Diplocephalus cristatus

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Diplocephalus cristatus (Blackwall, 1833)
Gewöhnliches Doppelköpfchen
Diplocephalus-cristatus Rhoen-Bischofsheim 14-06 01-female.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Linyphiidae (Zwerg-/Baldachinspinnen)
Gattung: Diplocephalus (Doppelköpfchen)
Reifezeit (Nentwig et al. 2012)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:010052
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten NT
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlinh===*
[D] Mecklenburg-Vorp.s=(↓) V
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalensh===*
[D] Schleswig-Holsteinsh===*
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz ?
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Diplocephalus arvernus
  • Diplocephalus bicephalus
  • Diplocephalus foraminifer
  • Diplocephalus foraminifer thyrsiger
  • Diplocephalus rectilobus
  • Erigone cristata
  • Erigone foraminifera
  • Prosoponcus bicephalus
  • Prosoponcus foraminifer
  • Prosoponcus foramminifer
  • Prosoponcus rectiloba

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 1,8–2,5 mm, Männchen 1,7–2,2 mm (Roberts 1993).

Beine: Wiehleformel 2-2-1-1 und 0-0-1-1 (Roberts 1993)

Weibchen

Epigyne: Das halbkreisförmige Feld wird von einer dunkel gekanteten medianen Spalte geteilt. Diese ist von einer halbmondförmigen, quergestellten und kleinen Spalte geteilt. Das Präparieren der Vulva wird empfohlen. Der am stärksten entwickelte Teil der Vulva ist ein größeres wurstförmiges Rezeptakulum, zur Seite gerichtet und mit einer vorderen dünnwandigen Partie vereinigt ist. Diese Partie ähnelt einem schlangenförmigen Anhang. (Tullgren 1955)

Männchen

Männchen sind anhand der genitalen Merkmale sehr einfach zu bestimmen. Bei den Weibchen erschwert der Umstand, dass das Aussehen der Epigyne zwischen den Individuen variiert. (Tullgren 1955)

Die Männchen weisen zwei unterschiedliche Formen auf, die ursprünglich als separate Arten beschrieben wurden. Sie wurden von Bosmans & Oger mit Diplocephalus cristatus synonymisiert. (Bosmans & Oger 2018) Die Formen sind:

  • cristatus (früher auch D. bicephalus): Prosoma beim Augenfeld längs nicht tief gegabelt.
  • foraminifer (früher auch D. rectilobus, D. thyrsiger und D. arvernus): Prosoma beim Augenfeld längs tief gegabelt, der hintere Teil nach vorne gebogen, der vordere Teil nach oben gebogen.

s. (Bosmans & Oger 2018)

Beide Formen sind genital gleich. (Bosmans & Oger 2018)

Ähnliche Arten

Die Epigyne ähnelt stark Silometopus elegans (weiter nach vorn reichende Receptacula semines), sowie auch Diplocephalus turcicus.

Verbreitung

Holarktisch, sowie auf Neuseeland und den Falklandinseln verbreitet (World Spider Catalog 2016).

Eingeschleppt nach Neuseeland (O. P.-Cambridge 1879) und auf die Falklandinseln (Platnick 1977) zitiert in (Komnenov 2013).

Die Form foraminifer wurde nur in Nordspanien, Südfrankreich, der Schweiz und in Norditalien (Westeuropa) sowie in Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Montenegro, Bulgarien, Serbien und Rumänien (Osteuropa) nachgewiesen. Die Form cristatus kommt in ganz Europa vor. (Bosmans & Oger 2018)

Lebensraum

Offenes Gelände, Gärten und Waldränder (Nentwig et al. 2012). Hauptsächlich in Ökosystemen mit Ruderalcharakter: Äcker auf Lehmboden, seltener auf Sandäckern. In Ruderalbiotopen der Stadt, Knicks auf Lehmboden, Grünanlagen und Nutzgärten. Sehr häufig auf Weiden und Salzwiesen. Nur vereinzelt in Wäldern. Hemiskotophil, hygrophil. (Reinke & Irmler 1994)

Halotolerant, auf Salzwiesen vorkommend (Finch 2008).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise und Checklisten