Arctosa perita: Unterschied zwischen den Versionen

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==Biologie==
==Biologie==
Beide Geschlechter werden 6,5 bis 9 mm groß <ref name="roberts_field">{{lit_roberts_field}}</ref>.
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Diese bunte Wolfspinne hat ein dunkles Prosoma mit einigen hellen Flecken, von denen die zwei größten neben den hinteren Augen liegen. Auf dem Opisthosoma finden sich vorn eher gelbe und hinten mehr rötliche Töne, durchzogen von schwarzen Flecken und weißen "Doppelpunkten". Farbgebung und Muster sind jedoch variabel. Einigermaßen konstant anzutreffen ist ein leicht verschwommener, hellgrauer Spießfleck vorn. Wie bei den anderen Arctosa-Arten sind die Beine kontrastreich geringelt. Die Reifezeit beginnt im September und nach der Überwinterung ab März bis etwa Juni.
Diese bunte Wolfspinne hat ein dunkles Prosoma mit einigen hellen Flecken, von denen die zwei größten neben den hinteren Augen liegen. Auf dem Opisthosoma finden sich vorn eher gelbe und hinten mehr rötliche Töne, durchzogen von schwarzen Flecken und weißen "Doppelpunkten". Farbgebung und Muster sind jedoch variabel. Einigermaßen konstant anzutreffen ist ein leicht verschwommener, hellgrauer Spießfleck vorn. Die Unregelmäßigkeit dieses Musters löst den Körperumriss auf Sandboden scheinbar auf. Die Spinne ist damit hervorragend getarnt. Wie bei den anderen Arctosa-Arten sind die Beine kontrastreich geringelt. Die Reifezeit beginnt im September und nach der Überwinterung ab März bis etwa Juni.
 
==Lebensraum==
Offene, lockere Sandflächen mit spärlichem Bewuchs. Also sowohl auf Sandwegen und Waldlichtungen als auch auf Dünen am Meer oder Süßgewässern. Wo immer in Mitteleuropa diese Bedingungen erfüllt sind, ist sie häufig anzutreffen, der allgemeine Rückgang offener Sandflächen gefährdet die Art jedoch.
 
==Lebensweise==
Im Winter zieht diese hübsche kleine Spinne sich in eine bis zu 30cm tiefe, etwa 5mm breite selbst gegrabene Röhre zurück, welche innen mit Spinnseide ausgekleidet ist. Verschlossen wird dieser Gang ebenfalls mit Gespinst, welches zudem durch anhaftende Sandkörner den Zugang tarnt. Sobald im Frühjahr die Sonne - etwa ab März - die Sandflächen zu erwärmen beginnt, schiebt die Spinne diesen "Vorhang" beiseite und sonnt sich, indem sie sich seitlich in die Öffnung ihres Ganges legt, um so möglichst viel Körperoberfläche erwärmen zu können. Die kleinste Bewegung lässt sie jedoch blitzschnell wieder verschwinden, sie bleibt äußerst vorsichtig. Wer sie beobachten will, muss längere Zeit unbeweglich vor ihrem Tunnel ausharren.


==Bilder==
==Bilder==

Version vom 25. März 2009, 17:24 Uhr

Arctosa perita (Latreille, 1799)
Bunter Sandwühlwolf
Wedel arctosa perita.jpg
Auf Sandboden fast unsichtbar
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Lycosidae (Wolfspinnen)
Gattung: Arctosa (Wühlwölfe)
Verbreitung in Europa (Blick 2004) (Kronestedt 2001) (Scharff & Gudik-Sørensen 2011) (Koponen 2008) (Cardoso 2000) (Harvey et al. 2002) (Åkra & Hauge 2000) (Milosevic 2002)
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:000078
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[CZ] Tschechien EN
[D] Deutschlandmh<?=V
[D] Berlins<(↓)-3
[D] Brandenburg *
[D] Baden-Württemberg 2
[D] Bayern 3
[D] Bayern SL 3
[D] Mecklenburg-Vorp.mh<(↓) V
[D] Niedersachsen 3
[D] Niedersachsen (H) 2
[D] Niedersachsen (T) 3
[D] Nordrhein-Westfalenmh<(↓)=V
[D] Schleswig-Holsteinh===*
[D] Sachsen 3
[D] Sachsen-Anhalt 3
[NO] Norwegen VU
[SK] Slowakei Ex
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Lycosa picta
  • Trochosa picta

Biologie

Beide Geschlechter werden 6,5 bis 9 mm groß (Roberts 1996). Diese bunte Wolfspinne hat ein dunkles Prosoma mit einigen hellen Flecken, von denen die zwei größten neben den hinteren Augen liegen. Auf dem Opisthosoma finden sich vorn eher gelbe und hinten mehr rötliche Töne, durchzogen von schwarzen Flecken und weißen "Doppelpunkten". Farbgebung und Muster sind jedoch variabel. Einigermaßen konstant anzutreffen ist ein leicht verschwommener, hellgrauer Spießfleck vorn. Die Unregelmäßigkeit dieses Musters löst den Körperumriss auf Sandboden scheinbar auf. Die Spinne ist damit hervorragend getarnt. Wie bei den anderen Arctosa-Arten sind die Beine kontrastreich geringelt. Die Reifezeit beginnt im September und nach der Überwinterung ab März bis etwa Juni.

Lebensraum

Offene, lockere Sandflächen mit spärlichem Bewuchs. Also sowohl auf Sandwegen und Waldlichtungen als auch auf Dünen am Meer oder Süßgewässern. Wo immer in Mitteleuropa diese Bedingungen erfüllt sind, ist sie häufig anzutreffen, der allgemeine Rückgang offener Sandflächen gefährdet die Art jedoch.

Lebensweise

Im Winter zieht diese hübsche kleine Spinne sich in eine bis zu 30cm tiefe, etwa 5mm breite selbst gegrabene Röhre zurück, welche innen mit Spinnseide ausgekleidet ist. Verschlossen wird dieser Gang ebenfalls mit Gespinst, welches zudem durch anhaftende Sandkörner den Zugang tarnt. Sobald im Frühjahr die Sonne - etwa ab März - die Sandflächen zu erwärmen beginnt, schiebt die Spinne diesen "Vorhang" beiseite und sonnt sich, indem sie sich seitlich in die Öffnung ihres Ganges legt, um so möglichst viel Körperoberfläche erwärmen zu können. Die kleinste Bewegung lässt sie jedoch blitzschnell wieder verschwinden, sie bleibt äußerst vorsichtig. Wer sie beobachten will, muss längere Zeit unbeweglich vor ihrem Tunnel ausharren.

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen