Gongylidiellum latebricola
Gongylidiellum latebricola (O. P.-Cambridge, 1871) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Schlankes Däumlingsspinnchen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Weibchen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Systematik | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ordnung: Araneae (Webspinnen) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Familie: Linyphiidae (Zwerg-/Baldachinspinnen) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gattung: Gongylidiellum (Däumlingsspinnchen) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Reifezeit (Nentwig et al. 2012) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Verbreitung in Europa[Quellen] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
etabliert, nicht etabliert, nicht betrachtet
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Weitere Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:010688 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gefährdung nach Roter Liste | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Gongylidiellum latebricola ist die Typusart der Gattung.
Merkmale
Körperlänge: Weibchen erreichen 1,3–1,9 mm, Männchen 1,3–1,6 mm (Roberts 1993).
Prosoma oval, größte Breite : Länge etwa 7 : 9. vorn stumpf gerundet (beim Männchen vorn mehr verschmälert); gelbbraun, in vereinzelten Fällen bis dunkelbraun, erhöhte Partie heller, netzartig genarbt, besonders stark nach dem Rande zu; Radiärstreifen noch zu erkennen. Profil: Kurzer Anstieg, dann fast waagerecht, leicht gebogen, schwache Senkung zu den HMA: Clypeus senkrecht, so lang wie das MA-Trapez. Einige lange Haare auf winzigen Höckern in der Mittellinie (und im Augenbereich). Augenstellung: Augen groß. HAR gerade, Augen gleich groß und gleich weit getrennt. Intervall der HMA = d oder etwas größer. VAR gerade, die VSA l 1/2 mal so groß wie die VMA. Sternum so lang wie breit, hinten gerade abgeschnitten, nicht so breit wie die Ⅳ. Coxen, gelbbraun, aber gleichmäßig schwarz bestäubt, netzartig gerunzelt. Coxen hell gelbbraun, Unterlippe dunkel, Gnathocoxen wie die Coxen gefärbt, mit einigen Haarwärzchen besetzt. Weiblicher Pedipalpus: gelbbraun, die beiden letzten Glieder braun. Endglied 1 1/2 Tibia-Länge, zuckerhutförmig. Chelizeren kräftig, so lang wie der Prosoma hoch und ebenso gefärbt, netzartig genarbt. Vorderer Klauenfurchenrand mit fünf Zähnen, 2 und 3 stark entwickelt und verschieden gerichtet, 4 und 5 noch kürzer als 1; hinterer Rand mit vier auf einer Leiste stehenden Zähnchen. Außenrand mit Stridulationsleisten, distal weit stehend, proximal eng gestellt. Beine (bei Männchen und Weibchen etwa gleich): 4127, kurz und kräftig gelbbraun (in einzelnen Fällen braun). Basis der Tibia aufgehellt, mitunter auch die Patella. Tibia Ⅰ und Ⅱ mit zwei Borsten: dünn 0,13—0,16: Tibia Ⅲ und Ⅳ mit einer Borste, auf Ⅳ weiter vorgerückt: 0,30—0,26. Becherhaar auf Metatarsus Ⅰ—Ⅲ 0,35 bis 0,40. Länge der Tarsen: 0,84—0,90. Metatarsus (beim Männchen Tarsus Ⅳ 0,70.Metatarsus). (Wiehle 1960) Wiehleformel: 2-2-1-1 (Roberts 1993). Opisthosoma gelbgrau bis schwarzgrau, auf der Unterseite die mittlere Längsfläche seitlich hell abgegrenzt. Spinnwarzen hell, gelblich. Decken der Buchlungen meist hell, mit Stridulationsrillen versehen, dementsprechend die Ⅳ Coxen mit einem Schrillzahn versehen. (Wiehle 1960)
Weibchen
Epigyne rotbraun, die die Einführungsöffnung begrenzende Chitinspange stärker chitinisiert (Wiehle 1960).
Männchen
In Form und Farbe dem Weibchen ähnlich. Unterschiedlich: Haarwärzchen der Gnathocoxen stärker ausgebildet. Chelizeren: Vorderer Rand mit fünf Zähnen, nur der zweite stärker entwickelt, 3 und 4 von der Größe des Anschlagzahns, 5 sehr klein. Hinterer Rand wie beim Weibchen mit vier Zähnchen. Auf der Vorderseite der netznarbigen Chelizeren eine größere Zahl kleiner Haarwärzchen, dazu — unweit der Klauenfurche — eine stärkere konische Erhöhung (zahnartig), unterhalb der Spitze mit einem Härchen, an der Einlenkung der Klaue ein etwas niedrigerer Haarhöcker. Pedipalpus: Braun, die beiden letzten Glieder dunkler. Tibia dorsal mit der langen Hauptapophyse, senkrecht aus dem Körper der Tibia entspringend, aber nach kurzer Strecke knieartig umgebogen und nun schräg nach oben und vorn gerichtet, von oben betrachtet geschwungen gebogen. Tibia außerdem außen und innen je mit einer gerundeten schuppenförmigen Apophyse des vorderen Randes. Paracymbium mit breitem flachen Endast. Embolus an der Basis mit einer nadelförmigen Bildung, mit einem breiten Konduktor und einem häutigen Protektor; auf der Innenseite des Pedipalpuss eine ausgedehnte Stützlamelle sichtbar. (Wiehle 1960)
Beschreibung des Linyphiiden-Schlüssels der Uni Bern
Prosoma: Längenklasse 0,6–0,8 mm, unauffällig, Fovea deutlich als Einkerbung erkennbar. Augen: HAR gerade, VMA deutlich kleiner als Seitenaugen. Chelizeren: Zähne auf dem vorderen Falzrand nicht auffallend groß, ohne auffällige Strukturen auf dem Chelizerengrundglied, Gnathocoxen unauffällig. Sternum glatt, nach hinten verlängert. Beine: Länge des Femurs Ⅰ kleiner als die des Prosomas, Femur Ⅰ ohne dorsale und prolaterale Borsten, ohne prolaterale Borsten auf Tibia Ⅰ, Metatarsus Ⅳ dorsal ohne Trichobothrium, Metatarsus Ⅰ ohne dorsale Borsten, Tibia Ⅳ mit einer dorsalen Borste. Anzahl dorsaler Borsten auf Tibia Ⅰ–Ⅳ (Wiehleformel): 2-2-1-1., Tibia Ⅰ–Ⅱ ventral ohne Stacheln. Opisthosoma einfarbig, unauffällig. (Stäubli 2013)
Weibchen
Pedipalpen: Kralle nicht/undeutlich vorhanden. Beine: Lage des Tm Ⅰ in Klassen: 0,40–0,49 mm. Epigyne mit Mittelplatte/Mittelsteg, flach, Vulvenstrukturen (z. Bsp. Rezeptacula) deutlich durchscheinend. (Stäubli 2013)
Männchen
Kopfregion unauffällig. Pedipalpen: Femur und Patella unauffällig, Tibia mit einfacher Apophyse, Cymbium: Rand unregelmäßig, mit Einbuchtungen/Ausbuchtungen, Paracymbium einfach, Längs- und Querast des Paracymbiums ohne Zähne, Embolus unauffällig, ohne Lamella characteristica. Beine: Lage des Tm Ⅰ in Klassen: 0,30–0,39 mm. (Stäubli 2013)
Lebensraum
Lebt in trockeneren Laub- und Nadelwäldern (Platen & von Broen 2005). Besonders in allen Bereichen des Moores, aber auch in Heiden, Dünen und Halbtrockenrasen, vereinzelt auf Äckern; hemihygrophil (Reinke & Irmler 1994).
Lebensweise
Die Reifezeit ist auf das Sommerhalbjahr beschränkt und erreicht im Juli ihren Höhepunkt (Wiehle 1960).
Ähnliche Arten
Gongylidiellum vivum und Gongylidiellum murcidum (Roberts 1993).
Verbreitung
Europa (World Spider Catalog 2015).
Bilder
Weblinks
Nachweis- und Verbreitungskarten
- Arachnologische Gesellschaft (2020): Atlas der Spinnentiere Europas.
- Tutelaers P (2024): Benelux spider distribution maps.
- Muséum national d’Histoire naturelle [Ed.] (2003–2019): Inventaire National du Patrimoine Naturel (https://inpn.mnhn.fr) (Nachweiskarten Frankreichs).
- Harvey P [Koord.] (2014): Spider and Harvestman Recording Scheme. British Arachnological Society.
- Czech Arachnological Society (2015): Distribution Maps of Arachnids in Czechia. Online at: www.arachnology.cz.
- Lissner J & Scharff N: Danish Spiders/Nachweiskarten Dänemarks.
- Koponen S, Pajunen T & Fritzén NR (2013): Atlas of the Araneae of Finland – Finnish Expert Group on Araneae.: Nachweise von Gongylidiellum latebricola (PDF)
- Dimitrov D, Indzhov S (2021): Spiders (Araneae) of Balkan Peninsula. online at http://balkan-spiders.com. Version 2021..
Weitere Links
- Beschreibung von Gongylidiellum latebricola in „araneae - Spiders of Europe”
- Bilder von Gongylidiellum latebricola auf den Seiten von Pierre Oger auf Piwigo.com
- Barcode of Life – Bold Systems: PUBLIC DATA PORTAL - RECORD LIST
- Barcode of Life – Taxonomy Browser
- Gongylidiellum latebricola im World Spider Catalog
Quellen
- Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2012): Spinnen Europas. Version 01.2012. Online https://www.araneae.nmbe.ch, doi:10.24436/1.
- Platen R & von Broen B (2005): Gesamtartenliste und Rote Liste der Webspinnen und Weberknechte (Arachnida: Araneae, Opiliones) des Landes Berlin. Der Landesbeauftragte für Naturschutz und Landschaftspflege/Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (Hrsg.): Rote Listen der gefährdeten Pflanzen und Tiere von Berlin., 79 S.
- Reinke HD & Irmler U (1994): Die Spinnenfauna (Araneae) Schleswig-Holsteins am Boden und in bodennaher Vegetation. Faun.-Ökol. Mitt. Supplement 17, S. 1–147, ISSN 0430-1285.
- Roberts MJ (1993): The Spiders Of Great Britain And Ireland, Volume 2. Linyphiidae and Check List. Harley Books. ISBN 978-0946589463, 204 S.
- Stäubli A (2013): Interaktiver Schlüssel zur Familie Linyphiidae. Universität Bern Version Mai 2013, 1 S.
- Wiehle H (1960): Die Tierwelt Deutschands und der angrenzenden Meeresteile, 47. Teil Spinnentiere oder Arachnoidea XI: Micryphandidae — Zwergspinnen. Gustav Fischer Verlag, Jena, 620 S.
- World Spider Catalog (2015): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 16.5, abgerufen am 2015-09-16, doi:10.24436/2.
Quellen der Nachweise
- Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2020): Spinnen Europas. Online https://www.araneae.nmbe.ch (automatisch synchronisiert), doi:10.24436/1.