Cyrtophora citricola: Unterschied zwischen den Versionen
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Vor allem Fluginsekten bleiben an den Stolperfäden hängen und fallen auf die Netzdecke. Die Spinne wird daraufhin durch die Vibrationen, welche das Insekt verursacht, aus dem Schlupfwinkel gelockt und eilt sofort an der Unterseite zur entsprechenden Stelle. Hartschalige Beute wie Käfer oder Wanzen, aber auch große Heuschrecken, werden vor allem durch Einspinnen immobilisiert, während Dipteren oder Schmetterlinge in den meisten Fällen sofort per Giftbiss gelähmt werden. Nachdem die Spinne die Beute auf die Netzunterseite gezerrt oder sie mit den Chelizeren ausgeschnitten hat, transportiert sie sie umgehend zum Schlupwinkel. Meistens befestigt die Spinne das Beutetier dabei mithilfe eines Fadens an ihren Spinnwarzen und hält sie mit dem letzten Beinpaar. Kleine Beute wird allerdings häufig in den Chelizeren getragen. | Vor allem Fluginsekten bleiben an den Stolperfäden hängen und fallen auf die Netzdecke. Die Spinne wird daraufhin durch die Vibrationen, welche das Insekt verursacht, aus dem Schlupfwinkel gelockt und eilt sofort an der Unterseite zur entsprechenden Stelle. Hartschalige Beute wie Käfer oder Wanzen, aber auch große Heuschrecken, werden vor allem durch Einspinnen immobilisiert, während Dipteren oder Schmetterlinge in den meisten Fällen sofort per Giftbiss gelähmt werden. Nachdem die Spinne die Beute auf die Netzunterseite gezerrt oder sie mit den Chelizeren ausgeschnitten hat, transportiert sie sie umgehend zum Schlupwinkel. Meistens befestigt die Spinne das Beutetier dabei mithilfe eines Fadens an ihren Spinnwarzen und hält sie mit dem letzten Beinpaar. Kleine Beute wird allerdings häufig in den Chelizeren getragen. | ||
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+ | Bild:Cyrtophora Kokons Lothar.jpg|Kokons | ||
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Version vom 6. Dezember 2010, 03:03 Uhr
Cyrtophora citricola (Forsskål, 1775) |
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Opuntienspinne |
Weibchen |
Systematik |
Ordnung: Araneae (Webspinnen) |
Familie: Araneidae (Radnetzspinnen) |
Gattung: Cyrtophora |
Verbreitung in Europa[Quellen] |
etabliert, nicht etabliert, nicht betrachtet
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Weitere Informationen |
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:015804 |
Gefährdung nach Roter Liste |
Rote Liste-Daten liegen uns für dieses Taxon nicht vor. |
Synonyme und weitere Kombinationen |
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Merkmale
Körperlänge: Weibchen 10 bis 15 mm, Männchen 2 bis 4 mm. (Bellmann 2001)
Das Opisthosoma trägt dorsal vier auffällige Höcker und läuft in zwei abgerundete Spitzen aus. Das Prosoma ist dunkel mit einer dichten, silbrigen Behaarung. Die Färbung des Hinterleibs ist sehr variabel. So existieren beinahe schwarze Tiere mit einer scharf abgegrenzten weißen Fleckenzeichnung ebenso wie beige Exemplare mit einem unregelmäßigen braunen Längsband. Die Beine sind in den meisten Fällen hell-dunkel geringelt.
Verbreitung
Alte Welt. In manchen Gebieten Südamerikas eingeführt, breitet sich seitdem nach Norden aus. In Florida zum ersten Mal im Jahr 2000 nachgewiesen.
(Edwards & G. B. 2006)
Lebensraum
Warme, sonnige Gebiete. (Bellmann 2001) Im Gegensatz zum Trivialnamen auf einer Vielzahl von Pflanzenarten zu finden, darunter Eukalyptus und verschiedene Obstbäume. (Edwards & G. B. 2006)
Lebensweise
Netzbau
Cyrtophora citricola webt ein komplexes, dreidimensionales Fangnetz. Dafür legt sie eine engmaschige, horizontale Radnetzdecke von 50 bis 60 cm Größe an, welche einen mittig gelegenen, leicht erhöhten Schlupfwinkel aus dicht verwobener Spinnseide besitzt. Über dem Netz befestigt sie lange, sich überkreuzende Stolperfäden, während die darunterliegenden Spannfäden der Stabilisation dienen. Das Fangnetz von Cyrtophora citricola enthält keine klebrigen Fangfäden oder Spiralen. (Edwards & G. B. 2006) (Bellmann 2001)
Cyrtophora citricola ist dafür bekannt, in manchen Gebieten Kolonien mit mehreren hundert Exemplaren zu bilden. Die Eigenständigkeit der Fangnetze bleibt jedoch erhalten. Artgenossen werden nur auf Verbindungsfäden geduldet. (Edwards & G. B. 2006)
In den Netzen kann man oftmals die Diebsspinnen der Gattung Argyrodes finden. (Bellmann 2001)
Beutefang
Vor allem Fluginsekten bleiben an den Stolperfäden hängen und fallen auf die Netzdecke. Die Spinne wird daraufhin durch die Vibrationen, welche das Insekt verursacht, aus dem Schlupfwinkel gelockt und eilt sofort an der Unterseite zur entsprechenden Stelle. Hartschalige Beute wie Käfer oder Wanzen, aber auch große Heuschrecken, werden vor allem durch Einspinnen immobilisiert, während Dipteren oder Schmetterlinge in den meisten Fällen sofort per Giftbiss gelähmt werden. Nachdem die Spinne die Beute auf die Netzunterseite gezerrt oder sie mit den Chelizeren ausgeschnitten hat, transportiert sie sie umgehend zum Schlupwinkel. Meistens befestigt die Spinne das Beutetier dabei mithilfe eines Fadens an ihren Spinnwarzen und hält sie mit dem letzten Beinpaar. Kleine Beute wird allerdings häufig in den Chelizeren getragen.
(Lubin & Yael D. 1980)
Fortpflanzung
Nach der Paarung baut die Spinne im Sommer bis zu 11 graue Eikokons in ihrem Schlupfwinkel. Oftmals bilden diese eine auffällige, zylinderförmige Konstruktion (siehe Fotos).
Bilder
Quellen
- Bellmann H (2001): Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Frankh-Kosmos Verlag. ISBN 3-440-09071-X, 304 S.
- Edwards, G. B. (2006): Cyrtophora citricola (Araneae: Araneidae) A Colonial Tentweb Orbweaver established in Florida. Entomology Circular 411.
- Lubin, Yael D. (1980): The Predatory Behaviour of Cyrtophora. Journal of Arachnology 8.
Quellen der Nachweise
- Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2020): Spinnen Europas. Online https://www.araneae.nmbe.ch (automatisch synchronisiert), doi:10.24436/1.