).

Meta menardi verlässt sich aber nicht nur auf ihr Netz, sondern fängt auch aktiv Beute, die sich auf den Felswänden in direkter Umgebung des Netzes befindet. Das erweitert ihr Futterspektrum enorm, u.a. um Nacktschnecken und Tausendfüßer. Wahrscheinlich ist dieses Verhalten eine Anpassung an die Seltenheit von fliegender Beute im Inneren von Höhlen. (Novak et al. 2010) (Smithers 2005)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Videos

Quellen

Quellen der Nachweise