Dismodicus bifrons

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Dismodicus bifrons (Blackwall, 1841)
Gewöhnliches Kugelköpfchen
Dismodicus bifrons i.jpg
Männchen, frontal
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Linyphiidae (Zwerg-/Baldachinspinnen)
Gattung: Dismodicus (Kugelköpfchen)
Reifezeit (Nentwig et al. 2012)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:010119
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten NT
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlinss===*
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.s== *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalenh===*
[D] Schleswig-Holsteinsh===*
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala ?
[PL] Kattowitz ?
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Erigone bifrons

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 2,0–2,5 mm (Roberts 1993), bzw. 2,6 mm (Tullgren 1955), Männchen 1,75–2,1 mm (Roberts 1993).

Beine: Wiehleformel 1-1-1-1 (Stäubli 2013)

Weibchen

Prosoma dunkelbraun ohne Zeichnung. Cephaler Teil schwach aufgewölbt. Sternum glänzend glatt schwarzbraun, so lang wie breit. Beine rotgelb, Coxen apikal schwarz. Sämtliche Tibien haben einen feinen dorsalen Stachel im basalen Teil der Glieder. Alle Metatarsen mit Trichobothrium in der apikalen Hälfte. Augen: Vordere Augenreihe gerade, hintere etwas rekurv. HMA etwas größer als die vorderen, aber kleiner als die VSA. Chelizeren mit 4 kleinen Zähnen am äußeren Falzrand. Opisthosoma dunkel graubraun. Die Epigyne hat eine x-förmige Mittelpartie wie bei D. elevatus, aber bemerkenswert kleiner. Die Vulva mit einem komplizierten Rezeptakulumkomplex. (Tullgren 1955)

Männchen

Prosoma mehr oder weniger dunkelbraun ohne deutliche Zeichnung. Der cephale Teil mit einer stark erhöhten Partie, ungefähr so breit wie das Augenfeld. Von oben gesehen ist diese Partie in zwei fast ovale longitudinal orientierte Hälften geteilt. An ihrer Außenseite befindet sich unmittelbar über den HSA eine kleine Grube, wenig größer als ein Auge. Der Clypeus ist unter den Augen etwas eingebuchtet und reicht mit seiner unteren Kante lippenähnlich über die mediane Grenzlinie der Chelizeren hinaus. Sternum dunkelbraun mit schwarzem Rand. Augen: Die vordere Augenreihe ist schwach prokurv. Beine bleich gelb, Coxen mit einer feinen schwarzen apikalen Kante. Tibien ohne Stacheln. Metatarsen mit Trichobothrien wie beim Weibchen. Opisthosoma mehr oder weniger schwarz. (Tullgren 1955)

Chelizerenbezahnung: Die Chelizeren sind jeweils mit vier Zähnchen besetzt von denen der innere der kleinste ist; die anderen sind in etwa gleich groß.

Ähnliche Arten

Genital

Der Pedipalpus des Männchens ähnelt dem von Hypomma cornutum.

Epigyne ähnelt Hypomma bituberculatum; beide Arten sind aber leicht durch die Farbe von Kopf und Sternum unterscheidbar; Orange: Hypomma, dunkel: Dismodicus.

Lebensraum

Auf Ruderalflächen und Brachen. Häufig auch in Heiden, besonders in Bewaldungsstadien. Hemiskotophil, hemihygrophil. (Reinke & Irmler 1994) An Hecken und jungen Fichten (Bösenberg 1899).

Halotolerant, auf Salzwiesen vorkommend (Finch 2008).

Verbreitung

Dismodicus bifrons ist paläarktisch verbreitet (World Spider Catalog 2016). In Mitteleuropa weit verbreitet (Bellmann 2001).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Bellmann H (2001): Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Frankh-Kosmos Verlag. ISBN 3-440-09071-X, 304 S.
  • Bösenberg W (1899): Die Spinnen der Rheinprovinz. Verh. Nat. Ver. Rheinl. Westf. (Stuttgart) 56, S. 69–131.
  • Finch OD (2008): Webspinnen, Weberknechte und Pseudoskorpione der Ostfriesischen Inseln. Schriftenreihe Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer 11, S. 103–112.
  • Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2012): Spinnen Europas. Version 01.2012. Online https://www.araneae.nmbe.ch, doi:10.24436/1.
  • Reinke HD & Irmler U (1994): Die Spinnenfauna (Araneae) Schleswig-Holsteins am Boden und in bodennaher Vegetation. Faun.-Ökol. Mitt. Supplement 17, S. 1–147, ISSN 0430-1285.
  • Roberts MJ (1993): The Spiders Of Great Britain And Ireland, Volume 2. Linyphiidae and Check List. Harley Books. ISBN 978-0946589463, 204 S.
  • Stäubli A (2013): Interaktiver Schlüssel zur Familie Linyphiidae. Universität Bern Version Mai 2013, 1 S.
  • Tullgren A (1955): Zur Kenntnis schwedischer Erigoniden. Arkiv för Zoologi 2 (7/20), S. 295–389.
  • World Spider Catalog (2016): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 16.5, abgerufen am 2016-05-24, doi:10.24436/2.

Quellen der Nachweise