Kokon

Aus Wiki der Arachnologischen Gesellschaft e. V.
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Ein Kokon (auch: Eikokon) ist ein Gespinst, das speziell zur Aufnahme der Eier von Webspinnen angefertigt wird.

Zweck

Der Kokon erfüllt mehrere Zwecke:

  • rein mechanisches Zusammenhalten der Eier
  • Schutz vor Umwelteinflüssen (Kälte, Regen, Austrocknen)
  • Schutz vor Fressfeinden

Die Eier verbleiben im Kokon bis zum Schlüpfen der Jungtiere. Diese verbleiben oft im Kokon bis nach der ersten oder zweiten Häutung. Teilweise dient der Kokon auch zur Überwinterung, d. h. die geschlüpften Jungtiere verbringen den Winter im Kokon und verlassen diesen erst im folgenden Frühling.

Formen

Die Formen von Kokons unterscheiden sich stark. Sie können mehr oder weniger rund sein (z. B. Lycosidae), linsenförmig, spezielle Befestigungsstrukturen haben (z. B. bei Ero sp. oder Argiope sp.), oder auch nur aus wenigen losen Fäden bestehen (z. B. bei Pholcus sp.).

Die Größe des Kokons schwankt ebenfalls stark von Art zu Art. Bei manchen hat der Kokon ein Vielfaches des Volumens der Spinne, bei anderen hat der Kokon nur einen Bruchteil der Größe der Mutter.

Komplexere Kokons bestehen aus einer Grundplatte, lockeren, isolierenden Fäden um die Eier, und festen, dicht gewebten Fäden der Außenhülle.

Kokonbau

Der Kokon wird von den Weibchen von Webspinnen während der Eiablage gesponnen. Die Eier werden im Kokon abgelegt und der Kokon dann verschlossen. Danach wird der Kokon entweder am Untergrund oder an Holz befestigt (z. B. bei Gnaphosidae, Salticidae), in der Vegetation oder im oder am Fangnetz befestigt (z. B. Araneidae, Theridiidae), im Unterschlupf des Weibchens bewacht (z. B. Cheiracanthium sp., Eresus sp.), oder das Weibchen trägt den Kokon herum (z. B. Lycosidae, Pholcidae, Scytodidae). Die Weibchen der entelegynen Spinnen verfügen zum Kokonbau spezialisierte Spinndrüsen. Ein Kokon wird in der Regel mit Hilfe mehrerer verschiedener Fadensorten gesponnen. Manche Arten tarnen den fertigen Kokon zusätzlich mit Erde und Pflanzenteilen (z. B. Agroeca sp.).

Bilder

Quellen

  • Foelix RF (1996): Biology of Spiders. Oxford Thieme. 2. Auflage. ISBN 0-19-509594-4, 330 S.