Arctosa perita

Aus Wiki der Arachnologischen Gesellschaft e. V.
Zur Navigation springenZur Suche springen
Arctosa perita (Latreille, 1799)
Bunter Sandwühlwolf
Wedel arctosa perita.jpg
Auf Sandboden fast unsichtbar
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Lycosidae (Wolfspinnen)
Gattung: Arctosa (Wühlwölfe)
Verbreitung in Europa (Blick 2004) (Kronestedt 2001) (Scharff & Gudik-Sørensen 2011) (Koponen 2008) (Cardoso 2000) (Harvey et al. 2002) (Åkra & Hauge 2000) (Milosevic 2002)
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:000078
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[CZ] Tschechien EN
[D] Deutschlandmh<?=V
[D] Berlins<(↓)-3
[D] Brandenburg *
[D] Baden-Württemberg 2
[D] Bayern 3
[D] Bayern SL 3
[D] Mecklenburg-Vorp.mh<(↓) V
[D] Niedersachsen 3
[D] Niedersachsen (H) 2
[D] Niedersachsen (T) 3
[D] Nordrhein-Westfalenmh<(↓)=V
[D] Schleswig-Holsteinh===*
[D] Sachsen 3
[D] Sachsen-Anhalt 3
[NO] Norwegen VU
[SK] Slowakei Ex
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Lycosa picta
  • Trochosa picta

Beschreibung

Körperlänge: Beide Geschlechter werden 6,5 bis 9 mm lang (Roberts 1996).

Diese bunte Wolfspinne hat ein dunkles Prosoma mit einigen hellen Flecken, von denen die zwei größten neben den hinteren Augen liegen. Auf dem Opisthosoma finden sich vorn eher gelbe und hinten mehr rötliche Töne, durchzogen von schwarzen Flecken und weißen „Doppelpunkten”. Farbgebung und Muster sind sehr variabel. Relativ konstant ist aber ein leicht verschwommener, hellgrauer Spießfleck vorn. Das unregelmäßige Muster dient dazu, den Körperumriss auf strukturreichem Untergrund aufzulösen. Die Spinne ist damit z. B. auf Sandböden hervorragend getarnt.

Wie bei vielen anderen Arctosa-Arten sind die Beine kontrastreich geringelt. (Bellmann 2001).


Reifezeit

Reife Tiere sind ab September und nach der Überwinterung wieder ab etwa März bis Juni zu finden. (Bellmann 2001).

Lebensraum

Offene, lockere Sandflächen mit spärlichem Bewuchs, also sowohl auf Sandwegen und Waldlichtungen als auch auf Dünen am Meer oder an Süßgewässern. Wo immer in Mitteleuropa diese Bedingungen erfüllt sind, ist sie häufig anzutreffen. Der allgemeine Rückgang offener Sandflächen gefährdet die Art jedoch. (Bellmann 2001).


Lebensweise

Im Winter zieht sich die Spinne in eine bis zu 30 cm tiefe, etwa 5 mm breite selbst gegrabene Röhre zurück, welche innen mit Spinnseide ausgekleidet ist. Verschlossen wird dieser Gang ebenfalls mit Gespinst, welches zudem durch anhaftende Sandkörner den Zugang tarnt. Sobald im Frühjahr – etwa ab März – die Sonne die Sandflächen zu erwärmen beginnt, schiebt die Spinne diesen „Vorhang” beiseite und sonnt sich, indem sie sich seitlich in die Öffnung ihres Ganges legt. So kann sie die größtmögliche Körperoberfläche zur Erwärmung nutzen. Bei Annäherung verschwindet sie jedoch blitzschnell wieder in der Röhre. Wer sie beobachten will, muss längere Zeit unbeweglich vor ihrem Tunnel ausharren. (Bellmann 2001).


Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen