Ero

Aus Wiki der Arachnologischen Gesellschaft e. V.
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Ero C. L. Koch, 1836
Buckelspinnenfresser
Aphana cf Weimar 07-06 01.jpg
Ero aphana, Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Mimetidae (Spinnenfresser)
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidergen:03318

Die Gattung Ero (Familie Mimetidae, Spinnenfresser) ist in Mitteleuropa mit 4 Arten vertreten, die alle auch in Deutschland gefunden werden.

Beschreibung

Die Ero-Arten haben einen kugelspinnenähnlichen Körperbau. Das Opisthosoma ist kurz und sehr hoch aufgewölbt. Die Beinpaare I und II sind erheblich länger als die restlichen (Ubick et al. 2004). Die Tibien und Metatarsi der Vorderbeine sind leicht gebogen. Auf jedem dieser Glieder steht eine Reihe langer, gebogener Stacheln. Zwischen diesen langen Stacheln befinden sich kürzere, noch stärker gebogene Stacheln (Wiehle 1953) (siehe Foto unten).

Ero besitzt drei Paar konische Spinnwarzen. Ein Colulus ausgeprägt. (Ubick et al. 2004) Drei Tarsenklauen, ecribellat, entelegyn. Fehler! Referenz name='Jocque' kann nicht zugeordnet werden

Die Pedipalpen der Weibchen tragen Klauen Fehler! Referenz name='Jocque' kann nicht zugeordnet werden (siehe Foto unten).

Lebensweise

Die Arten der Gattung Ero ernähren sich ausschließlich von anderen Spinnen, v.a. von Netzspinnen. Sie bauen kein eigenes Netz sondern dringen aktiv in die Netze von z.B. Kugelspinnen ein. Dort täuschen sie durch geschicktes Zupfen ein ins Netz gegangenes Beutetier vor, wodurch die Netzinhaberin angelockt wird. Kommt diese Ero nahe genug, wird sie mit den langen Vorderbeinen umgriffen, kurz gepackt und in eines ihrer Beine gebissen. Das Gift wirkt sofort.

In inaktiven Phasen versteckt sich Ero unter Steinen oder Blättern und hängt in einem aus wenigen Fäden bestehendem Unterschlupf.

Fortpflanzung

Ero baut einen auffälligen Kokon, den man meist leichter entdecken kann, als die Spinnen selbst. Er ist kugel- oder tropfenförmig, bräunlich und mit derben Fadenschlingen umgeben. Diesen Kokon befestigen die Tiere an einem 1 bis 2 cm langen Stiel aus Spinnseide an Pflanzenteilen oder unter Steinen.

Bilder

Determination

1 Opisthoroma vorne mit zwei flachen Höckern. → 2
Opisthoroma mit vier flachen Höckern. → 3
2 Fundort eher feucht. Ist von E. furcata nur genital unterscheidbar. → Ero cambridgei
Fundort eher trocken. Ist von E. cambridgei nur genital unterscheidbar. → Ero furcata


3 Das Opisthosoma in der Seitenansicht hinter den vorderen Höckern wenig konvex. Im Ganzen ebenso lang wie hoch (Höcker mit gerechnet). Die von den Seitenaugen nach hinten ziehenden dunkel pigmentierten Flecken biegen nach der Mitte nahezu um. Sternum unregelmäßig gefleckt. → Ero tuberculata
Das Opisthosoma in der Seitenansicht auch hinter den vorderen Höckern stark konvex und insgesamt länger als hoch. Die von den Seitenaugen nach hinten ziehenden dunkel pigmentierten Flecken biegen hinten stark nach innen um. Sternum typisch gefleckt. → Ero aphana