Nesticus cellulanus

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Nesticus cellulanus (Clerck, 1757)
Gefleckte Höhlenspinne
Nesticus-cellulanus Burgk-5436 11-04 01.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Nesticidae (Höhlenspinnen)
Gattung: Nesticus (Echte Höhlenspinnen)
Reifezeit (Bellmann 2010)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:006644
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten NT
[CZ] Tschechien ES
[D] Deutschlandh===*
[D] Berlins===*
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.ss== *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) G
[D] Nordrhein-Westfalenh===*
[D] Schleswig-Holsteinss===*
[NO] Norwegen LC
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Aranea cellularia
  • Linyphia crypticolens
  • Nesticus cellulanus cellulanus

Höhlentier des Jahres 2024 (Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e. V. 2023) und Spinne des Jahres 2024 (Hörweg 2023).

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 3,5–6,0 mm, Männchen 3,0–5,0 mm (Le Peru 2011).

Prosoma dorsal gelbbraun, mit einer dünnen dunklen Randung und einem dunklen Mittelband. Chelizeren mit drei Zähnen auf dem promarginalen (innenliegenden) Rand, dahinter etliche kleinere Erhöhungen. Zusätzlich sind auf den Chelizeren sieben langen gezähnten Borsten ausgeprägt. Opisthosoma fast rund und hell graugelb. In der Regel ist ein dunkles dorsales Muster ausgeprägt. Beine in der Farbe des Prosomas und in der Regel mit deutlicher Ringelung. (Le Peru 2011)

Die Pigmentierung dieser Art hängt anscheinend auch von der Belichtung des Lebensraumes ab. Bei Exemplaren, die in dauerhaft dunklen Lebensräumen leben, ist die Pigmentierung nur schwach bis gar nicht ausgeprägt (zusätzlich war das Tapetum der Augen reduziert). Bei Tieren aus zumindest zeitweise belichteten Habitaten ist die Zeichnung hingegen klar und kontrastreich. (Jäger 1998)

Weibchen

Epigyne: Der Ansatz des Mittelteils an der Epigastralfurche ist breit, die seitlichen Furchen laufen nach anterior aufeinander zu (Jäger 1998).

Ähnliche Arten

Die inzwischen ebenfalls in Deutschland nachgewiesene Kryptonesticus eremita kann nach Jäger (1998) über die Genitalien unterschieden werden. Verschiedene Autoren nennen die Stellung des Trichobothriums auf Metatarsus Ⅰ als Unterscheidungsmerkmal zwischen K. eremita und der hier behandelten Art. Messungen von Jäger ergaben jedoch, dass dieses Merkmal aufgrund von hoher Variabilität nicht als Unterscheidungsmerkmal zu verwenden ist.

Unterscheidungemerkmale für Weibchen

1 Epigynenmittelteil am posterioren Rand der Epigyne zu einem schmalen Steg verschmälert, nach anterior verlaufende Furchen divergieren → Kryptonesticus eremita
Epigynenmittelteil an der Epigastralfurche breit, nach anterior verlaufende Furchen konvergieren → Nesticus cellulanus

Quelle: (Jäger 1998)

Lebensraum

Dunkle und feuchte Habitate, z.B. in Höhlen, Minen, Kellern sowie in Sümpfen und hohlen Bäumen. In Wäldern unter Steinen und unter Moos (Le Peru 2011). Im urbanen Raum in gemauerten Schächten, Bachunterführungen und Kanalisation (Jäger 1998).

Verbreitung

Holarktisch (World Spider Catalog 2016).

Mit hoher Nachweisdichte in der Mitte und im Südwesten Deutschlands nachgewiesen (Arachnologische Gesellschaft 2020).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise